Unterwegs

In dieser Rubrik wird berichtet, was ich auf meinen beruflichen und privaten Reisen so erlebe.

Ein komisches Völkchen, diese Schweizer

bergeÜbernächste Woche gehts wieder in die Schweiz.

Nur beruflich, Urlaub kann man sich dort sowieso nicht mehr leisten. Die Schweiz gehört ja zusammen mit Uruguay, Vietnam, Griechenland und Bayern zu den 5 (un)heimlichen Weltmächten. Weil die Schweizer aber den Anfang des Rheins besitzen wagt niemand in Europa, etwas dagegen zu unternehmen. Das Land befindet sich zwischen vielen hohen Bergen und in den wenigen Tälern findet man vereinzelt auch Ortschaften. Seen soll es dort auch geben, die hab ich aber nicht gesehen. Wahrscheinlich weil es bei meinem letzten Besuch schon dunkel war…

Die Schweiz ist uralt. Die ersten Siedler waren den Überlieferungen nach orientierungslose Deutsche, die sich auf dem Weg zu Aldi verlaufen hatten. Im Rheintal gründeten sie dann eine Kolonie und weil sowas eine Sauarbeit ist bei der man manchmal ganz schön ins schwitzen kommt, nannten sie ihr Land Schwyiz. Nicht besonders ausgefallen, dafür aber kurz und prägnant.

Das Land war stets von Feinden umgeben und so entwickelten die Schweizer eine abhörsichere und nicht dekodierbare Sprache, das sogenannte Schweizerdeutsch. Ein Sprachcode der – ähnlich wie in Bayern – selbst von qualifizierten Spezialisten bis heute nicht geknackt werden konnte. Nichts desto trotz sind die Schweizer noch verhältnismäßig friedlich. Obwohl sie eigentümliche Sitten entwickelten, bei denen zum Beispiel Jugendlichen Äpfel vom Kopf geschossen wurden.

Eigentlich ein sehr sinnvoller Brauch, wird dadurch doch die Zahl hohlbirniger Stimmbruch-Teenies, welche meist eh nur Mist bauen, auf ein einigermaßen erträgliches Maß reduziert. Übrigens hassen die Schweizer die Österreicher. Nicht weil sie freundlicher als die Schweizer sind, sondern weil sie sich einen Teil der Alpen unter den Nagel gerissen haben und auch weil sie beim Skifahren immer besser als die Schweizer sind.

Die Schweizer sind ein sehr zurückhaltendes Volk, erst recht wenn jemand an ihr Bankgeheimnis will. Da wird der Schweizer noch verschwiegener als ein taubstummer Banker. Denn ein Geheimnis ist ein Geheimnis, da kennt der Schweizer keine Freunde. Grundsätzlich wird in der Schweiz auch alles gegessen, egal ob frisch, verfault oder koscher, Hauptsache man tunkt es vorher in geschmolzenen Käse.

Ein komisches Völkchen, diese Schweizer. Was sie allerdings nicht davon abhält, harmlosen deutschen Touristen oder Grenzgängern wie mir mit hinterhältigen Tricks das Geld aus der Tasche zu ziehen. Um in der Schweiz mit dem Auto fahren zu dürfen, wird einem gleich an der Grenze Geld abgenommen. Als Gegenwert bekommt man nur einen simplen Aufkleber, die Vignette. Und als ob das noch nicht genug wäre, muss man vor manchen der tausenden Tunnel die quer durch das Land gebuddelt wurden, noch einmal extra bezahlen.

Da wird kurzerhand der Schweizer Franken eins zu eins in Euro umgerechnet und notfalls noch ein Bedienungszuschlag erhoben, damit der Profit auch groß genug ist. Diese kleinen mistigen Bergziegen… Normalerweise müsste man ihnen den Krieg erklären aber selbst für diesen Fall haben die Schweizer vorgesorgt. Sie haben sich einfach für neutral erklärt und lassen ihre Feinde erst gar nicht ins Land.

Sie haben zwar eine Armee, aber die trägt nur lustige Uniformen und bewacht den Papst in Rom. Ein komisches Völkchen, diese Schweizer.

