Düsseldorf

Mit diesem Beitrag werde ich Ehrenbürger von Düsseldorf

domDüsseldorf und Köln pflegen ja eine innige Feindschaft.

Daran bin ich allerdings nicht schuld, diese Antipathie gab es schon lange vor mir. Warum das so ist – keine Ahnung. Aber jetzt muss auch mal damit Schluss sein, ich muss jetzt mal eine Lanze für Düsseldorf brechen. Vielleicht werde ich ja dann doch noch Ehrenbürger unserer Landeshauptstadt von NRW. Wie auch immer sie das geworden ist…

Man kann nämlich auch als Kölner in Düsseldorf leben. Gut, man sollte vielleicht einkalkulieren, dass die Düsseldorfer nicht Auto fahren können und als Fußgänger zuweilen planlos über die Straße laufen. Vielleicht liegt das mit dem planlos über die Straße laufen an der sprichwörtlichen Hochnäsigkeit der Düsseldorfer, die man ihnen landläufig nachsagt. Denn wer das Näschen hochträgt, der kann ja unten nicht den Verkehr beobachten.

Düsseldorf ist eigentlich nicht sonderlich groß. Wenn man es genau nimmt, besteht es eigentlich nur aus der (Kö)nigsallee, der Altstadt und vielleicht noch ein paar angrenzenden Straßen. Daher kommt wahrscheinlich auch der Neid auf uns Kölner, weil wir unbestritten mehr Straßen, mehr Einwohner und sogar komplette Stadtteile haben. Wobei wir Kölner da anders sind, wir sind auch zufrieden wenn man uns wenig bietet. Und Düsseldorf hat wenig zu bieten. Was nutzt uns zum Beispiel die längste Theke der Welt, wenn es dort nur Altbier gibt?

Naja, Wohnraum ist wegen mangelnder Grundfläche knapp in Düsseldorf. Wobei man, wenn man das Glück hatte eine Wohnung zu ergattern, auch in Düsseldorf leben kann. Zumindest wenn man vorher mindestens vier Jahre im Dschungel gewohnt hat oder in Straßenkämpfen erprobt ist. Als gebürtiger Kölner sollte man sich vorsichtshalber eine Quelle sichern, wo man eventuell auch richtiges Bier bekommen kann. Vielleicht eines was nicht schon vorher mal getrunken wurde…

Man sollte natürlich auch damit leben können, in einer vermeintlichen Großstadt zu wohnen, die eigentlich ein Dorf ist und dies auch als einzige Stadt in Deutschland im Namen trägt. Aber ein bisschen Understatement hat noch niemandem geschadet, auch nicht einem Düsseldorfer. Die Stadt kam übrigens eher zufällig zu ihrem Namen. Köln und Düsseldorf liegen zwar beide am Rhein, allerdings waren wir zuerst da.

Und da hatte Düsseldorf das Glück, dass es auch noch die Düssel, einen eher unbedeutenden Nebenfluss des Rheins gab. Sonst würde die „Stadt“ nämlich heute nur Dorf heissen… Eingeweihte haben mir verraten, dass man damals bei der Namensgebung unserer Landeshauptstadt die Kuh, die am Zufluss der Düssel in den Rhein friedlich graste, schleunigst in den Stall befördert hätte. Kuhdorf hätte sich aber auch etwas blöd für eine Landeshauptstadt angehört…

Man kann also festhalten, dass man auch als Kölner in Düsseldorf leben könnte, zumindest wenn man dazu gezwungen wird. Naja, den Friedensnobelpreis werde ich mit diesem Beitrag sicher nicht bekommen, aber für die Ehrenbürgerschaft von Düsseldorf dürfte es wohl reichen. Findet ihr nicht?

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Erst Düsseldorf und dann auch noch der Pluraris Majestatis

reisszweckenWir fahren seit 50 Jahren Auto!”

Genau so wurde ich vorgestern morgen in Düsseldorf der verbotenen Stadt von schon einer etwas älteren Dämlichkeit angemosert, die ich gerade wirklich höflich darauf hingewiesen hatte, dass die vorhandenen Parkplätze durchaus für locker 3 Fahrzeuge reichen würden, wenn sie sich nicht so äußerst unvorteilhaft in die Parkbucht gequält hätte. „Wir?“ erwiderte ich fragend bevor mir dämmerte, dass mich das Weibchen im Pluraris Majestatis angemoppert hatte.

„Düsseldoofe“ dachte ich so bei mir als ich mir gleich das nächste anhören durfte. „Wir haben mit unserem Auto 40 Jahre unser Geld verdient, wir können Auto fahren“ argumentierte sie weiter, „Wenn er nicht parken kann ist das seine Schuld!“ Das machte mich dann doch nachdenklich, vor allem weil das Weibchen keine Anstalten machte ihr Auto so einzuparken, dass ich mich auch noch davor oder dahinter stellen konnte. Wer jemals in der Düsseldorfer Nordstraße gewesen ist der weiß, dass Parken dort ein sehr heikles Unterfangen ist und Parkplätze nicht gerade reichlich vorhanden sind.

