Früh übt sich wer später richtig fluchen will

reisszwecken

Es ist ja allgemein bekannt, dass der Nachwuchs meistens mit den ersten Besuchen im Kindergarten den Wortschatz rapide erweitert.

Das liegt in der Natur der Sache, da dort nicht nur gespielt, sondern auch das bisher erlernte, dass man von den Erzeugern mit auf den Weg bekam, munter weiter gebrabbelt wird. Auch aufgeschnapptes, dass man mal im vorbeifahren mit dem Kinderwagen oder beim Einkaufen gehört hat, wird vorzugsweise im Kindergarten zum besten gegeben.

Das bei dem stetig wachsenden Wortschatz natürlich auch mal die ein oder andere Vokabel dabei ist die nicht ganz jugendfrei ist, hat man als Erziehungsberechtigter leider nicht immer unter Kontrolle. Manche gerade aus dem Ei geschlüpften legen es auch munter darauf an, ihre Mütter oder Väter mit Schimpfworten zu malträtieren. Zumeist dann wenn sie merken, dass ein Elternteil über diesen „Sprachschatz“ nicht gerade erbaut ist. Ignorieren hilft in diesem Fall nicht immer…

Diesen dreiviertel Meter Mensch mit dem kecken Baseballcap, der da am Freitag schon eine ganze Weile in der Ecke der Sparkasse mit seinen Holzbausteinen beschäftigt war und fieberhaft versuchte möglichst hohe Türme zu bauen, bemerkte ich eigentlich erst als er beim zusammenstürzen eines solchen Bauwerks ein lautes „verfi..te Scheiße“ von sich gab. Worauf seiner Mutter – ich vermute dass sie es war – mit einem Blick zu ihm zuerst die Gesichtszüge entglitten, bevor sie purpurrot im selben anlief.

Die übrigen Kunden grinsten sich eins, nur eine ältere Dämlichkeit hielt schamhaft die Hand vor den Mund. Was in den einzelnen Köpfen vorging, hätte mich dann doch mal interessiert. Den Junior beschäftigte dies alles nicht, er stapelte wieder seine Bauklötze in Richtung Decke und wahrscheinlich war ihm überhaupt nicht bewusst, was er da eben von sich gegeben hatte.

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