Telefonnummern

Benötigt eigentlich noch jemand ein Telefonbuch?

telefonbuch

Gestern habe ich hier ein Relikt aus fast vergessenen Zeiten in die Finger bekommen: Ein Telefonbuch.

Ein Telefonbuch ist wie der Name schon vermuten lässt ein Buch, in dem die Telefonnummern fast aller Einwohner eines Landkreises und/oder einer Stadt stehen. Die jüngeren unter uns werden so etwas sicher nicht mehr kennen aber die Leser meiner Generation erinnern sich bestimmt. Eigentlich wurde das Telefonbuch zu unserer Zeit aber nur genutzt, um neue Telefonnummern für geplante Telefonstreiche zu finden. Denn wenn man wirklich mal einen Eintrag gesucht hat, dann war die betreffende Person mit Sicherheit nicht eingetragen…

Aber das Telefonbuch hatte auch Vorteile. Wenn früher beim Lommi zu wenig Stühle waren, dann wurde kurzerhand ein Bierkasten als Sitzplatz hergerichtet und ein Telefonbuch diente als „Polster“. Wenn zu Hause ein Schrank wackelte, dann konnte das Telefonbuch gute Dienste leisten um ein Wackeln zu verhindern. Wenn Sohn 1.0 mir zeitweise mal wieder Löcher in den Bauch gefragt hat, dann habe ich ihm das Telefonbuch gegeben und ihm gesagt, er solle das auswendig lernen und wenn er fertig wäre dürfte er weiter Fragen an mich stellen.

Auch im Training befindliche Bodybuilder haben das Telefonbuch gerne genutzt, um es vorzugsweise in Gegenwart von mindestens 5 Weibchen krachend zu zerreißen. In der Hauptschule diente das Telefonbuch auch mal als Lesebuch und wenn das Klopapier ausgegangen war, dann… Naja, ihr könnt es euch sicher denken… Na und heute? Niemand benötigt mehr ein Telefonbuch, alles wichtige ist im Smartphone gespeichert und wenn man mal eine Nummer nicht findet, dann gibts immer noch die Auskunft.

Oder nutzt ihr etwa noch ein Telefonbuch?

Beitragsgrafik © dastelefonbuch.de

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Es gibt so Tage…

nurmalso

…da denkst du: Bin ich jetzt bekloppt oder die anderen?

So wie gestern zum Beispiel. In sage und schreibe 4 Fußgängerzonen dieser Republik liefen mir gestern Menschen in die Arme, weil sie so intensiv mit ihrem Smartphone-Spielzeug beschäftigt waren, dass sie ihre Umgebung scheinbar nicht mehr wahrnahmen. Bei den ersten dreien, 2 Frauen und ein Männlein, ging es noch mit einem netten Sorry ab, das letzte Nachwuchsweibchen war allerdings erwähnenswert.

Denn sie rannte buchstäblich gegen mich und prallte dann auch unweigerlich ab. Und dummerweise ließ sie wohl während des Sturzes ihr Smartphone-Spielzeug fallen. Welches dann auch deutlich sichtbare Spuren zeigte, denn nicht nur das Display war gerissen, auch das Gehäuse war angedeppert. Und als sie das dann sah, da brach buchstäblich der dritte Weltkrieg aus. „Du musst mir das ersetzen, du hast mir das aus der Hand geschlagen“ waren noch die Sätze die man wiedergeben kann, die Flüche gegen Gott und alle Welt ersparen wir uns jetzt mal und auch das sie mich duzte, obwohl ich sie nie zuvor gesehen hatte.

Zufälligerweise hatten aber wohl auch ein paar ältere Zeitgenossen, die etwa einen Meter neben uns auf einer Bank saßen die Szene mitbekommen. Und noch bevor ich das Weibchen fragen konnte ob sie noch alle Latten am Zaun hat entbrannte eine wirklich theaterreife Vorstellung. Während das Weibchen weiter zeterte wie am Spieß und fast nicht zu beruhigen war, erklärte ihr einer der älteren Herren seine Sicht der Dinge und das sie es wohl schlicht und einfach zu eilig gehabt habe.

Ich schlug dann vor, dass wir gerne die Polizei holen könnten, was sie mit einem kurzen „Ich brauch dazu keine Bullen, du musst mir das bezahlen“ beantwortete. Naja, die Staatsgewalt war nicht gewünscht, Argumente wurden nicht gehört und auch die Zuschauerzahl hatte sich zwischenzeitlich deutlich erhöht. Und wie ich mithören durfte, wurde dort auch schon fleißig über Schuld und Unschuld spekuliert. Tja, was macht man in so einem Fall?

Genau, den Wunsch des Weibchens ignorieren und 110 wählen. Während die Diskussionen munter weiter geführt wurden und auch die Zuschauer immer mehr wurden, nahte dann eine knappe Viertelstunde später ein Streifenwagen. Ich drückte mich also mehr oder weniger liebevoll durch ein paar Menschen und winkte die Beamten zu uns. Und dann kam das, wo wahrscheinlich niemand mit gerechnet hatte. Denn als das Weibchen die Uniformierten sah, versuchte es auszureißen. Was allerdings angesichts der dichten Zuschauerreihen nicht einfach war und so lag sie keine 5 Sekunden später wieder auf der Nase, wo sie dann auch von einem der Beamten „eingefangen“ wurde.

Der zweite fragte dann zuerst einmal wer beteiligt gewesen sei, ich zeigte auf das Weibchen und vorsichtshalber auch auf die älteren Herren von der Bank. Der Rest der Leute wurde weggeschickt und anschließend verzogen wir uns in eine ruhigere Seitengasse. Dort fing das Weibchen dann auch gleich wieder an zu zetern, dass ich ihr das Smartphone aus der Hand geschlagen hätte und gleich danach erwiderte der „Parkbankzeuge“, dass dies nicht stimmen würde. Das rief wohl die Polizisten auf den Plan, sich die jeweiligen Versionen getrennt voneinander anzuhören.

