Unfall

Ein gebrauchter Tag

nurmalso

Gestern war einer dieser Tage, die man durchaus als gebraucht bezeichnen kann.

Eigentlich wollte ich gestern nur zwei „schnelle“ Touren nach Wiesbaden und Bad Homburg gefahren sein. Also früh aufgestanden und gleich um 6 Uhr auf die Autobahn. Doch im Westerwald nahm mein Plan schon ein schnelles Ende, Vollsperrung der A3 wegen eines Unfalls. Knappe eineinhalb Stunden ging nichts mehr und so habe ich mir erstmal ein Käffchen schnabuliert und gewartet.

Die Weiterfahrt ging dann relativ zügig, wobei man mit dem PKW fast ausschließlich nur die linke Fahrbahn nutzen konnte. Denn obwohl auf der Strecke zahlreiche Überholverbote für LKW sind, belegten die Damen und Herren Berufskraftfahrer sowohl die rechte als auch die mittlere Spur. Da hätten die uniformierten Straßenräuber gestern richtig Kasse machen können…

Naja, Wiesbaden war relativ schnell erledigt und gegen 11 Uhr bin ich dann nach Bad Homburg rüber gefahren. Bis kurz vor 14 Uhr war auch der Job getan und so hab ich mich dann durch den Taunus wieder in Richtung A3 begeben. Doch kurz hinter Königstein hat es mich dann auf der B8 erwischt. Auf der Strecke sind 100 km/h erlaubt und ungefähr bei diesem Tempo legte der Transporter vor mir plötzlich eine filmreife Vollbremsung hin.

Gut, da rechnet man jetzt nicht unbedingt mit, zudem konnte ich das was vor ihm ablief nicht sehen, weil der Transporter hinten keine Scheiben hatte. Trotzdem konnte ich noch rechtzeitig den Anker werfen und kam etwa einen Meter hinter ihm fluchend zum Stillstand. Und dann sah ich hinter mir diesen LKW verdächtig schnell näher kommen… Etwa eine Sekunde später flog mir der Airbag entgegen, als mich der Brummi dann auf meinen Vordermann schob. Der Fahrer des Transporters vor mir berichtete nachher, dass ein Fahrzeug vor ihm ebenfalls per Vollbremsung abgebogen wäre und er deshalb so abrupt gebremst hätte..

Resultat: Firmenwagen dürfte wohl Totalschaden haben, Fahrer vor und hinter mir sind ist heil geblieben, ich habe eine Stauchung und einen inneren Bluterguss am linken Handgelenk, wie im Krankenhaus in Usingen festgestellt wurde. Die mich im übrigen komplett durchgecheckt haben, das volle Programm. Rötgen, Blutabnahme, Urinprobe, Schocküberprüfung, Ultraschall wegen eventueller innerer Verletzungen usw. Alles tutti, auch eine Schwangerschaft wurde nicht entdeckt.

Während mein Auto vom ADAC nach Frankfurt gefahren wurde, hatte sich mein Chef schon auf den Weg gemacht um mich abzuholen. Den hatte ich schon aus dem Rettungswagen heraus angerufen und als ich nur mit einer Gipsschiene aus der Klinik wanderte sah man ihm an, dass er genauso erleichtert war wie ich dass nichts schlimmeres geschehen war. „Scheiß was auf das Auto, Hauptsache dir gehts halbwegs gut.“

Das war nebenbei bemerkt mein erster wirklicher Crash mit dem Auto nach immerhin 43 Jahren. Bisher ging dieser Kelch immer an mir vorüber aber einmal musste es wohl so kommen. Es war eben ein gebrauchter Tag…

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Die Sache mit der Rettungsgasse

Das Thema Rettungsgasse scheint bei uns in Germanien ein sehr schwieriges zu sein.

Zwar hat mir die vergangene Woche bei meinem Aufenthalt im Saarland gezeigt das nicht überall Hopfen und Malz verloren ist, doch den meisten Fahrern – und hier sind nicht nur Auto- sondern auch LKW-Fahrer gemeint – scheint das Thema Rettungsgasse ziemlich am Arsch vorbei zu gehen. Deshalb finde ich es auch gut, das die Strafen bei notorischen Verweigerern deutlich angehoben wurden.

