Psychologie

Psychologie in Frauenzeitschriften

daumen

In dieser Woche musste ich ja zwangsweise mal wieder einen Arzt aufsuchen. Als ich im Wartezimmer saß, überwältigte mich nach einer kurzen Zeit die Langeweile und ich durchwühlte die bereit liegenden Zeitschriften. Neben den üblichen Verdächtigen wie Auto Bild, Praline und Freizeit Revue sichtete ich allerdings nur Hefte, die speziell für die weibliche Hälfte der Erdbevölkerung bedruckt wurden.

Da habe ich mir also fast notgedrungen mal die Brigitte unter die Nase geklemmt. Also die Zeitschrift meine ich jetzt, nicht die Arzthelferin. Was sollte die auch unter meiner Nase? Und in der Brigitte erregte diese Rubrik wo Frauen fragen stellen, mein besonderes Interesse. Die ist so ähnlich aufgebaut wie bei der Bravo, nur dass hier nicht die Kiddis fragen sondern die schon etwas älteren Damen. Vielleicht arbeitet Dr. Sommer auch schwarz nebenbei dort – keine Ahnung…

Nachdem ich mir einige der Fragen durchgelesen hatte stellte sich allerdings die Vermutung ein, dass solche Antworten nur von Frauen gegeben werden können. Und ich begann mir vorzustellen, wie es sich denn wohl anhören würde, wenn Männer die Antworten geben würden. Also hab ich mir mal ein paar Fragen notiert…

Eine Frage lautet zum Beispiel: „Mein Ehemann sehnt sich immer noch nach seinen alten Jugendfreundinnen. Ich befürchte, dass er untreu ist.“ Ein Mann würde auf diese Frage antworten: „Das Liebesvermögen eines Mannes ist im Normalfall grenzenlos. Es ist bewiesen, dass ein Mann sich durch die Menge seiner Sexualpartnerinnen verbessert. Wenn er andere Frauen hat, verbessert er sich also nur für dich. Das beste was du machen kannst, ist ihm ein teures Geschenk zu kaufen, ihm ein gutes Essen kochen und sein Verhalten nie zu erwähnen.“

Eine andere gefrustete Leserin fragte: „Mein Mann will immer Oralsex. Was soll ich machen?“ Ein geschulter männlicher Psychologe hätte dazu folgende Antwort parat: „Mach es! Sperma schmeckt nicht nur gut, sondern hat außerdem pro Löffel nur 10 Kalorien. Es ist nahrhaft und gesund und hilft dir, deine Figur zu behalten. Außerdem sorgt es für volles glänzendes Haar und deine Haut wird spürbar weicher.

Interessanterweise weiß ein Mann das. Sein Angebot Oralsex zu machen ist daher selbstlos. Oralsex bereitet dem Mann nämlich große Schmerzen. Das er es trotzdem macht zeigt, dass er dich unendlich liebt. Das Beste was du machen kannst ist ihm zu danken, ihm ein schönes, teures Geschenk zu kaufen und ihm ein gutes Essen zu kochen.“

Es folgte Frage Nummer 3: „Mein Mann weiß nicht, wo meine Klitoris ist.“ Das war natürlich ein ganz spezielles Problem, dessen sich nur anerkannte Spezialisten annehmen dürfen. Meine Antwort sähe dann so aus: „Ein Mann weiß immer, wo sich Körperaushöhlungen befinden in denen er sich austoben kann! Allerdings hat deine Klitoris absolut keine Bedeutung für ihn. Wenn du mit/an ihr spielen musst, dann mach es in deiner eigenen Freizeit.

Ein Mann konzentriert sich nur auf das wesentliche! Aber um die Haushaltskasse aufzubessern, kannst du dich dabei filmen lassen und die Videos verkaufen. Und um dich von deinem schlechten Gewissen zu erleichtern, kauf deinem Mann ein schönes, teures Geschenk und koch ihm ein gutes Essen.“

Ich glaube, an mir ist wirklich ein Psychologe verloren gegangen. Ich sollte mich bei der Brigitte-Redaktion bewerben…

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Mit Psychologie erreicht man manchmal mehr

nurmalsoPsychologie hilft manchmal…

Gestern zum Beispiel… Da überholte ich drei Kerlchen, darunter so ein kleiner auffällig gekleideter, leicht übergewichtiger Jüngling eine kleine aufgeblasene Speckwurst. Als ich in flottem Tempo an ihnen vorbeiziehe, höre ich deutlich vernehmbar: „Die Alten habens mal wieder eilig!“ Im gleichen Moment wie der rechte Gehörgang dieses Sprüchlein vernommen hatte, wurde er im Kleinhirn weiterverarbeitet und zur Analyse ans Großhirn weitergeleitet.

Also abrupt abgestoppt, die drei kleinen Kacker kurz gemustert und dann den „Rädelsführer“ freundlich gefragt: „Hast du ein Problem mit Alten, du Speckwurst?“ Seine Verwunderung in den Augen wich innerhalb einer geschätzten halben Sekunde blanker Angst. „Meinen sie mich?“ fragte er fast ungläubig. „Wenn du deine Stimme nicht verstellt hast, dann meine ich dich“ erwiderte ich kurz.

„Wenn sie mir etwas tun, dann sage ich das meinem Vater“ antwortete er mit hochrotem Kopf. Naja, das war natürlich ein Argument, der mir die Knie erzittern ließ. Und was antwortet man einem halbwüchsigen Kind, das sich im pubertären Vorstadium vor seinen Freunden nicht blamieren möchte? Richtig geraten, man geht auf die kleine vorlaute Speckwurst den zitternden kleinen Gnom mit psychologisch einleuchtenden Argumenten näher ein.

Und so antwortete ich, ruhig und gelassen wie es nun mal meine Art ist: „Pass mal auf, mein kleiner Freund (diese Formulierung ist wichtig, um die seelische Gelassenheit des Gegenübers zu stärken), wenn ich dich das nächste mal hier freilaufend auf der Straße erblicke, dann hast du zwei Möglichkeiten: Entweder hänge ich dich mit den Nasenflügeln am nächste Nagel auf oder ich stopfe dich kopfüber in die nächste Mülltonne. Vielleicht…”

Für welche dieser Möglichkeiten er sich letztendlich entschieden hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Denn plötzlich rief einer der drei in einer etwas hochfrequenten Tonlage „Kommt, wir hauen ab!“ und weg waren sie. Und das ohne sich die dritte Variante anzuhören! Also ehrlich… Die Kinder von heute haben auch keinen Anstand mehr. Früher durfte man als Erwachsener noch ausreden. Aber ich glaube, dass meine psychologisch einfühlsame Art sicherlich Eindruck bei den Blagen hinterlassen hat…

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