Anschließend hörten sie sich die beiden Herren von der Parkbank an, bevor Polizist Nr.1 urteilte, dass das Mißgeschick wohl durch eigene Unaufmerksamkeit geschehen sei. Das hätte er mir besser ins Ohr geflüstert, denn gleich darauf konnte er sich ein paar nicht jugendfreie Flüche gegen seine Person und die seines Kollegen anhören. Dieser Kollege stieß dann auch kurz danach wieder zu uns und wies das Weibchen an, sich doch ein wenig jugendfreier auszudrücken, da sie sonst mit einer Anzeige rechnen müsste.

Dann ließ er sich das Smartphone-Spielzeug aushändigen, probierte etwas daran herum und fragte, wie man denn das Display entsperren könnte. Das konnte ihm das Weibchen allerdings nicht erklären, statt dessen erzählte sie ihm, dass das wohl beim Sturz gesperrt worden wäre. Der eine Polizist guckte den anderen Polizisten verdutzt an und für mich wurde es nun interessant. Denn auch die Frage nach ihrer Telefonnummer und ihrem Telefonanbieter konnte sie nicht beantworten und die Beamten bekamen nur ein kurzes „Weiß ich nicht auswendig“ zu hören.

Naja, nicht nur für mich klang da einiges kurios, weshalb die beiden dann dem Weibchen erklärten, dass sie in diesem Fall wohl mit zur Wache müsse, um die Sache aufzuklären. Und dann ging die Flucherei wieder von vorne los, bevor der eine Polizist das Weibchen dann am Arm packte und in Richtung Streifenwagen bugsierte. Sein Kollege schrieb sich während dessen meine Personalien und die der „Parkbankzeugen“ auf und sagte, dass ich gegebenenfalls schriftlich benachrichtigt würde, bevor er sich verabschiedete.

Und gestern Abend im Hotel habe ich dann wirklich noch überlegt, ob das Weibchen nun wirklich einen an der Kappe hatte oder vielleicht das Smartphone-Spielzeug kurz zuvor irgendwo geklaut hat. Oder ist es jemandem von euch schon einmal passiert, dass nach einem Sturz des Smartphones die Displaysperre aktiviert wird? Und ich kenne auch viele die ihre eigene Nummer nicht kennen, den Anbieter sollte man aber eigentlich immer parat haben. Irgendetwas war doch da gestern oberfaul, aber was?

Und warum passiert so etwas immer mir?

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Die perfekte Ergänzung

nurmalsoGuten Morgen, verehrte Leserschaft…

Dienstagmorgen kurz vor 10, einige von euch oder vielleicht auch der/die jeweilige Lebensabschnittsgefährte/in werden vielleicht gerade mit der Vorbereitung des Mittagessens beschäftigt sein. Andere werden vielleicht auch arbeiten oder tun zumindest so. Ich hingegen sitze vorm Laptop und blogge. Gut, im Moment ist gerade ein wenig Ruhe und wenn man schon mal Zeit hat…

Heute morgen, so kurz nach sechs, direkt nach dem Aufwachen, ist mir nämlich wieder etwas gewohntes widerfahren. Ich hatte ja vor vielen Monden schon einmal darüber berichtet, dass ich ein furchtbar schlechtes Zahlen-Gedächtnis habe. Namen kann ich mir prima merken, aber Zahlen? Alles was über 4 Stellen hat ist bei mir auf Gedeih und Verderb verloren und eigentlich ist es schon verlorene Liebesmüh wenn mich jemand fragt: „Kennst du die Telefonnummer von XXX oder YYY?“

Es ist aber auch ein Kreuz mit diesen Nummern. Früher… Früher kannte ich die wichtigsten Telefonnummern meiner Freunde und Kollegen alle auswendig. Da gabs auch noch so lustige Telefone mit Wählscheiben und man musste jede Nummer so richtig manuell wählen. Aber heute? Das Smartphone aktiviert, den entsprechenden Namen ausgewählt und auf das grüne Telefonsymbol gedrückt. Wer soll sich denn da bitte noch eine Telefonnummer merken?

Das Weibchen ist da anders. Es kennt garantiert immer noch alle PINs aller Bank- und EC-Karten, seit es mit 16 Jahren das erste eigene Girokonto hatte. Ebenso sieht es wahrscheinlich mit den Telefonnummern ihres Freundeskreises aus 5 Jahrzehnten aus, auch wenn einige schon gar kein Telefon mehr benötigen oder unbekannt verzogen sind. Nur Namen, Namen kann sich das Weibchen nicht merken. Ich glaube das Weibchen vergisst mitunter sogar die Namen ihrer eigenen Schwestern…

Heute morgen zum Beispiel. Wir lagen noch wach im Bett und befummelten uns unterhielten uns als mir plötzlich einfiel, dass ich einem Kollegen noch etwas wichtiges mitteilen muss. Wie aus der Pistole geschossen kam da von ihr: „Sechs-Zwei-Neun-Zwei-Vier-Sieben.“ (Nicht anrufen, die Nummer hab ich natürlich geändert…) Und was soll ich euch sagen: Die Nummer stimmte! Gut, den Namen des Kollegen hat das Weibchen heute Abend sicher wieder vergessen. Und ich bin sicher, dass ich bis heute Abend seine Telefonnummer wieder vergessen habe. Aber auf diese Weise ergänzen wir uns perfekt!

Was könnt ihr euch denn besser merken, Namen oder Zahlen?

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