Rasen

Besuch im Garten

Reisszwecken

Der Garten ist für Otto Normalbürger der wohl langweiligste Ort überhaupt, zumindest wenn man keinen eigenen Garten hat.

Früher waren diese Gärten oft von einer hohen Mauer oder einer mindestens 4 Meter hohen Hecke umgeben, damit Nachbarn bloß keinen Blick riskieren konnten. Heutzutage sieht man das lockerer und dank frei verkäuflicher Selbstschußanlagen gelangen auch nur die in den Garten, denen er gehört oder die ausdrücklich eingeladen sind. Schließlich möchte der Gartenbesitzer vorrangig seine Ruhe haben.

Viele Gärten sehen aus wie kleine oder auch große Kunstwerke. Zum Betreten sind sie eigentlich zu schade und oft werden diese Kunstwerke auch nur betreten, wenn wieder Pflegearbeiten anstehen. Das einzige was in so einem Garten lebt ist meistens die Gartenschlange von Gardena. Der Rasen, bei dem jedem Golfplatzbetreiber die Neid-Pusteln ins Gesicht wachsen, ist exakt 3,22 Zentimeter hoch, durchweg schon fast unnatürlich grün und natürlich weder von Moos befallen, noch wächst ein einsames Butterblümchen in seiner Mitte.

Manchmal befinden sich in solchen Gärten auch Gartenteiche, die meist kreisrund, manchmal leicht oval oder auch nierenförmig sind. Mehr Formen von Fertigteichschalen führt der Baumarkt nicht. Darin tummeln sich Goldfische und mit etwas Glück auch mal ein Frosch. Das ganze ist mit einem hauchdünnen Netz überspannt, damit der Fischreiher sich nicht satt essen kann. Neuerdings sind auch Kois groß in Mode, das sind diese bunten Karpfen , die oft zu teuer sind um sie zu essen. Ach ja, je nach Größe des Gartenteichs werden von einigen noch 3 Seerosen und das obligatorische Uferschilf gepflanzt, damit wenigstens etwas Urlaubsstimmung aufkommt.

Bäume sind in solchen Gärten oft Mangelware, denn herabfallende Blätter könnten ja den Rasen bedecken. So etwas macht nur unnötig Arbeit, deshalb stehen in so einem Garten fast nur Nadelgehölze. Maximal 2 Meter hoch und kegelförmig beschnitten. Blumen befinden sich ausschließlich in kreisrunden Beeten, oft steht in der Mitte eines Blumenbeets noch eine Skulptur, die der Besitzer für Kunst hält. Meist sind dies pummelige kleine Rubensengel, solche die bei OBI in der Gartenabteilung stehen.

Bevorzugte Blumen sind Tulpen und Stiefmütterchen und die wenn es geht noch in einer Farbe. Einen Baum mit Früchten vermisst man genauso wie Stachelbeersträucher, Erdbeeren oder Tomaten. Der Garten ist ein Kunstwerk, da hat so etwas nichts drin verloren. Ein solches Gesamtkunstwerk gibt es hier auch ganz in der Nähe. Tiptop gepflegt, selten bis nie jemand darin gesehen. Bis gestern, da hatte der Garten Besuch vom Maulwurf…

Und jetzt sieht es so aus, als hätten Pioniere der Bundeswehr eine Übung dort veranstaltet…

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Der Samstag – Der heilige Tag des Mannes

nurmalsoSo etwas müsste abgeschafft werden…

Denn wer heiratet schon an einem Samstag? Rein arbeitstechnisch gesehen sind wir Kronen der Schöpfung überhaupt nicht darauf programmiert, uns samstags dem Lotterleben hinzugeben. Denn auch an einem Samstag muss noch jede Menge erledigt werden. Das Auto muss zum Beispiel gewaschen werden. Das alleine dauert mitunter schon einen halben Tag, denn mit waschen alleine ist es ja nicht getan.

Der Wagen muss ausgesaugt werden, die Scheiben geputzt, das Armaturenbrett mit dem entsprechenden Pflegemittelchen einbalsamiert und nicht zuletzt muss auch der Kofferraum mal wieder aufgeräumt werden. Das braucht eben Zeit… Und wenn danach noch etwas dieses kostbaren Guts übrig ist, dann heißt es zumindest in den wärmeren Monaten Rasen mähen. Je nach Grundstück kann auch das ordentlich Zeit beanspruchen und manchmal ist Mann danach ziemlich geschafft.

Natürlich nur bis halb vier, bis dahin ist Mann wieder fit. Denn dann startet die Fußball-Bundesliga und Mann ist in seinem Element. Aufgeregt verfolgt er die Spiele des Lieblingsvereins am Fernseher oder im Radio. Manchmal lässt er auch den Rasen noch wachsen und fährt gleich ins Stadion, um seine Helden anzufeuern. Auch so etwas kostet Energie und nicht selten ist Mann danach so geschafft, dass er seinen Akku nur mit Hilfe von ein paar Kumpels und eventuell ein paar Bierchen wieder aufladen kann.

Die Samstage eines Mannes sind also immer voll ausgefüllt, da bleibt quasi kein Platz für Freizeitaktivitäten. Selbst eine Hochzeit kann da nicht berücksichtigt werden. Denn wenn Mann sich nach einem arbeitsreichen Samstag noch in Anzug und Krawatte schälen muss, nur um zuzusehen wie sich zwei Turteltäubchen Ringe an die Finger klemmen, dann fehlt Mann dafür oft das Verständnis. Schließlich gibt es weitaus wichtigeres, was samstags noch unbedingt erledigt werden muss.

Der Keller zum Beispiel, der müsste auch mal wieder dringend aufgeräumt werden. Und dafür ist der Samstag doch wie geschaffen…

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