Gaststätte

Wahrscheinlich mein letzter Besuch

essen

Ich hatte ja schon einmal hier erwähnt, das ich eher etwas „abgelegenere“ Hotels bevorzuge.

Sprich Hotels, die nicht direkt im Stadtzentrum liegen. Die sind nämlich in den meisten Fällen sehr laut, sowohl innen als auch der Geräuschpegel von außen. Die Woche die ich jetzt hier in Baden-Württemberg verbracht habe, führte mich für eine Übernachtung in einen Landgasthof in dem ich schon oft war, seit etwa 2 Jahren allerdings nicht mehr. Dort schläft man nicht nur ausgezeichnet, man kann dort auch hervorragend essen.

Doch wahrscheinlich war dieser eine Besuch jetzt auch mein letzter. Zwar habe ich erneut geschlafen wie ein Bär(chen) und auch das Essen war ausgezeichnet wie immer. Doch Frau S., die Hotelwirtin, schien mir eindeutig überfordert. Schon früher hatte sie außer ihrer Köchin und 2 Zimmermädchen kein anderes Personal beschäftigt. Sie schaffte Hotelbetrieb und Gaststätte im Alleingang. Und das scheinbar mühelos.

Doch nun scheint das Alter zuzuschlagen, denn mit ihren nun 66 Jahren ist sie zwar kein weiblicher Methusalem, doch so fahrig und vergesslich wie in dieser Woche habe ich sie in den vergangenen 10 Jahren nie erlebt. Im Gegenteil, zu den meisten Gästen setzte sie sich mal kurz, mal etwas länger, erzählte, hörte nur zu oder trank auch mal ein Glas Wein mit.

Nichts von alledem in dieser Woche, sie vergaß Essensbestellungen, bei mir alleine fragte sie viermal innerhalb einer Viertelstunde nach, ob ich noch ein Bierchen haben wolle. Und das Essen was ich bestellt hatte kam auch nicht. Ich bekam etwas ganz anderes, das aber wenigstens – wie schon oben erwähnt – ausgezeichnet schmeckte.

Ich bekam von den Nebentischen mit was man bemängelte und es wurde einiges getuschelt. Sie stand teilweise regelrecht teilnahmslos an einen Pfeiler gelehnt und schien krampfhaft zu überlegen, was sie denn nun als nächstes erledigen müsste. Sie tat mir wirklich leid, denn so kannte ich sie beileibe nicht. Diese Lebenslust, die sie noch bei meinem letzten Besuch auszeichnete, war wie weggeblasen. Ich bekam später auch mit das die Männer vom Stammtisch nebenan über diverse andere Vorkommnisse in letzter Zeit unterhielten, also war es scheinbar kein einmaliger „Ausfall“.

Hätte ich sie am nächsten Morgen nach dem Frühstück nicht daran erinnert die Übernachtung abzurechnen, hätte sie das nach eigener Aussage vergessen. Bei der vorabendlichen Rechnung für Essen und Getränke hatte sie sich auch schon zu ihren Ungunsten verrechnet, wo ich sie allerdings drauf hinwies. Früher stimmte das immer, im Kopf gerechnet. Ich weiß nicht ob sie eventuell ernstlich krank ist, allerdings wird das so in ihrem momentanen Zustand bestimmt nicht mehr lange gut gehen. Ich kann darüber hinweg sehen, wenn eine Bestellung mal etwas später oder sogar gänzlich falsch serviert wird. Aber scheinbar war ich kein Einzelfall…

Ich werde den Landgasthof mal auf meiner Liste lassen. Allerdings nur noch für den Notfall.

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Heißhunger auf Bratkartoffeln

daumen

Manchmal überkommt einen ja der Heißhunger.

Auf irgendetwas… Bei manchen ist es der Appetit auf Süßigkeiten, andere gelüstet es nach etwas herzhaftem. So wie bei mir gestern Abend, ich hatte richtig Schmacht auf eine Portion Bratkartoffeln, schön cross gebraten mit Zwiebeln und garniert mit einem Spiegelei. Zu Hause ist das wahrscheinlich weniger ein Problem, anders allerdings in manchem Restaurant.

Also bin ich hier in Schwäbisch Gmünd mal in eine ganz normale Gaststätte gelatscht, habe mir zuerst mal die Speisekarte kommen lassen, etwas zu trinken bestellt und dann die Karte durchgeblättert. Keine Bratkartoffeln auf der Speisekarte, aber einige Gerichte mit Salzkartoffeln. Nun dachte ich mir, das wäre ja für einen Koch oder auch für eine weibliche Hilfsköchin kein Problem, so etwas hin zu deichseln. Aber es gab offensichtlich doch ein Problem.

