Olympia

Nur die Medaillengewinner zählen, der Rest hat versagt

Wie schon vermutet, habe ich das olympische Geschehen in Südkorea bisher überwiegend aus der Konserve genossen.

Einzig am vergangenen Sonntag habe ich die Glotze von morgens um 6 bis zum späten Nachmittag glühen lassen, um mir einige Entscheidungen live anzusehen. Und wie bei jeder größeren Sportveranstaltung habe ich mich auch am Sonntag einige Male geärgert. Nicht etwa über die Athleten, sondern über die Reporter.

Dieses überzogene Anspruchsdenken geht mir ja schon seit Jahrzehnten auf den Beutel. Frei nach dem Motto: Wer keine Medaille holt ist ein Verlierer! Immer nur die Medaillengewinner stehen – zumindest für die Dauer der jeweiligen Veranstaltung – im Fokus, der große Rest hat quasi die Arschkarte gezogen. Dabei hat es eigentlich jeder verdient der bei Olympischen Spielen oder anderen Großereignissen antritt, das seine Leistung auch gewürdigt wird. Denn alle die dort an den Start gehen erbringen Leistungen, die es wert sind gewürdigt zu werden. Egal ob man nun Vierter oder Letzter wird, gewinnen kann nun mal nicht jeder. Schon bei einer Formulierung wie „Athlet XYZ wurde „nur“ Fünfter“ wünsche ich teilweise dem Berichterstatter schon dreijährig andauernden Durchfall…

Doch Leistungen außerhalb der Medaillenränge zählen nicht nur hierzulande scheinbar nicht viel, gefragt sind ausschließlich die, die Medaillen abräumen. Den anderen gesteht man lediglich zu, vor Millionen Zuschauern mit unter die Nase gehaltenem Mikrofon nach Erklärungen suchen zu müssen, weshalb ihre Leistung nicht zu einer Platzierung ganz vorne gereicht hat.

Ich finds zum kotzen, doch ich werde wohl nichts daran ändern können. Leider…

Beitragsgrafik: Quelle © Wikipedia

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Russische Sportler dürfen jetzt doch zur Olympiade nach Rio oder Die Angst des IOC vor der eigenen Courage

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Eigentlich durfte man nach dem Urteilsspruch des internationalen Sportgerichtshof in der vergangenen Woche fast davon ausgehen, dass Olympia 2016 in Rio ohne russische Sportler stattfindet. Eigentlich…

Doch das dank der russischen „Whistleblowerin“ Julia Stepanowa aufgedeckte und belegte Staatsdoping der russischen Sportler scheint den obersten Sportfunktionären des IOC ziemlich gleichgültig zu sein, denn nun schob man den schwarzen Entscheidungs-Peter einfach an die entsprechenden Sportverbände Russlands zurück. Eine Entscheidung, die sicherlich nicht nur bei den meisten teilnehmenden Athleten aus den anderen Ländern auf Unverständnis stoßen dürfte.

Sprach IOC-Präsident Thomas Bach noch vor kurzem davon, das man seitens des IOC und möglichen Sperren „die Latte hochgelegt habe“, sieht die tatsächliche Entscheidung ganz anders aus. Beschlossen wurde lediglich, das wer schon einmal wegen Dopings bestraft wurde und wessen Name im Zuge des unabhängigen Doping-Reports auftauchte, nicht in Rio starten darf. Das betrifft grob gerechnet ein fünftel des voraussichtlichen russischen Kaders.

Wer hingegen noch keine Doping-Strafe bekommen hat, bei dem müssen die einzelnen internationalen Sportverbände prüfen, ob die russischen Sportler wirklich sauber sind. Angesichts der Kürze der Zeit und von im Vorfeld bewusst zerstörter Dopingproben quasi ein fast unmögliches Unterfangen. Weshalb die weitaus meisten russischen Sportler aufgrund der Unschuldsvermutung wohl bei der Olympiade starten dürfen.

Doch gerade diese Unschuldsvermutung fällt bei fielen schwer. Sicher ist nicht jeder russische Athlet gedopt, genauso sicher dürfte sein, dass auch in anderen Ländern zu unerlaubten Mitteln gegriffen wird. Bei den meisten dürfte diese Entscheidung aber vom jeweiligen Sportler getroffen und nicht vom Landesverband oder gar von einem Ministerium getroffen worden sein. Schnell stellt man angesichts der Vorkommnisse alle Athleten unter Generalverdacht und genauso schnell verurteilt man auch Unschuldige.

Der Entschluss des IOC, die russischen Sportler nicht für die Olympischen Spiele zu sperren, hat trotzdem einen sehr schalen Beigeschmack. Zum einen sind IOC-Präsident Thomas Bach und Russlands Präsident Wladimir Putin seit langem gute Freunde, zum anderen hätte der erstmalige Ausschluss einer Nation, noch dazu eine der bedeutendsten Sport-Nationen, sicherlich auch politische Probleme mit sich geführt.