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Das Erlebnis mit dem Erzähler

reisszweckenGestern Abend hatte ich eine sehr schöne Begegnung.

Nach dem Abendessen bin ich nochmal zum Auto gegangen, um mein Navi schon mal für die heutigen Stationen zu programmieren. Danach habe ich mich an einen Tisch vor dem Hotel gesetzt, um mir noch eine zu quarzen. Plötzlich steht ein älterer Mann neben mir und fragt, ob ich ihm ein Zigarillo verkaufen würde. Er würde seit dem Krieg nicht mehr rauchen, aber immer wenn er jemanden mit Zigarre oder Zigarillo sehen würde, kämen ihn ihm einige Erinnerungen hoch.

Naja, ich habe ihm dann ein Zigarillo angeboten und während er genußvoll daran zog, fing er an zu erzählen. Wie er als junger Mann eingezogen wurde, das seine zwei Brüder gefallen sind und das er seine Eltern nach dem Krieg nie mehr gesehen habe und nicht wüsste, ob sie überhaupt überlebt hätten. Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich am Anfang nur aus Höflichkeit zugehört habe, aber ich habe ihn gewähren lassen.

Und dann fing er an, ein paar Anekdoten aus dieser schweren Zeit zum Besten zu geben, so dass ich sogar zeitweise lachen musste. Er beschrieb das ganze so anschaulich, dass ich ihm wirklich gebannt zugehört habe. Auch einige Fragen von mir beantwortete er sehr ausführlich, teilweise sogar so ausführlich dass ich schon nicht mehr wusste, was ich denn gefragt hatte.

Und er schien sich offenbar darüber zu freuen, mal wieder mit jemandem ins Gespräch gekommen zu sein. Als es dann später etwas frischer draußen wurde stellte ich mit einem Blick auf die Uhr fest, dass wir fast zweieinhalb Stunden da draußen gesessen hatten und als er sich dann verabschiedete, da entschuldigte er sich doch tatsächlich dafür, mich aufgehalten zu haben.

Brauchte er aber nicht, im Gegenteil. Ich bin selten so gut unterhalten worden.

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Heute in der Kantine

nurmalsoNaja, Kantinenessen ist nicht jedermanns Sache.

Heute bei einem Termin mit einem Kunden. Wir hatten knapp 2 Stunden mit einer Besprechung in seinem Büro verbracht, es war Mittagszeit. Er fragte mich ob ich mit in die Kantine käme. „Nichts berauschendes, aber man wird meistens satt“ fügte er an. Da waren meine Erwartungen schon nicht sehr hoch geschraubt, aber es sollte noch schlimmer werden.

Es gab drei Gerichte zur Auswahl, ich wählte ein Wiener Herrengulasch mit dreierlei Wurst, dazu einen kleinen Beilagensalat. Das hörte sich noch am besten an, wobei anhören und schmecken allerdings zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Wie ich wenig später feststellen sollte… Denn offensichtlich handelte es sich bei den Zutaten um Restbestände des österreichischen Bundesheeres aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Vielleicht wurde das ausgewiesene Gulasch auch nur als Wiener Herrengulasch verkauft, weil der Koch Wiener ist oder zumindest Verwandtschaft dort hat. Wurst habe ich im übrigen auch keine darin gefunden und schon die Farbe des ganzen war etwas gewöhnungsbedürftig. Selbst der Salat schaute nur welk aus der Wäsche.

Ich habe todesmutig probiert, dann noch etwas lustlos herum gestochert und mich dann entschieden, den Fraß nicht zu essen. Denn mit einer Magenverstimmung ist auch nicht zu spaßen und die hätte ich spätestens heute nachmittag mit Sicherheit gehabt. Fand der Kunde übrigens auch, denn auch sein Teller blieb nahezu voll. Dann hat er sich tatsächlich für das Essen entschuldigt und mich für heute Abend in ein Restaurant in Kaiserslautern eingeladen.

War ihm sichtlich peinlich, wobei er ja nichts dafür konnte. Und ich muss ja auch nicht täglich in dem Stall essen. Auf ein Foto dieses Dilemmas habe ich übrigens bewusst verzichtet, nachher wird noch jemandem schlecht…

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