Schlafmützen

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Sie bewegen sich mit ihren Fahrzeugen wie ein Fremdkörper im Stadtverkehr. Statt einem Blinker für „nach links“ und „nach rechts“ hätten sie in der Fahrzeugmitte gerne eine Rundumleuchte, um damit ein blinkendes „Ich weiß noch nicht wohin!“ zu signalisieren. Nach dem Erwerb eines viel zu teuren Autos ist für einen Stadtplan oder gar ein Navi offenbar kein Geld mehr übrig.

Deshalb beteiligen sie unschuldige Bürrger an der Suche nach ihrem weiteren Fahrziel. Haben Schlafmützen ein potentielles Opfer erspäht, halten sie plötzlich unvermittelt auf der Straße an und beginnen eine kleine Fragestunde zum Thema: „Wie komme ich von „A“ nach „B“?“ Der sich hinter ihnen aufbauende Fahrzeugstau und die irritierten Blicke anderer Verkehrsteilnehmer entgehen den Schlafmützen völlig. Oder es ist ihnen egal…

Oft werden Schlafmützen auch bei einem Marktführer im Bereich „schnelle Verpflegung“ gesichtet. Zeitgleich mit der Frage: „…und was möchten sie?…“ entdecken sie plötzlich das große und weithin sichtbare Menüboard und zeigen sich vom vielfältigen Angebot genauso überrascht und begeistert. Besonders gerne kombinieren sie das große Getränk aus dem Menü Nr. 4 mit dem Sparangebot vom letzten Monat, welches leider nicht mehr gültig ist. Bewegen sich diese Schlafmützen in Begleitung mehrerer Personen und/oder Kleinkinder, setzt urplötzlich ein gruppendynamischer Entscheidungsprozess mit erhöhtem Beratungsbedarf ein.

Nicht selten steht dieser Beratungsbedarf in umgekehrtem Verhältnis zum Wortschatz des Verkäufers. Am Ende wird aber meist alles gut. Nach intensiver Suche im hintersten Teil des Lagers findet der nette Filialleiter dann doch noch den gewünschten Schlumpf mit rot karierter Hose für die soeben bestellte Juniortüte.

Und manchmal habe ich das Gefühl, ich ziehe solche Dorftrottel magisch an…

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