Das Heiligtum des Mannes – Die Sportschau

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Für meine Generation gab es früher nur eine Sportsendung – die Sportschau. Sie ist – immer noch – eine regelmäßige Einrichtung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und bis heute eine der wichtigsten Informationsquellen für sportbegeisterte Extremcouching-Akrobaten, Fußballenthusiasten, Gerstensaftstemmer, Passiv-Athleten und Sky-Verweigerer.

Die Sportschau in der ARD ist uns Kronen des Schöpfung, aber auch einigen weiblichen Menschen, heilig. Wenn man den anderen Mumpitz den die öffentlich-rechtlichen Sender so ausstrahlen mal zusammenzählt, dann ist die Sportschau eigentlich die einzige Sendung im gesamten deutschen Fernsehen, die eine Ausstrahlung auch verdient hat.

Und bei diesem Heiligtum der niedrig angesiedelten deutschen „Fernsehkultur“ kann Mann überhaupt nicht leiden, wenn er gestört wird. Denn er frönt bei der Sportschau seinem Informationsdrang in Sachen 1., 2. und 3. Liga, er möchte sehen wie sich seine Helden in die Kniekehlen grätschen, Kopfballduelle austragen, er möchte Torhüter fliegen und natürlich auch Tore sehen. Viele wenn möglich…

Er möchte leiden, wenn inkompetente Moderatoren wie Reinhold Beckmann oder neuerdings sogar wieder Frauen durch die Sendung führen und noch inkompetentere Reporter absoluten Müll erzählen. Apropos Reporter, gibt es eigentlich noch Sport-Journalisten die ein Fußballspiel moderieren und nicht totlabern? Gibt es noch Sport-Journalisten die wirklich Ahnung vom Spiel haben und denen man die Spielregeln nicht erst kurz vor dem Anpfiff erklären muss? Zumindest werden sie weniger…

Aber kommen wir zurück zur Sendung. Die Sportschau ist deshalb mein Favorit, weil ich nicht jede Spielszene in 7 Wiederholungen und 3 Superzeitlupen sehen muss. Weil ich nicht jede Statistik kennen möchte und muss, denn mir ist es egal ob Spieler X 587 Minuten nicht getroffen hat und Spieler Y nur trifft wenn er neue Schuhe an hat. Ich will Sport sehen, Fußball, körperbetont, kämpferisch, emotional und wenn es geht sogar mit erzielten Toren. Ich möchte ein Tränchen verdrücken, wenn der Lieblingsverein verloren hat und nicht nach der Niederlage mit Statistiken zugebombt werden. Deshalb liebe ich die Sportschau, eben Fußball Old School…

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