Ausländer

Nie mehr Zigeunersauce

zigeunersauce

So manches was in diesem Land vorgeht ist für mich leider nicht mehr nachvollziehbar…

Ich zähle mich ja jetzt kulinarisch gesehen nicht unbedingt zu den Feinschmeckern. Ein Schnitzel oder ein Steak aufm Teller, Nudeln oder Kartoffeln und gerne auch Gemüse, eigentlich futtere ich so ziemlich alles. Ausnahme ist, wenn etwas glibbert. Sülze zum Beispiel, so etwas muss ich nicht haben. Aber kommen wir mal zurück zum Schnitzel. So ein trockenes Schnitzel schmeckt natürlich erst richtig mit der entsprechenden Sauce.

Wahrscheinlich habe ich alleine auf meinen beruflichen Exkursionen im Laufe der Jahre schon einige Schweine verputzt. Schnitzel geht immer, ob nun Rahm- Jäger- oder Zigeunerschnitzel. Doch halt, letzteres werde ich wohl sobald nicht mehr bekommen. Denn wegen des öffentlichen Drucks wird nun Hersteller Knorr seine Zigeunersauce umbennen und es ist zu erwarten, das andere Hersteller nachziehen. Die Zigeunersauce heißt dann zukünftig Paprikasauce Ungarischer Art und so mancher Restaurantbesitzer wird dann wohl angesichts des sperrigen Namens die Speisekarte 2 Schriftgrößen kleiner schreiben müssen.

Dabei wird der Begriff Zigeunersauce bereits seit mehr als 100 Jahren in der Küche verwendet. Doch die Volksgruppe der Sinti und Roma nennt den Begriff „eine von Klischees überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft, die von den meisten Angehörigen der Minderheit als diskriminierend abgelehnt wird“. Und damit isses zukünftig Essig mit der Zigeunersauce und dem gleichnamigen Schnitzel.

Da aber nicht nur die Zigeunersauce sondern auch dem Mohrenkopf jetzt schon ein anrüchiges Image anhaftet, werde ich mir wohl zukünftig eine Liste anlegen müssen, was ich denn heutzutage noch sagen darf oder nicht. Gut, Kondome hießen ja schon immer Kondome, sonst würden wahrscheinlich die Einwohner der französischen Hauptstadt auch schon auf die Barrikaden gehen. Sind die leckeren Amerikaner aus der Bäckerei eigentlich schon unbenannt? Und darf man eigentlich zu einem Universalschraubenschlüssel noch Engländer sagen oder wird man dann schon verklagt?

Der Negerkuss bzw. Mohrenkopf wurde ja schon im Rahmen der Political Correctness in Schokokuss umgetauft. Es gibt sicherlich in nicht allzu naher Zukunft auch noch Dinge die aus dem geläufigen Sprachgebrauch verschwinden werden, weil eine Volksgruppe sich diffamiert fühlt. Aber mal ehrlich, Jahrzehnte hat sich niemand darüber aufgeregt. Aber wenn du heute das Wort Ausländer sagst, dann wirst du ja teilweise schon schräg angesehen. Meine vielen ausländischen Freunde hat das komischerweise noch nie gestört, die bezeichnen sich teilweise selbst so… #nurmalso

Beitragsfoto: © knorr.com

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Ausländerhass? Weshalb eigentlich?

nurmalsoPropagiert wird es ja immer…

Aber mal ehrlich: Muss man denn „befohlen“ bekommen, dass man Ausländer nicht hassen darf oder soll? Denn eigentlich ist es doch toll, dass hier bei uns im Land so eine Vielfalt herrscht. Wir würden weder Gyros, Pizza oder Döner kennen und manches andere leckere, das uns Ausländer nach Deutschland gebracht haben.

Viele hegen heutzutage Bedenken angesichts der „Flut“ von Flüchtlingen, die in unserem Land untergebracht sind. Mit Sicherheit sind unter diesen Leuten genauso viele schwarze Schafe wie es sie auch bei uns gibt. Doch die allermeisten wollen einfach nur, dass es ihnen etwas besser geht als in ihrem Heimatland, aus dem sie wegen Krieg oder religiöser Verfolgung geflohen sind.