Nun, ich weiß nicht ob die Dämlichkeit begriffsstutzig war oder sie meine Bitte gleich als Angriff auf ihre gesamte Sippe sah. Zudem hat unsereiner ja noch einen natürlichen Respekt vor Älteren, allerdings gefiel mir ihr Tonfall und ihre damit verbundene abfällige Gestik überhaupt nicht. Da musste der Respekt dann mal hinten anstehen… Und als sie gerade Luft holte und mir noch etwas sagen wollte, da würgte ich ihr kurzerhand mal das Wort ab. „Wenn sie nicht möchte dass wir ihre Kutsche persönlich weiter schieben empfehlen wir ihr dringend, jetzt selbst ein Stück vorzusetzen. Sonst werden wir nämlich ziemlich sauer und rufen nach dem Gendarmen.“

Zuerst lief sie nur etwas rot an, schloss dann aber doch die Fahrertür des alten Benz auf, schälte sich umständlich hinein und versuchte mehrmals erfolglos, den Wagen zu starten. „Wenn sie genau so Auto fährt wie sie den Wagen anlässt, dann dürfte sie nicht all zu viel Geld verdient haben…“ dachte ich jetzt schon im Pluraris Majestatis, als der Benz doch noch ansprang und in zwei, drei Zügen vor hoppelte. Ich huschte in die Lücke dahinter, allerdings mit etwas mehr Abstand als normal.

Schließlich wissen wir nicht, ob sie genau so ausparkt wie sie redet…

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Kölner Festkomitee streicht geplanten „Charlie Hebdo-Wagen“ aus dem Rosenmontagszug

Vor 10 Tagen hatte ich darüber berichtet, dass das Kölner Festkomitee eine Abstimmung bei Facebook gestartet hatte, bei der ein Motiv für die furchtbaren Anschläge in Paris festgelegt werden sollte. Gewonnen hat diese Abstimmung für den „Charlie Hebdo-Wagen“ der Entwurf hier unten, für den ich auch abgestimmt habe. Er erhielt fast ein Drittel aller abgegebenen Stimmen und ich finde ihn sehr gelungen.

koelnerkarneval.de
© koelnerkarneval.de

Doch gestern entschied das Festkomitee, dass der Wagen nun doch nicht gebaut wird und teilte mit, dass man zwar zur Botschaft des Wagens nach wie vor stehe, allerdings habe man auch viele besorgte Meldungen Kölner Bürger erhalten, die ihre Ängste dem Festkomitee mitgeteilt hätten. „Einen Persiflagewagen, der die Freiheit und leichte Art des Karnevals einschränkt, möchten wir nicht“ und deshalb habe man entschieden, den Bau des Wagens zu stoppen.

Auf der Facebookseite des Festkomitees erntete man für diese Entscheidung nicht nur Zustimmung, viele Leser konnten sich mit dieser Entscheidung nicht anfreunden und äußerten dies auch in den Kommentaren. Von „Das ist sehr bedauerlich“ über „Feige und Beschämend“ bis zu „Schämt Euch, ihr Leichenbestatter des Kölner Karnevals“ reichten die Kommentare, die die Herren sich dort ins Stammbuch schreiben lassen mussten.

Ich bin ein wenig gespalten bei dieser Entscheidung. Zum einen finde ich den Entwurf wirklich sehr gelungen und er beleidigt wirklich niemanden. Denn der Karneval soll und muss auch solche ernsten Themen aufgreifen. Mit diesem Rückzieher schießt man sich in meinen Augen ein Eigentor, denn die Unterstützung für einen solchen Wagen nicht nur aus den Reihen der Teilnehmer war immens und wenn man jetzt Angst zeigt, „unterstützt“ man damit auch den Terror und zeigt das man sich einschüchtern lässt.

Zum anderen kann ich natürlich auch die Sicherheitsbedenken nicht einfach beiseite wischen. Aber ob mit oder ohne solch einen Wagen, Bekloppte gibt es überall und der Kölner Rosenmontagszug ist eine Veranstaltung mit einer Million Zuschauern. Wenn da jemand etwas kriminelles oder gar terroristisches plant, dann zieht er das mit oder ohne einen „Charlie Hebdo-Wagen“ durch.

Ich bin allerdings sehr gespannt, ob beim Düsseldorfer Rosenmontagszug – bekannt für seine teilweise sehr gewagten Motive – ein Wagen dieses Thema aufgreifen wird. Wundern würde es mich nicht, zumindest hätte Düsseldorf dann mehr Mut und Rückgrat bewiesen. Das ich so etwas einmal über Düsseldorf schreiben würde hätte ich auch nicht vermutet… Wie denkt ihr denn über dieses Thema? Safety first oder Feigheit vor dem Feind?

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