Bayern

Vom Himmel hoch

regen

Wow, schüttet das heute aus Kübeln…

Von frühmorgens bis jetzt kam schon reichlich Wasser vom Himmel und das eigentlich ohne Unterbrechung. Und ausgerechnet heute hatte ich natürlich noch eine etwas weitere Fahrt vor mir, die ich mir bei diesen Wetterbedingungen eigentlich gerne erspart hätte. Denn erfahrungsgemäß ist es kein Vergnügen, bei Regen, Nebel und allgemein schlechter Sicht auf bayrischen Straßen unterwegs zu sein.

Eigentlich sollte man ja seine Geschwindigkeit bei Regen etwas anpassen, denn nicht nur Aquaplaning droht an manchen Stellen, auch die Gischt des Vordermanns trägt nicht gerade dazu bei dass man sich entspannt zurücklegen und die Fahrt genießen kann. Und ich rege mich immer wieder über diese Blödmannsgehilfen auf, denen scheinbar alles egal ist… :roll:

Die donnern mit einem Affenzahn über den Teer, obwohl deren Sicht wahrscheinlich genau so eingeschränkt ist wie bei anderen. Aber egal, da gehts im Blindflug über die Bundesstraße, da wird Überholt obwohl man überhaupt nicht erkennen kann ob jemand entgegen kommt, koste es was es wolle. Nun, ich fahre ja auch gerne schnell, aber bei solchen Bedingungen wie heute finde ich so etwas unverantwortlich. Denn man gefährdet ja nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch andere.

Über einen dieser Helden habe ich mich eben auf dem Weg ins Hotel noch tierisch aufgeregt, als er mit seinem sportlichen Fahrzeug mit der sehr markanten Farbe an uns vorbei gedonnert kam wie ein Geisteskranker. Die markante Farbe seines Autos machte es mir allerdings auch einfacher seinen Karren zu identifizieren, als er sich knapp 10 Kilometer weiter in eine Wiese verabschiedet hatte.

Bin mal gespannt ob es nachher noch etwas trockener wird, denn ein kurzfristiger Besuch bei einem guten, alten Bekannten steht auf dem Plan. Allerdings sind dazu auch – hin und zurück – noch knapp 190 Kilometer vom Allgäu bis kurz vor Augsburg zu rudern fahren.

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Bayern macht die Grenzen dicht

nurmalso

Das Thema Flüchtlinge…

Gestern durfte ich quasi am eigenen Leib erfahren, was für „Auswirkungen“ das hier im Freistaat hat. Denn seit dem Wochenende hat Bayern seine Grenzkontrollen massiv verschärft, jedes Auto dass aus Österreich kommt wird kontrolliert. Das alleine ist nicht so tragisch, allerdings betrug der Zeitverlust bei meinem gestrigen Aufenthalt im Grenzgebiet um Freilassing und Bad Reichenhall grob 1,5 Stunden. Reine Wartezeit im Stau, da mein Weg leider auch einige Male durch Österreich führte.

Und so viel Polizei wie hier herumwirbelt, da kommt man sich direkt sicher vor. Mit einigen dieser Damen und Herren durfte ich gestern noch näher Bekanntschaft schließen, denn ein Teil einer Einsatz-Hundertschaft ist im gleichen Hotel untergebracht, dass ich gestern als einmalige Übernachtungsstätte ausgewählt hatte. Da hätte ich wahrscheinlich noch nicht einmal mein Auto vor der Tür abschließen müssen…

Allerdings stellte sich bei unserem abendlichen Gespräch auch heraus, das einige der Damen und Herren nicht gerade glücklich über ihren Einsatzbefehl sind. Hier im Umland begegneten mir gestern auch eine Menge Busse mit fremdländischen Fahrgästen, die wie ich später erfahren habe wohl von hier nach München und von dort teilweise weiter in andere Bundesländer transportiert werden. Hier im Umland sind nach Aussage einer meiner abendlichen Gesprächspartner sogar Zimmer in Hotels und Pensionen angemietet worden, um dem Ansturm gerecht zu werden und die Menschen überhaupt unterbringen zu können.

Und ganz ehrlich, wenn man die Situation fast hautnah miterlebt, dann erzeugt das schon ein relativ beklemmendes Gefühl. Wie mögen diese armen Schweine sich erst fühlen wenn sie hier durch die Gegend gekarrt werden ohne genau zu wissen wo man sie hin verfrachtet? Und was aus ihnen in der Zukunft wird? Jeder der – aus welchen Gründen auch immer – gegen diesen großen Flüchtlingszustrom wettert, der sollte sich das hier im Grenzgebiet einmal anschauen und sich fragen, ob diese Menschen wirklich böses im Schilde führen oder ganz einfach nur froh sind in Sicherheit zu sein.

Da relativiert sich doch auch so ein bisschen Stau gleich wieder…

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Das Allgäu – Klein aber oho

wiese

Mal wieder im Allgäu…

2 Wochen bin ich jetzt in verschiedenen Regionen Bayerns unterwegs und mittlerweile finde ich die Routen zu den diversen Hotels und Landgasthäusern schon ohne Navi. Das Allgäu gehört allerdings zu meinen Lieblingsgegenden in Bayern, wobei ich jetzt nicht unbedingt dort leben möchte. Dazu ist es mir teilweise doch zu einsam…

Das Allgäu ist ja genau genommen ein kleiner autonomer Staat im Süden von Bayern und wer bisher dachte Bayern seien schlecht zu verstehen, dem empfehle ich eine Reise ins Allgäu. Dieses Allgäuerisch ist eine Mischung aus Bayrisch und Schwyzerdütsch und wahrscheinlich auch nur von den Einheimischen zu verstehen. Wobei das Allgäu sich sowieso eher durch seine niedrige Bevölkerungsdichte und einer Menge Rindviecher vom Rest der Republik unterscheidet. Und von diesen Kühen leben die Allgäuer, denn daraus machen sie unter anderem leckeren Käse.

Und die höchstens 10.000 Einwohner die das Allgäu hat, sind ganz stolz auf ihre Wiesen. Hochgerechnet gehören zu jedem Haus mindestens 10 Quadratkilometer Wiese und auf diesen Wiesen grasen etwa 20.000.000 Kühe. Meistens sind sie grau, oft tragen sie Glocken um den Hals und tragen sie einmal keine Glocke und ein Allgäuer steht neben ihnen am Wassertrog, dann ist der Allgäuer der, der nicht aus dem Wassertrog säuft.

Der Allgäuer interessiert sich eigentlich nur für seine Kühe und seine Wiesen, das restliche Weltgeschehen geht ihm gewöhnlich am Arsch vorbei. Wobei viele im Allgäu überhaupt nicht wissen, dass es um sie herum noch eine andere Welt gibt. Das ist schon daran erkennbar dass es im Allgäu keine Telefone gibt. Eine Telefon ist Teufelswerk, da bimmelt der Allgäuer lieber mit Kuhglocke durch.

Die Allgäuer interessiert auch nicht, wenn ihnen jemand etwas vorschreiben will. Die paar die wissen das es noch eine andere Welt hinter dem Allgäu gibt sind sich sicher, dass die Regierung weit genug weg ist. Und sollte sich jemand von denen ganz in den Süden trauen, dann wird er eben verprügelt. Denn der Allgäuer möchte selbst bestimmen, ob er sich nach dem Kacken nun den Arsch mit der Hand abwischt oder ob man sich auf den Boden setzt und sich von einem Traktor über die Wiese ziehen lässt.

So sind sie, die Allgäuer. Hart aber herzlich…

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