Und gerade hier bei uns in Köln leben schon seit über 50 Jahren Menschen aus verschiedenen Nationen zusammen. Oft in einem Haus, sie arbeiten oder/und verbringen ihre Freizeit zusammen. Die Ford-Werke waren damals einer der ersten Arbeitgeber, die Arbeitskräfte aus anderen Ländern „rekrutierten“ und die hier oft eine neue Heimat fanden. Ob nun aus Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, Jugoslawien oder der Türkei, es wurden händeringend Arbeitskräfte gesucht. Und ihre Nachkommen sind nun auch Deutsche…

In der Schule kam man damals, Mitte der 60er Jahre, oft das erste mal mit fremden Kulturen in Verbindung. Da hießen die Mitschüler nicht nur Jupp oder Monika, sondern Yildiz, Paola, Pino oder Draga. Und komischerweise kamen die zwar nicht aus Deutschland, aber man konnte sich trotzdem mit ihnen unterhalten, weil sie – genau wie wir – auch deutsch sprachen. Zwar meistens mit hörbarem Akzent, aber was solls.

Mit den Jüngelchen spielte man teilweise auch im gleichen Fußballverein und wo konnte man besser Freundschaften schließen wie dort. Man traf sich also auch mal in der sonstigen Freizeit und des öfteren war man auch bei ihnen zu Hause zu Gast. Man war als Jugendlicher manchmal etwas erstaunt, welche Gastfreundlichkeit einem da zu Teil wurde. Man wurde förmlich hofiert, da wurde Essen und Trinken aufgetischt und man saß am gleichen Tisch mit Menschen, die freundlich und einem offensichtlich gut gesonnen waren.

Wenn einer dieser Freunde mal bei uns zu Gast war, dann wurde einem auch in jungen Jahren teilweise peinlich bewusst, dass Gastfreundlichkeit wohl mehrere Facetten hat. Zwar musste niemand meiner Jugendfreunde bei uns hungern oder dursten, aber die Gastfreundlichkeit war eine andere, irgendwie unpersönlicher. Naja, aber als Jugendlicher schob man so etwas locker beiseite. Genau wie die komischen Rituale, die bei anderen Volksgruppen teilweise an der Tagesordnung waren.

Ich kann mich zum Beispiel gut erinnern, dass meine drei türkischen Mitschüler zeitweise immer alleine auf dem Pausenhof standen. Und immer um die gleiche Jahreszeit. Damals in der Grundschule kannten wir das Wörtchen Ramadan noch nicht und erst recht kannten wir dessen Bedeutung nicht. Erst später wurde mir bewusst, dass es nicht gerade angenehm ist wenn man selbst tagsüber nichts essen oder trinken darf, während der Rest sein Pausenbrot schnabuliert. Aber sowohl sie als auch wir haben das akzeptiert, andere Länder, andere Sitten.

Zu vielen meiner ehemaligen Klassenkameraden habe ich heute kaum noch Kontakt. Aber einige wohnen noch hier im Umkreis, darunter fast alle der ehemals ausländischen Jugendlichen. Die meisten von ihnen haben zu ihrem ursprünglichen Heimatland kaum oder nur noch wenig Kontakt. Sie arbeiten seit Jahrzehnten hier, sie haben eigene Familien gegründet und sind hier voll integriert. Man steht zusammen an der Theke, geht in den gleichen Geschäften einkaufen und hält ein Schwätzchen auf der Straße.

Doch leider gibt es immer noch Leute, die lieber jeden Ausländer verwünschen und lieber hier unter sich bleiben würden. Für sie ist ein Ausländer nur jemand, der einem den Arbeitsplatz streitig macht, der dafür verantwortlich ist dass die Renten- und Sozialkassen immer leerer werden, der einem den Wohnraum wegnimmt und der nur Kriminelle hervorbringt. Und der oft unsere Sprache noch nicht einmal beherrscht.

Aber Kriminelle oder Sozialschmarotzer gibt es zu Zehntausenden auch unter uns. Diese ganzen vermeintlichen Argumente die gegen einen Aufenthalt von Ausländern hier angeführt werden, kann man genau so auch auf einen nicht geringen Prozentsatz deutscher Staatsbürger anwenden. Leider finden gerade rechte Gruppen immer wieder Gehör, um solche Parolen unters Volk zu streuen. Und leider wird man auch Übergriffe auf Menschen mit fremdländischem Aussehen oder anderer Hautfarbe auch in Zukunft nicht verhindern können.

Aber das wird wohl hoffentlich die seltenere Ausnahme bleiben. Keiner der Leute die hier in diversen Flüchtlingsunterkünften „leben“ hat sich sicher vorgestellt, hier automatisch als Krimineller oder Sozialschmarotzer gebrandmarkt zu werden, nur weil er/sie – aus welchen Gründen auch immer – in seinem/ihrem Land nicht mehr leben konnte. Vielleicht fehlt uns nur etwas Toleranz, um auch diese Leute hier zu integrieren.

Denn der weitaus größte Anteil wäre mit Sicherheit überhaupt nicht hier, wenn ihre Heimatländer friedlich wären oder sie ihre Familien ernähren könnten…

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