Ob die Athleten, in deren Wettbewerben ein oder mehrere russische Sportler eventuell Medaillen gewinnen, diese Entscheidung des IOC ebenso gutheißen darf man ruhig bezweifeln. Das Misstrauen dürfte jedenfalls um ein vielfaches höher sein als vor der Aufdeckung des russischen Staatsdopings. Und für die Dopingjäger dieser Welt dürfte die Startberechtigung Russlands ein Schlag ins Gesicht sein.

Viele russische Dopingsünder flogen bei Nachtests zu den Olympischen Spielen in Peking und London auf. Zwei weitere nachträgliche Dopingtests stehen noch aus, ihre Resultate werden allerdings erst während oder sogar erst nach der Olympiade in Rio erwartet. Wie schon bei den ersten nachträglichen Tests muss leider auch dann mit weiteren russischen Dopingsündern gerechnet werden.

Und nichts dürfte für einen Athleten frustrierender sein, als Jahre nach den Spielen eine Medaille zu erhalten, weil ein davor positionierter russischer Sportler sich nachträglich als gedopt entpuppt. Um es nochmals klarzustellen, nicht nur in Russland wird gedopt. Aber in anderen Ländern wohl kaum in diesem gewaltigen Ausmaß – China mal ausgenommen (Vermutung des Schreiberlings, (noch) nicht bewiesen).

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Zeitplan der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016

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Das eine sportliche Großereignis dieses Sommers ist nun Geschichte, denn gestern Abend wurde das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft ausgetragen und mit dem neuen Europameister Portugal hat nun auch Cristiano Ronaldo #CR7 endlich seinen ersehnten Titel mit der eigenen Nationalmannschaft.

Doch in 25 Tagen beginnt schon das nächste und noch größere Sportspektakel, denn von 5. bis zum 21. August werden die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro statt und werden mit Brasilien damit erstmals in einem südamerikanischen Land ausgetragen. Unsere deutschen Sportler waren bei der ebenfalls gestern beendeten Europameisterschaft unerwartet erfolgreich und erkämpften sich 5 Gold- 4 Silber- und 7 Bronzemedaillen. Und einige deutsche Athleten dürften auch bei Olympia nicht chancenlos sein, auch wenn dort die Trauben noch etwas höher hängen.

Fast 10.000 Sportler aus 206 Nationen kämpfen an 37 Wettkampfstätten in 48 unterschiedlichen Disziplinen in insgesamt 306 Wettbewerben um olympische Medaillen. Mit Golf und Rugby werden in Rio auch zwei Sportarten wieder mit dabei sein, die seit 1904 beziehungsweise 1924 nicht mehr als olympische Disziplinen galten. Morgen werden dann auch alle deutschen Olympiateilnehmer 2016 bekanntgegeben. Insgesamt wird die deutsche Olympiamannschaft aus rund 440 Athleten bestehen, von denen sich einige berechtigte Hoffnungen auf Medaillen machen dürfen.

Leider wird auch das Thema Doping wieder zur Sprache kommen, denn aktuell dürfen russische Leichtathleten bisher überhaupt nicht starten, weil ihr Verband vom Internationalen Leichtathletikverband IAAF suspendiert wurde. Und die kenianischen Leichtathleten dürfen nur starten, wenn sie sich auch außerhalb ihres Heimatlandes Dopingproben unterzogen. Wahrscheinlich und leider ist das aber nur der Spitze eines Sumpfes, der sich seit Jahren im Sport zeigt.

Früher wurde überwiegend für Ruhm und Ehre gelaufen, geworfen und gesprungen, heute wandern bei Sportveranstaltungen teilweise utopische Beträge in die Taschen der Sportler. Diesen Dopingsumpf wird man zumindest in den nächsten Jahren nicht in den Griff bekommen, weil auch die Funktionäre der Verbände besser geschmiert werden als ein Türscharnier. Da muss sich generell etwas ändern, doch wo soll man anfangen?

Auf der nachfolgenden Grafik gibt es die Termine zu den einzelnen Wettbewerben, die genauen Startzeiten gibt es auf dieser Seite. Ich habe mich mal durch diverse Android-Apps getestet, das meiste ist allerdings nicht in deutscher Sprache verfügbar. Wer sich trotzdem eine App laden möchte, kann sich ja im PlayStore etwas passendes heraus suchen.

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Da viele Wettbewerbe wieder zu unfreundlichen Arbeitnehmerzeiten stattfinden, werde ich mir sicher einiges per Zattoo im Livestream auf dem Tablet ansehen. Und die Nachmittag- und Abendveranstaltungen werden bis auf wenige Ausnahmen sicher wieder an der Glotze verfolgt, so das die Äuglein während dieser 3 Wochen garantiert wieder viereckig werden.

Schaut ihr euch eigentlich auch so gut wie alles bei der Olympiade in Rio an? Pickt ihr euch nur die „Rosinen“ heraus? Oder geht euch Rio 2016 komplett am Arsch vorbei?

Grafikquellen: © Wikipedia

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