Einladung zum Essen

nurmalsoSo etwas liebe ich ja…

So ab und zu nimmt die bessere Hälfte mich auch mal mit, wenn sie mit Freunden zum Essen verabredet ist. Zumindest dann wenn ich auch zu Hause bin… In unregelmäßigen Abständen gehts dann entweder zum Spanier, zum Italiener, zum Kroaten oder gutbürgerlich deutsch. Mir isses eigentlich schnuppe wohin, mir schmeckt es dort überall. Sonst ginge ich auch nicht dort hin…

Aber mit einer Dämlichkeit aus unserem Freundeskreis gehe ich überhaupt nicht gerne auswärts essen. Denn Madame ist nicht nur sehr wählerisch, auch sehr kritisch. Zugegeben, kochen kann sie. Allerdings gehört sie scheinbar zu den Menschen, denen man es überhaupt nicht oder nur sehr schwer recht machen kann. Denn wenn man mit Madame essen geht, dann beschränkt sich die Unterhaltung auch nur übers Essen.

Denn Madame findet an jedem Essen etwas auszusetzen und Madame diskutiert gerne und sehr ausführlich übers Essen. Hauptsächlich über das, was ihr nicht geschmeckt und das, was sie anders gewürzt oder generell anders zubereitet hätte. Und ich gehöre eher zu den Typen, die wenn es ihnen schmeckt aufessen und wenn es nicht schmeckt das Essen stehen lassen. So einfach ist das…

Ich benötige keine Diskussionen welches Gewürz in welcher Menge enthalten sein muss und auch keine noch so anders gearteten Zubereitungsmöglichkeiten. Und erst recht keine Diskussionen übers Essen wenn ich pappsatt da sitze und überhaupt keinen Bock mehr habe zu reden. Vor einiger Zeit habe ich über diese „Problematik“ mit der besseren Hälfte diskutiert und sie gebeten, auf Einladungen von Madame und männlichem Anhang zu verzichten. Hat sie allerdings scheinbar überhört, denn knapp 14 Tage später trafen wir uns wieder.

Diesmal ging es zum Italiener und Italiener heißt für mich Pizza. Klar gibt es dort noch eine Menge anderer leckerer Sachen doch die kann ich auch daheim essen. Kochen kann das Weibchen nämlich auch… Aber diese Pizza schmeckt mir immer besonders gut, weshalb ich den Vorschlag machte. Die anderen hatten sich diverse unterschiedliche Gerichte bestellt, ich blieb trotz des mitleidigen Blickes der besseren Hälfte bei meiner Pizza. Auch ihr „Du kannst doch auch mal etwas anderes bestellen“ zeigte bei mir keine Wirkung, Mann ist halt ein Gewohnheitstier.

Und als das Essen serviert wurde, kam es wie es kommen musste. Dieser leidige Monolog was ihrer Meinung nach irgendwo fehlte, was sie dem Koch irgendwann einmal dringend sagen müsse und was sie generell anders zubereiten würde ging mir schon nach 2 Bissen mächtig auf den gefaltenen Hautfortsatz zwischen den Oberschenkeln. Und so habe ich mir meinen Teller samt Besteck gepackt, ein freundliches „Sorry“ gemurmelt und mich verdrückt. Vor die Eingangstür, dort wo der Stehtisch für die Raucher deponiert worden war. Und dort habe ich mir meine Pizza schmecken lassen, ohne blöden Kommentar.

Toni der Kellner brachte mir zwischenzeitlich noch mein Bier heraus und berichtete, dass die Diskussion am Tisch wohl jetzt über mich geführt würde. Er hätte so etwas mitbekommen… Das Madame bei meiner Rückkehr zum Tisch keines Blickes würdigte und auch auf der Rückfahrt kein Wort mit mir wechselte – wen interessierts? Das ihr Anhang mich in dieser Zeit nur zweimal kurz angrinste – geschenkt. Das die bessere Hälfte danach fast 2 Tage nicht mehr mit mir gesprochen hat erübrigt sich, ich fands erholsam. Vielleicht hätte sie mir auch mal lieber besser zugehört, dann hätte man das alles vermeiden können.

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