Querdenker-Demo in Stuttgart – Da kommt man sich doch verarscht vor
Das nicht alles während dieser Corona-Pandemie so funktioniert wie es funktionieren könnte oder besser sollte, daran hat sich der geneigte Bundesbürger ja schon gewöhnt. Ich möchte jetzt nicht jedes einzelne Thema hier noch einmal aufkochen, die allermeisten werden ja einen Fernseher haben oder sich per Internet informieren. Doch es gibt immer mal wieder spezielle Themen, da schwillt bei mir die Halsschlagader an.
Wenn zum Beispiel in Stuttgart eine sogenannte Querdenker-Demo mit 15.000 Teilnehmern angemeldet wird, dann könnte man seitens der Verantwortlichen schon davon ausgehen, dass dort Dinge wie Abstand halten und Maske tragen wohl zur Kenntnis genommen werden, allerdings nur beiläufig. Schließlich will man sich von einer vermeintlichen Diktatur nichts vorschreiben lassen.
Allerdings fragt sich manch geneigter Bundesbürger dann schon, weshalb solch eine Versammlung dann nicht aufgelöst wird, wenn dies bei weitaus kleineren Zusammenkünften so gehandhabt wird und zudem noch Bußgelder verhängt werden. Scheinbar sind größere „Veranstaltungen“ rechtsfreier Raum, in dem man tun und lassen kann was man will. Sicherlich haben wir – Gott sei Dank – ein Demonstrationsrecht, aber gerade in diesen Zeiten muss sich jeder an die bestehenden Regeln halten.
Das eine Zusammenkunft von 15.000 Leuten ohne die entsprechenden Schutzmaßnahmen auch eine fast schon bewusste Gefährdung Dritter bedeutet, hätte in meinen Augen eine Auflösung dieser Demonstration gerechtfertigt. Sicherlich gibt es genügend Gründe für Kritik an den verhängten Maßnahmen von Bund und Ländern. Diese darf und soll man auch äußern, wobei einige der in Stuttgart skandierten Parolen weniger mit der momentanen Pandemie zu tun hatten, sondern als eine eher generelle Unzufriedenheit mit der Regierung gewertet werden müssen.
Wenn, und davon ist auszugehen, die erforderlichen Maßnahmen wegen steigender Infektionszahlen nochmals verlängert oder gar verschärft werden sollten, dann wird dies zukünftig eventuell noch viel mehr Leute dazu animieren, an solchen Demonstrationen teilzunehmen. Ohne Abstandsregeln, ohne Masken und mit dem Wissen, dass die Ordnungsbehörden nicht eingreifen und Bußgelder nicht zu befürchten sind. Ob solcherlei „Veranstaltungen“ dann die verhängten Schutzmaßnahmen wegen eventueller Ansteckungen erneut für uns alle verlängern, dürfte den Teilnehmern scheinbar egal sein.
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