Sturm

Wetterkapriolen zum Wochenanfang

reißzwecken

Das hatte von allem etwas gestern morgen…

Um kurz vor 6 hab ich mich auf den Weg nach Kassel gemacht. Vom Sturmtief Eberhard, das vorgestern ziemlich heftig über uns hereinbrach, waren gestern früh „nur“ noch ein paar entwurzelte Bäume im angrenzenden Königsforst und ein paar offensichtlich herrenlos gewordene Mülltonnen zu sehen, die Eberhard auf die Straßen geweht hatte. Ansonsten wehte noch ein laues Lüftchen und es nieselte etwas.

Das sollte sich dann eine halbe Stunde später auf der A1 in Höhe Wuppertal ändern, denn da mutierte der Nieselregen zum bergischen Landregen. Und der verwandelte sich etwas 30 Kilometer weiter in Hagel. Nun ja, das Auto hielt offensichtlich dicht, kein Glasbruch zu verzeichnen, also kein Grund in Panik zu verfallen.

Etwa in Höhe der Abfahrt Brilon veränderte sich der Aggregatszustand des nach unten fallenden Wassers abermals und es wurde weiß. Ziemlich weiß sogar in Richtung Kasseler Berge. Auch kein Grund Panikattacken zu bekommen, allerdings wäre mir dieses Wetter bedeutend lieber gewesen, wenn ich auf dem Weg in den Winterurlaub gewesen und nicht beruflich unterwegs wäre. Und wenn man bedenkt: Vor ziemlich genau 2 Wochen bin ich noch bei 18 Grad im Hemd herum gelaufen…

Gut, im Laufe des Tages verflüssigte sich die weiße Pampe wieder und teilweise schien sogar minutenlang die Sonne. Und abends war es dann sogar wieder trocken. Nur erschien da der kleine Bruder von Eberhard und wehte mir vorm Hotel in Lauterbach in Hessen fast die Verdauungskippe ausm Gesicht, welche ich mir nach dem vorzüglichen Abendessen aber fürstlich verdient hatte. Schaun mer mal was die nächsten Tage so in Punkto Wetter für uns bereit halten…

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Boxnacht im Fernsehen

nurmalso

Am Samstagabend habe ich mir nach langer Zeit mal wieder einen Boxkampf im Fernsehen angesehen.

Auch wenn die deutschen Spitzenboxer eher Mangelware sind, haben Deutschlands Trainer 12 Welt- und Europameistermeister der verschiedenen Gewichtsklassen unter ihren Fittichen. Allerdings spricht der Großteil dieser Athleten eher mit ost- oder südeuropäischem Akzent. Auch wurden ihre Geburtsnamen oft geringfügig bis radikal geändert, damit der deutsche Fan sie auch aussprechen kann.

Lustig wird es dann, wenn ein Boxer namens Alexander Dimitrenko im Jahr 2011 eingebürgert wird und gleich darauf zum besten Boxer des Jahres gewählt wird. Zum Zeitpunkt der Wahl aber gerade mal „Bitte“ und „Danke“ sagen kann. Und welchem Boxfan sind die Namen Adnan Ćatić, Muamer Hukić und Awetik Abrahamjan kein Begriff? Naja, zumindest mit ihren neuen Identitäten feierten Felix Sturm, Marco Huck und gestern noch Arthur Abraham schon beachtliche Erfolge und verdienten zumindest soviel Geld, um sich nach Karriereende die Nase wieder richten zu lassen.

Boxen ist ja eher eine unfeine Sportart, bei der man sich in Zweiergruppen die behandschuhten Patschehände gegenseitig ins Gesicht oder an den Oberkörper klatscht. Ziel eines Boxers ist es dabei, seinen Gegner besinnungslos zu prügeln oder ihn zumindest ziemlich übel zuzurichten. Da fließt dann auch schon einmal Blut und bei diversen Ringschlachten der Vergangenheit hatte man manchmal schon das Gefühl, dass der ein oder andere Boxer mehr Blut verlor als er zum Leben brauchte.

Im ersten Fall spricht man auch von einem Knock-Out. Der aber nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen deswegen zustande kommt, weil das Gehirn durch den ständigen Wechsel negativer und positiver Beschleunigung irgendwann keine Lust mehr hat, sondern weil das Gehirn des Boxers in jahrelangem Feintuning darauf trainiert wurde, den Körper im Fall des Knock-Outs jegliche Möglichkeit der Gegenwehr zu geben.

