Schatzkammer verschenkt

nurmalsoWir Kronen der Schöpfung sammeln ja gerne…

Der gemeine Sammler lässt sich sich im allgemeinen nicht in seiner Sammelleidenschaft beirren und sammelt was ihm in die Finger kommt. Alles was noch irgendwo Verwendung finden könnte wird gesammelt, vorrangig Schrauben, Dübel und Unterlegscheiben, aber auch seltene Dinge finden noch einen Platz im Keller.

In meinem durchaus großen Kellerlager findet sich auch so einiges, was heute mit Sicherheit niemand mehr benötigt. „Erbstücke“ von meinem Opa – er war Schreinermeister – denen allerdings manchmal schon der Zahn der Zeit zugesetzt hat. Allerdings kann ich mich von den meisten Sachen nicht trennen, denn schon der Gedanke etwas in die Tonne zu kloppen was man eventuell in der nächsten Woche schon gebrauchen könnte ist einfach nicht vorstellbar.

Aber ich habe auch Materialien im Keller, die heute gar nicht mehr hergestellt werden. Vieles davon, alte Beschläge, Zierschrauben etc. habe ich selbst quasi geerbt Und schon oft konnte ich in den letzten Jahrzehnten damit Freunden oder Bekannten aushelfen. Denn fast jeder im Freundes- und Bekanntenkreis rief in der Regel erstmal bei mir an wenn etwas benötigt wurde. In den nächsten Baumarkt konnte man schließlich immer noch fahren…

Der Kellerraum in dem die „Schätze“ gelagert werden ist natürlich gesichert wie ein Atomschutzbunker. Es gibt nur einen Schlüssel und der ist immer an meinem Schlüsselbund. (Eigentlich gibt es 3, aber nicht weitersagen… ) Da spart man sich als Sammler die teure Überwachungsanlage. Denn nichts ist schlimmer für das heimische Sammellager als Menschen die gerne aufräumen. Und die bessere Hälfte gehört zu dieser Gattung…

Man kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass da unten in meiner Schatzkammer noch nie aufgeräumt wurde. Im Gegenteil, alles ist sortiert und ich habe jederzeit immer alles gefunden was ich gesucht habe. Aber Menschen der Gattung Frau haben nicht immer einen Sinn dafür, ob sie nun ein wertvolles Sammlerstück oder einfach nur Schrott vor sich haben. Darum als Tipp: Niemals, aber auch wirklich niemals das Abschließen vergessen!

Naja, dieses „Problem“ werde ich in Zukunft nicht mehr haben. Denn ich habe meine Sammlung gestern Abend verschenkt. Ein noch ziemlich frischer Schreinermeister, dessen Vater ich schon lange kenne, hatte ganz glänzende Augen als ich ihn gestern mit in meinen Keller nahm. Der wusste was da für Schätze liegen und da er sich auf Restaurierungen von alten Möbeln spezialisiert hat, hab ich ihm das ganze kurzerhand vermacht.

Lediglich ein nettes Abendessen kostet es ihn und er wird mit Sicherheit mehr Verwendung dafür haben, weil mir fürs heimwerken sowieso die Zeit fehlt. Und wenn man mal ein gutes Werk tun kann – warum nicht? Im Moment buddelt der Knabe sich gerade durch meine Schatzkammer, wird wohl auch noch etwas dauern…

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