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Die harzende Linde

baum

Eigentlich habe ich nichts gegen sie…

Sie ist ein schöner großer Baum, garantiert 18-20 Meter hoch. Ihre Äste ragen weit heraus, in ihrer Baumkrone nisten Vögel oder ruhen sich dort einfach nur mal aus. Gelegentlich lässt einer dieser gefiederten Freunde auch mal etwas fallen aber darüber beschwere ich mich nicht. Schließlich hat jeder von uns auch große Bedürfnisse und für Vögel gibt es nunmal keine öffentlichen Toiletten. Selbst wenn, welcher Vogel könnte die schon bezahlen? Aber ich schweife ab…

Kommen wir zum Grund dieses Beitrags, der Linde. Wie ich schon anmerkte ist sie ein durchaus beachtlicher Baum. Im Frühjahr blüht sie prächtig, damit sie uns im Sommer Schatten spenden kann. Und genau dieses Blühen ist der springende Punkt. Denn unter der Linde parke ich gewöhnlich meinen Firmenwagen und genau da liegt das Problem. Denn es wird nicht mehr lange dauern, bis die Linde ihre schlechte Eigenschaft präsentiert: Sie harzt.

Und nicht nur das, denn bedingt durch gelegentlichen Niederschlag und eventuell auch Wind verliert sie dann auch gerne einmal geschätzte 30 Kilo Blüten. Und man kann sicher schon erahnen, wo diese Blüten dann landen. Richtig, auf meinem Auto. Das Auto an sich ist als solches dann eigentlich nicht mehr zu identifizieren, man könnte es nach so einem Linden-Auswurf auch leicht mit einer in Honig getränkten Waldlandschaft verwechseln.

Wer einmal ähnliches erlebt hat wird sicher auch mein Glücksgefühl nachvollziehen können, wenn ich dann den Scheibenwischer anschalte. Natur ist ja etwas schönes, wenigstens solange sie sich nicht auf meinem Auto breit macht. Selbst die Waschanlage kann man sich eigentlich auch sparen, denn in den wärmeren Monaten sieht der Bock spätestens am nächsten Tag wieder genau so aus.

Andererseits treffen mich die mitleidigen Blicke anderer Verkehrsteilnehmer doch schon etwas, wenn ich mit dieser motorisierten Gartenlandschaft durchs Land schaukele. Tja, und solange die Linde noch lebt, wird die Schweinerei wohl nicht weniger. Entweder sie stirbt bald den plötzlichen Linden-Tod oder ich benötige einen guten Tipp, wo es gute Kettensägen gibt…

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Singen kann hilfreich sein

daumen

Gestern Morgen am Hauptbahnhof in Köln…

Ich wollte eigentlich nur in der Filiale eines Kunden mal nach dem rechten sehen und noch ein paar Maße nehmen, da dort ab dem nächsten Monat umgebaut/modernisiert wird. Also schnell meine Firmenkutsche hinter dem Bahnhof auf einem der Parkplätze am Breslauer Platz abgestellt, Ausnahmegenehmigung ausgelegt und in die Filiale getrippelt. Arbeit erledigt, noch einen Kaffee geschnorrt und wieder auf den Weg zum Auto gemacht.

Da sah ich sie schon. Ein uniformitiertes städtisches Hühnchen huschte scheinbar interessiert ums Auto und hackte dazu noch ein paar Daten in ihren transportablen Computer. Als ich knapp fünf Meter vom Auto entfernt war einmal kurz auf den Schlüssel getippt, wobei sie dadurch augenscheinlich etwas erschrak. Und dann kam was kommen musste…

„Ihr Ausnahmejenehmijung nötz ever he nix“ bekam ich im schönsten Kölner Dialekt zu hören. Auf meine Frage weshalb antwortete sie umgehend: „Weil dat he Privatgelände der Bahnhoffsjesellschaff es un kein städtische Fläche!“ „Un wo steit dat?“ fragte ich, denn ich konnte kein entsprechendes Schild entdecken. „Dat hänk do vürre“ und zeigte mit der Hand in Richtung Nord-Süd-Fahrt und vergaß auch nicht zu ergänzen: „Deshab sin se jetz och mit 25 Euro en d“r Verlosung…“

Es folgte eine kurze Diskussion zwischen uns beiden in deren Verlauf ich anmerkte, dass man das betreffende Schild ja auch an etwas prominenterer Stelle hätte aufhängen können. Was die Gute allerdings völlig kalt ließ. „Ich ben he nit zum diskutiere anjestellt un zom Schilder ophänge schon ens jarnit.“ Haare auf den Zähnen hatte sie unzweifelhaft, da war ich sicher. :roll:

Tja, das war dann der Punkt wo ich ein selbst gedichtetes Liedchen anstimmte. Mit sonorer Singstimme intonierte ich ein „Do häs se nit mi all, do bes beklopp!“, worauf sie direkt fragte: „Wat han sie jetz zo mir jesaat? Se wessen jo hoffentlich, dat dat en Beleidijung wor!“ Worauf ich dann antwortete: „Ich han nix jesaat, ich han nur jesunge… Schönen Daach noch!“ Singen kann hilfreich sein, allerdings sollte Mann auch wissen wann es Zeit ist sich zu verdünnisieren.

Denn das Ticket zahlt sowieso die Firma, wozu also aufregen…

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