Die – zugegeben etwas lustlos wirkende – Bedienung machte nämlich erstmal große Augen, als ich ihr meinen Wunsch mitteilte. Auf meine Frage, ob sie etwa keine Kartoffeln oder gar keine Eier in der Küche hätten, stotterte sie nur „aber natürlich“ und druckste etwas unverständlich herum. Ich bohrte nach und fragte, ob der Koch eventuell die einzige Pfanne zerdeppert hätte, doch darauf antwortete sie nicht und verschwand statt dessen wortlos.

Da saß ich nun mit meinem Heißhunger und diese Dämlichkeit haute einfach ab! Das hatte ich noch nie erlebt und gerade als ich ich mich in Rage versetzen wollte, kam plötzlich der Koch auf mich zu. Ich wiederholte meinen Wunsch, er grinste und fragte, wie groß denn mein Hunger sei. „Machen sie mir mal eine ordentliche Portion, ich hab heute noch nix gefuttert“ antwortete ich und er bemerkte daraufhin, dass dies sein Lieblingsessen sei. Dann verschwand er wieder in der Küche…

Etwa 20 Minuten später kam die lustlose Bedienung mit einem Teller, der eigentlich gar kein Teller war sondern eher eine Kuchenplatte für eine dreistöckige Hochzeitstorte und darauf eine Riesenportion Bratkartoffeln. Oben drauf thronten 3 Spiegeleier und es duftete nicht nur köstlich, es schmeckte auch hervorragend. Alles habe ich leider nicht geschafft, denn sonst hätte ich wahrscheinlich nicht mehr durch das Loch gepasst, dass der Maurer in der Wand gelassen hat.

Dem Koch habe ich dann noch eine große Apfelschorle ausgegeben und mich entschuldigt, das ich nicht alles geschafft habe. Entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten bekam die Tussi Bedienung allerdings kein Trinkgeld…

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Traditions-Gaststätte muss wegen Ruhestörung schließen

domWenn das Schule macht…

Köln ist eine Stadt mit einer langjährigen Kneipen- und Gaststättenkultur. Das diese Kneipen nicht in Industriegebieten liegen sondern mitten in den Wohnvierteln, gehört genauso dazu wie das Feierabend-Bierchen für viele. Doch jetzt darf/muss eine dieser Gaststätten, die Alte Schmiede in Langel, wohl genau deshalb schließen. Denn Nachbarn hatten sich über den Lärm beschwert und vor Gericht geklagt und Recht bekommen.

Ausgenommen bei Brauchtumsveranstaltungen sind nun laute Geräusche nach 22 Uhr und vor 6 Uhr morgens zu unterlassen, ansonsten droht eine Strafe von bis zu 250.000 Euro oder gar 6 Monate Haft. Das Gericht urteilte, dass das Ruhebedürfnis in einem Wohngebiet Vorrang vor einem wirtschaftlichen Interesse habe.

Aus diesem Grund wird die Alte Schmiede, eine Gaststätte mit fast 190-jähriger Tradition, zum 1.Juni geschlossen. Allerdings steht sie auch weiterhin für Brauchtumsveranstaltungen zur Verfügung. Nicht zuletzt ist dies auch dem Nichtraucherschutzgesetz zu verdanken, denn man kann zwar Rauchen in Gaststätten verbieten, wird aber wohl kaum erreichen dass Raucher stumm vor der Tür stehen. Weshalb mit Sicherheit demnächst noch mehr Wirte verklagt werden.

Denn nachdem nun das erste Urteil dieser Art gefällt wurde, wird es sicherlich auch zukünftig Anwohner geben, die mit einer Klage erfolgreich sein werden. Und so kann zukünftig ein einzelner Bürger eine wirtschaftliche Existenz vernichten und die Kölner Kneipenkultur dezimieren. Wenn nicht unsere Landesregierung im Dorf an der Düssel doch noch ein Einsehen hat und ein Gesetz, das es jedem erlaubt gegen Lärmbelästigung vorzugehen, nacharbeitet und entschärft.

Denn auch in der Stammkneipe besteht im Prinzip genau das gleiche Problem. Mitten in einem Wohngebiet, sogar mit Wohnungen darüber. Die Polizei war schon öfter da weil Beschwerden von Anwohnern kamen. Warten wir ab wann die erste Klage erfolgt…

Schönes Deutschland…

Link zur Alten Schmiede

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