Der Boxer ist ein meist männliches Individuum, das seine weiblichen Seiten noch nicht entdeckt hat. Er schlägt vor Verzweiflung auf Gleichgesinnte und versucht eine Antwort auf sein Anderssein herauszuprügeln. Bei weiblichen Boxerinnen ist allerdings etwas anderes zu beobachten. Sie prügeln sich wie im wirklichen Leben auch um Kleinigkeiten wie einen schönen Schminkspiegel, ein hübscheres Kleid oder dergleichen.

Der Höhepunkt nach dem Kampf ist bei beiden, Boxern und Boxerinnen, das gegenseitige umarmen. Während der Umarmung, von Fachleuten auch Klammern genannt, wird traditionell das gemeinsame Duschritual mit dazugehörigen Trösten vereinbart. Bei einem K.O. übernimmt der/die Bewusstlose automatisch den passiven Part, wobei die verbale Art der Tröstung sich von Boxer zu Boxer unterscheidet.

Die Königsklasse des Boxens ist das Superschwergewicht, oft auch abfällig die Roggen-Vollkornklasse genannt. Hier prügeln unbewegliche, hünenhafte Fleischberge mit offensichtlichen Bärenkräften aufeinander ein. Ein heute noch bekannter und sehr beliebter Boxer dieser Klasse war Muhammad Ali. Der leider vor kurzem nach langjähriger Krankheit verstorben ist.

Boxer sind eher dem HipHop-Umfeld zuzuordnen, weil diese Lebenseinstellung dem ohnehin eher lustlosen Gehirn sehr entgegenkommt. Überhaupt ist die Sache mit dem Gehirn – neben einer chronisch platten Nase – das größte Dilemma des Boxers, da dieser zwar über einen überaus leistungswilligen und durchtrainierten Körper verfügt, das Gehirn jedoch schon von einer Wiedergeburt in ein neues, bunteres Leben träumt. Und alles dafür tut, dieses Ereignis früher eintreffen zu lassen.

Und manchmal kann Boxen sogar richtig weh tun…

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Ein stürmischer Tag und eine stürmische Nacht

papierDas ging aber ab in den letzten 36 Stunden…

Von wenigen Augenblicken abgesehen hat es eigentlich Tag und Nacht nur geschüttet. Allerdings kam auch gestern mal die Sonne raus und ließ den Regen für 10 Minuten vergessen. Gestern morgen musste ich vom Allgäu zu einem Termin in der Bayrischen Staatsregierung und hatte für die knapp über 100 Kilometer großzügig eineinhalb Stunden Fahrzeit eingeplant. Daraus wurden dann knapp drei Stunden, weil unterwegs doch mächtig der Bär los war.

Es hatte in der Nacht erstmals geschneit, jede Menge Bäume waren durch einen kräftigen Sturm umgestürzt, Äste wehten durch die Gegend und an vielen Stellen war die Feuerwehr und das technische Hilfswerk damit beschäftigt, die Sturmschäden zu beseitigen. Nachdem ich meinen Termin erledigt hatte wollte ich eigentlich wieder zum Auto. Allerdings hatte sich in der Zwischenzeit genau neben der Fahrertür ein nicht gerade kleiner See gebildet.

blätter

Das alleine wäre auch nicht weiter tragisch gewesen, wobei der Einstieg über die Beifahrertür schon etwas für Kletterkünstler war. Nur vorher musste ich noch etwa 50 Kilo Laub vom Auto fegen, dass mir die bayrischen Kastanien und Platanen herunter geworfen hatten. Zusammen mit ein paar kleineren Ästen, die allerdings – dem Herrn Gott sei Dank – keinen Schaden angerichtet haben.

sturm

Da hatte es andere wohl schlimmer getroffen, wie ich anschließend in den Radio-Nachrichten hörte. Zurück im Allgäu hatte sich zumindest der Schnee wieder verflüchtigt, die Kühe schienen auch alles heil überstanden zu haben und die Mülltonnen die morgens noch durch die Luft geweht wurden, waren scheinbar alle wieder eingesammelt. Ich hoffe dass es heute und morgen wieder etwas ruhiger zugeht.

Wobei, morgen fahre ich ja wieder nach Hause. Mal sehen ob mich das Weibchen nach drei Wochen Abwesenheit noch erkennt…

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