Inn

Einsatz an d’r Schöpp

daumen

Fangen wir mit dem wichtigsten an: Mir haben gestern alle Knochen weh getan. Trotzdem eine kurze Zusammenfassung von vorgestern, kurz deshalb weil man die Eindrücke erstmal wirklich verarbeiten muss.

Aber jammern gilt nicht, schließlich habe ich mir diesen relativ kurzfristig geplanten „Einsatz an d’r Schöpp“ in Simbach am Inn selbst ausgesucht. Und das nicht etwa um hier anzugeben, sondern weil mir die betroffenen Menschen dort einfach leid tun. Zudem ist mir Simbach nicht unbekannt, denn bei meinen beruflichen Ausflügen bin ich schon dutzende Male auf dem Weg von Passau nach Burghausen durch Simbach durchgefahren. Einmal habe ich dort auch schon übernachten müssen, als es abends mal etwas spät wurde und ich kurzfristig ein Hotel suchte.

Eigentlich ein sehr schöner Ort, in der oberen Altstadt links und rechts bunte Häuser, fast so wie bei uns in der Kölner Altstadt. Direkt gegenüber auf der anderen Seite des Inns ein Ort der zumindest geschichtlich interessierten ein Begriff ist. Denn in Braunau wurde der Herr H. geboren, dessen Geburtshaus dort übrigens immer noch steht. Soviel zur Geschichte…

Also bin ich vorgestern morgen ganz früh die paar Kilometer von Pfarrkirchen aus mit Umleitungen nach Simbach gefahren, habe erstmal mein Auto an der Kiesstraße am Bauhof geparkt, mich dort gemeldet und wenig später bin ich mit ein paar Jungs vom THW aus Österreich abgedackelt. Die Jungs wissen schließlich was zu tun ist. Bei unserer Ankunft in dem tiefer gelegenen betroffenen Ortsteil stockte mir dann doch etwas der Atem, denn die Zerstörungen waren schon enorm. Kaum vorstellbar das Wasser so eine Kraft hat.

Die Hauptverbindungswege waren schon vom Schlamm befreit, in einigen tiefer gelegenen Gebieten stand aber auch vorgestern noch das Wasser. Und Schlamm ohne Ende… So bestand der Tag überwiegend daraus Sperrgut wegzuräumen. Drei Haufen: Schlamm, Sperrmüll, Elektroschrott. Eben alles was da so durch die Gegend gespült wurde und das war einiges. Meine Befürchtung das ich irgendwann auf ein Todesopfer stoßen würde räumten die Ösis aber aus: Zu dem Zeitpunkt waren alle Vermissten gefunden bzw. gerettet.

Der Herr Seehofer soll am Samstag auch hier gewesen sein, gesehen habe ich ihn aber nicht. Wahrscheinlich hatte er seine Gummistiefel vergessen. Die hätte ich mir übrigens auch gewünscht, statt dessen hieß es gestern erstmal für mich, die Wanderstiefel mit dem Dampfstrahler zu reinigen. Imponiert hat mir übrigens die immense Anzahl an freiwilligen Helfern, übrigens auch einige dunkelhäutige Menschen die wohl eher nicht aus Niederbayern stammen, trotzdem aber tatkräftig zulangten.

Was mich wirklich geärgert hat sind die Unmengen an Personen, die mir am frühen Abend auf dem Rückweg begegnet sind. Viele ausgerüstet mit Fotoapparaten, einfach so aus Geilheit an dem Leid anderer Leute. Da wünscht man sich wirklich, dass einigen so etwas auch einmal passiert. Und genau dieses Leid ist auch der Grund, warum ich dort keine Fotos gemacht habe. Das ist Sache der Medien, ich hätte mich geschämt dort das Handy zu zücken und Bildchen zu machen.

Im Hotel angekommen fragte mich übrigens die Hotelwirtin, ob ich Outdoor-Sport betreiben würde. Naja, meinen Für-alle-Fälle-Blaumann wäscht sie diese Woche mit, das Angebot habe ich gerne angenommen. Abends wurde dann erstmal Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme betrieben, denn in Simbach war die Versorgung naturgemäß eher minimal. Hätte ich ja auch mal selbst dran denken können.

Alles in allem möchte ich diese Erfahrung nicht missen, auch wenn mir gestern gewaltig die Gräten schmerzten. Danke an die Ösis Alex, Werner, Sascha und Robert, die mich vorgestern „erduldet“ haben, eure Adresse habe ich gebunkert und ich werde mich sicher mal bei euch melden wenn ich wieder in der Nähe bin. Den betroffenen Simbachern wünsche ich, das sie ihr Hab und Gut möglichst bald wieder ersetzen können, wenn das auch bei einigen sicher noch dauern wird. Ich drücke jedenfalls die Daumen!

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11. Mühldorfer Musiknacht 2014

ohrDa bin ich heute Abend dabei…

Das Wochenende werde ich hier in Mühldorf am Inn verbringen und zufällig findet genau heute die 11. Mühldorfer Musiknacht statt. Lokale und Cafés im ganzen Stadtgebiet verwandeln sich heute Abend in Musikbühnen. Bekannte und auch neue Bands sorgen für Stimmung bis spät in die Nacht hinein. Beginn ist immer zu einer vollen Stunde, dann gibt es 45 Minuten Live-Musik. So bleibt den Musiknachtbesuchern jeweils eine viertel Stunde Zeit, um von Lokal zu Lokal wechseln – entweder zu Fuß oder mit dem kostenlosen Shuttlebus, der im ganzen Stadtgebiet im Einsatz ist.

Ich war vor 3 oder 4 Jahren auch schon einmal hier und habe das damals zum ersten Mal erlebt und war schwer begeistert. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich damals erst morgens um vier Uhr wieder im Hotel war. Naja, der Sonntag reicht ja dann zum ausschlafen… Ich werde mir gleich mal den Veranstaltungsplan ansehen und dann entscheiden, wo ich mal aufschlagen werde. Fußball ist heute gestrichen, ausnahmsweise…

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