Oktoberfest

Mann wird ja nicht jünger

nurmalso

Und genau deshalb war ich gestern – gelinde ausgedrückt – ziemlich am Arsch.

Denn so eine dreitägige Pilgerreise ins Sauerland mit grob überschlagenen 5 Stunden Schlaf spült man als altes Männlein doch nicht mehr so locker aus der Wäsche wie ein Jungspund. Dennoch hat es wieder riesig Spaß gemacht, mit den Kumpels unserer Alt-Herren-Truppe auf Tour zu gehen und ich freue mich jetzt schon aufs nächste Jahr.

Da man nur auf einer Hochzeit tanzen kann, musste ich allerdings unser jährliches Oktoberfest der Schützen auf einen knapp einstündigen Kurzbesuch beschränken. Und da wäre ich schon beinahe an der Theke eingeschlafen… Gott sei Dank ging es nicht nur mir so, auch ein paar andere ältere Knaben hatten doch deutlich sichtbar mit Schlafdefizit zu kämpfen. Und deshalb wurde auch am gestrigen Feiertag bis auf einen kurzen Spaziergang nur die Flügel hochgelegt und ausgespannt.

Ein alter Mann ist schließlich kein D-Zug und jünger werden wir ja alle nicht…

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Die Preußen und die Bayern

bayern

Bayern wird ja fälschlicherweise oft als ein Teil Deutschlands bezeichnet…

Genau genommen ist Bayern eigentlich kein Staat, noch nicht einmal ein Bundesland. Eher gilt Bayern als weltgrößter Parkplatz für österreichische Ski-Urlauber und aktuell auch für syrische Flüchtlinge. Diese kulturelle Einöde ist laut bayrischer Verfassung der natürliche Feind von uns Deutschen und liegt nicht nur aus topographischen Gründen auf der Landkarte ganz unten. Die Bayern ticken oft etwas anders denn sie sind zum Beispiel zutiefst davon überzeugt, dass sie die ganze Welt finanzieren und alle Länder südlich, westlich, östlich und nördlich der bayrischen Landesgrenzen eigentlich keine Daseinsberechtigung haben. Ausgenommen die Österreicher, dies aber auch nur, weil die beiden Bergvölker eine ähnlich unverständliche „Sprache“ vereint.

Das politische System in Bayern ist streng nach der Landesgesetzgebung eine Demokratie. Dies bedeutet im weitläufigen Sinne, dass das Volk entscheidet was zu tun und zu lassen ist. Allerdings sind die Bayern in dieser Hinsicht eher gemütlich und verzichten schon einmal freiwillig auf die Ausübung ihrer Rechte und überlassen lieber der regierenden Volkspartei CSU, die Entscheidungen zu treffen. Stichwort Rauchverbot in Kneipen und Biergärten, wenn da die Ureinwohner damals nicht zu faul gewesen wären auch zur Abstimmung zu gehen anstatt den Sonntag traditionsgemäß im Biergarten zu verbringen, dann könnte man sich auch als Nikotinfreund dort noch wohlfühlen.

Apropos regierende Volkspartei… Alle fünf Jahre kreuzt der Bayer an dass alles bestens ist und handelt nach der bekannten Bauernregel „Ist zu den Wahlen mit den Subventionen alles klar, macht der Bauer sein Kreuzl, wo’s immer schon war“. Únd da mindestens 90 Prozent aller Bayern auch Bauern sind, kann es sich Bayern leisten echte freie Wahlen abzuhalten. Da maximal 10 Prozent der Stimmen auf Parteien entfallen können die nicht die CSU sind, fällt das Ergebnis eigentlich in jeder halben Dekade gleich aus. Gelernt hat man diese Abstimmungsmethoden übrigens in der früheren DDR und sie nur noch etwas verfeinert.

Man kennt ja aus demokratischen Systemen, dass nicht zu viel Macht in den Händen nur einer Person liegen soll. Deshalb haben die Bayern etwas ganz unübliches eingeführt und die Macht auf mehrere Schultern verteilt. Nämlich auf den Vorsitzenden der CSU, den Erzbischof von München und Freising und den Vorstand des FC Bayern München. Die Amtsinhaber der staatlichen Gewalten genießen Immunität, wie man aktuell am Beispiel von Franz Beckenbauer in Sachen Schmiergeldaffäre DFB sieht. Die Aufhebung der Immunität kann zwar vom Bayrischen Landtag beantragt werden, die Entscheidung darüber fällt der Betroffene jedoch grundsätzlich selbst.

Aber Bayern hat nicht nur positives, sondern teilweise auch negative Seiten. Bier zum Beispiel darf dort rund um die Uhr konsumiert werden. Bier ist nämlich in Bayern kein einfaches Getränk, sondern ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel, dass jedem Bürger laut Gesetz in unbegrenzter Menge zur Verfügung zu stehen hat. Bier prägt Grundwerte wie Kultur, Religion und Politik und hilft bei der Abschottung von der westlichen wirklichen Zivilisation. Bei dieser Abschottung hilft dem Bayern seine eigentümlich kehlig klingende „Sprache“, von der wir Preußen oft glauben dass der Bayer sich lediglich nicht entscheiden kann, ob er nun sprechen oder rülpsen soll.

In Bayern kann, anders als in unseren zivilisierten Ländern, auch nicht jeder Fernsehsender empfangen werden, Was zum einen an den angrenzenden Hügeln namens Alpen liegt, zum anderen an den etwas prüden Ansichten der Bayern. Die ARD zum Beispiel ist kein Sender für einen Bajuwaren, da werden Bayern grundsätzlich nur schlecht gemacht, ebenso beim ZDF, Sat 1, RTL, VOX, Pro 7 und ARTE. Der Bayer sieht sich lieber Kultursendungen auf Super RTL an und wenn er Glück hat, dann wohnt er mitten in München wo man mittlerweile auch schon 2 Kilometer Glasfaserkabel verbuddelt hat, um sich Reportagen auf Kabel 1 ansehen zu können.

Aber dem Bayern liegt eigentlich auch weniger am Fernsehen, lieber säuft er. Dazu haben die urzeitlichen Vorfahren des Bergvolks eigens ein Fest erfunden, das Oktoberfest. Das Oktoberfest ist ein alljährlich wiederkehrendes Volksbesäufnis mitten in München und beginnt, um uns Preußen von einem Besuch abzuhalten und entgegen seines Namens, mit schöner Regelmäßigkeit immer im September. In der Beziehung ist der Bayer erfinderisch, denn wenn ihm einer sein Bier wegsaufen will, dann wird er schnell grantlig.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Oktoberfest übrigens an den Wänden der Cheops-Pyramide etwa 1500 v. Christus, wahrscheinliche Verfasser sind Asterix und Obelix. Vom ersten Tag des ersten Oktoberfestes an wurde Bier in Eimern zum Wildschwein gereicht, später kredenzte man mangels wilden Schweinen Brathendl und eklige gekochte Würste dazu, die der Bayer am liebsten aus der Pelle lutscht. Naja, dem Bergvolk schmeckts und mangels leckerer und genießbarer Lebensmittel wird diese Tradition – zumindest von den wenigen verbliebenen Einheimischen – auch heute noch aufrecht erhalten.

Sie sind schon ein komisches Völkchen, diese Bayern. Und mindestens 2 Wochen müssen sie mich auch noch ertragen…

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