Dabei ist es doch eigentlich ziemlich einfach, einen Rettungsweg frei zu halten. Auf einer mehrspurigen Fahrbahn zum Beispiel fahren die Fahrzeuge auf der linken Spur ganz nach links und alle anderen fahren weiter nach rechts. Und bei zwei Spuren dürfte selbsterklärend sein, das die Mitte freigehalten wird. Trotzdem funktioniert das in den meisten Fällen nicht, weil immer ein paar Neugiernasen darunter sind die sehen wollen, was denn den Stau verursacht oder die schlicht und ergreifend pennen.

Da sollte man wirklich beten, das niemand dieser Rettungsgassen-Verweigerer mal in einen Unfall verwickelt wird und selbst auf ein Rettungsfahrzeug wartet. Bei mir hat sich das eigentlich schon seit Jahren verinnerlicht, wenn ein Stau droht fahre ich entsprechend entweder weit links oder rechts. Gestern morgen hatte ich dann gleich einen inneren Vorbeimarsch. Da stand ich im Montagmorgengewohnheitsstau bei Idstein auf der A3 und die eine Besatzung der beiden Streifenwagen die durch wollten/mussten, pickten sich gleich mal 2 Aspiranten heraus, die die Rettungsgasse blockierten.

Mit dem 19.10.2017 drohen bei Nichtbildung der Gasse für die Rettungskräfte mindestens 200 Euro Bußgeld – statt zuvor 20 Euro. Werden Dritte durch dabei gefährdet, erhöht sich die Geldbuße auf 280 Euro. Kam es zu einem Sachschaden, liegt das drohende Bußgeld bereits bei 320 Euro. Hinzu kommt in den letzten beiden Fällen ein einmonatiges Fahrverbot.
Quelle: bussgeldkatalog.org

Im übrigen soll die Rettungsgasse bei Stau IMMER gebildet werden, ganz egal ob ein Einsatzfahrzeug hindurch fährt oder nicht. Die Ignoranten können sich gerne diesen Beitrag ausschneiden und an die Windschutzscheibe pappen, vielleicht hilfts ja. Und irgendwann reden wir dann mal über das Thema „Blinken wenn ich den Kreisverkehr verlasse“…

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Driverless Car – Selbst fahrende Autos, braucht man so etwas?

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Alphabet, börsennotiertes Tochterunternehmen von Google, hat sich ja das große Ziel gesetzt, selbst fahrende Autos zu entwickeln. Diese „Google Driverless Cars“ werden schon seit einigen Jahren versuchsweise über die Straßen der USA bewegt und befinden sich immer noch in der Testphase. Legt man einmal die über zwei Millionen Kilometer zu Grunde die diese Fahrzeuge zurückgelegt haben, hält sich die Zahl der ausnahmslos unverschuldeten leichten Unfälle in Grenzen.

Doch jetzt hat erstmals ein Driverless Car selbst einen Unfall verschuldet. Außer verbeultem Blech kam auch diesmal niemand zu Schaden was allerdings auch daran lag, dass das Google-Auto zum Zeitpunkt der Kollision mit einem Linienbus etwa 3 Kilometer pro Stunde schnell gewesen ist und der Bus knapp 20 km/h fuhr. Google hat diesen Crash auch sofort bekannt gemacht und mitgeteilt, dass man die Software des Fahrzeugs danach angepasst hätte.

Einerseits fasziniert mich ja diese Technik, die mit Sicherheit noch einige Jahre benötigt um als ausgereift zu gelten. Andererseits frage ich mich dann doch, ob die Autofahrer der Zukunft nur noch Passagiere in ihrem eigenen Fahrzeug sein werden. Ich werde sicherlich nicht mehr in den „Genuß“ kommen, mit einem fertig entwickelten autonom bewegten Fahrzeug zu fahren.

Wobei ich allerdings auch keinen gesteigerten Wert darauf lege. Autofahren ist für mich Handarbeit, am Lenkrad drehen, schalten und vor allem so fahren, dass niemand gefährdet wird. Gut, das schafft nicht jeder wie die Zahl der jährlichen Unfälle zeigt. Aber in einem Auto zu sitzen und quasi auf Gedeih und Verderb „ausgeliefert“ zu sein erzeugt bei mir nicht gerade gute Laune. Ich stelle mir das sehr gewöhnungsbedürftig vor, etwa so wie auf der Achterbahn nur ohne vorgegebene Spur.

Würdet ihr mit einem Auto fahren, in dem ihr nur als Passagier sitzt? Oder steht ihr wie ich lieber auf Handarbeit?

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