Urlaub

Urlaub in Porec (5) – Wieder daheim

Am Freitagvormittag habe ich mich dann zwecks Verabschiedung nochmal durch die halbe Nachbarschaft kämpfen müssen. Und es wurde im Lauf des vormittags ganz nett warm unter der schwarzen Kuhhaut, denn der Planet knallte schon fleißig. Die Tour durch Kroatien ging auch recht flott, einzig an der slowenischen Grenze gab es gut 15 Minuten Wartezeit, weil ich einen Schweizer Wohnmobilkonvoi vor mir hatte. Nur ein Grenzübergang offen und die Herren Zöllner hatten scheinbar Spaß dabei, jedes einzelne Wohnmobil anzuhalten und die Pässe zu kontrollieren.

Dafür gings an der slowenisch-österreichischen Grenze flott, da stand nämlich niemand. Durch die Ösi-Alpen habe ich mir dann Zeit genommen, nochn paar Fotos unterwegs gemacht, ein Käffchen getrunken und nachdem ich dann hinter Salzburg wieder deutschen Boden unter den Rädern hatte, bin ich gleich in Bad Reichenhall abgefahren, um die verbleibenden Kilometer nach Ruhpolding noch ein wenig Landstraßen erkunden zu können. Gut, die Strecke kannte ich ja schon von meinen beruflichen Ausflügen mit dem Auto.

So gegen 15 Uhr 15 bin ich dann im Hotel zum Hirschhaus in Ruhpolding angekommen, welches mir mein Kumpel Beppi besorgt hatte. Übrigens sehr zu empfehlen, unter Leitung eines sehr netten bulgarischen Ehepaares, geräumige Zimmer, zivile Preise und ein reichhaltiges Frühstück gabs am nächsten Tag auch. Wenn Beppi nicht schon unseren gemeinsamen Abend vorgeplant hätte, dann hätte ich sicher auch dort zu Abend gegessen. Doch wie schon gesagt, Beppi hatte geplant…

Und nachdem ich in den 14 Tagen in Kroatien viel Fisch und überwiegend einheimische Gerichte probiert habe, gabs in Ruhpolding nicht etwa die Schweinshaxe die ich erwartet hatte, sondern passender Weise einen Riesen-Grillteller. Laut Beppi kroatische Kost zum langsamen entwöhnen, die zwar wirklich sehr lecker war, doch die Menge hat mich an dem Abend etwas überfordert. Im Laufe des Abends wurden dann zwischen uns und seiner Frau Sarah noch eine Menge olle Kamellen aufgewärmt, wir haben viel gelacht. Später am Abend folgte dann eine Frage: „Wann fährst du morgen eigentlich wieder?“

„Ich hatte vor, spätestens so gegen Mittag wieder nach Hause zu fahren“ antwortete ich. „Schön, dann können wir ja morgen früh noch eine kurze Tour zusammen fahren“ kam zur Antwort, wurde von mir kurz abgenickt, während Sarah nur verständnislos mit dem Kopf schüttelte. Also haben wir den restlichen Abend nicht so ausschweifend gestaltet, denn am nächsten Morgen sollte es schon um 8 Uhr losgehen. Beppi stand auch pünktlich mit seiner Ducati Desmosedici RR vorm Hirschhaus, ich habe ihn vorher schon gehört obwohl er noch mindestens einen Kilometer entfernt war. Mann hat der Bock einen Sound…

Wir sind dann am Tegernsee vorbei bis runter nach Garmisch-Partenkirchen gebrettert, teils wunderschöne kurvenreiche Straßen die ich auch noch nicht kannte. In Garmisch nochn gemütliches Käffchen getrunken und dann quer durchs bayrische Voralpengebiet zurück nach Ruhpolding. Waren alles in allem auch wieder knappe 150 Kilometer, die aber tierisch Laune gemacht haben. In Ruhpolding gleich nochmal vollgetankt, die Diva wieder mit Koffern und Gepäck aufgerüstet, in die Kuhhaut gezwängt, bei Beppi und Sarah vorbei gefahren und verabschiedet und dann wieder auf die etwa 10 Kilometer entfernte A8 gefahren und Gummi… B-)

Eigentlich war auf der kompletten etwa 680 Kilometer langen Rückfahrt ein super Wetterchen. Nur kurz vor meinem ersten Tankstop bei Nürnberg, da hatte es eine große einzige schwarze Wolke wohl auf mich abgesehen. Ich sah die schwarze Wand schon von weitem, doch dahinter wars wieder hell, also kein Regenkombi. Den hätte ich allerdings bei der Menge Wasser die da von oben kam mal besser angezogen, denn dieser Schauer dauerte nur etwa 10 Minuten, dafür lief mir das Wasser aber danach vom Hals am Rücken herunter…

Während meines Tank-Kippe-Kaffee-Stops musste ich mich dann mal ein Viertelstündchen in die Sonne setzen, um alles wieder trocken zu legen. Anschließend ging es aber ausschließlich trocken und zügig weiter. 50 Kilometer vor Köln noch einen zweiten Tank-Kippe-Kaffee-Stop eingelegt, daheim angerufen, ungefähre Ankunftszeit mitgeteilt und schon mal ein Kölsch geordert. Dieser Plan wurde allerdings 20 Kilometer weiter, am Autobahndreieck Bonn/Siegburg, leider durchkreuzt. Vollsperrung auf der A3, also runter und die letzten Kilometer „über die Dörfer“ und wirklich fast jede rote Ampel persönlich begrüßt. :whistle:

Naja, angekommen bin ich dann doch noch so gegen halb acht gestern Abend. Alles in allem musste die Diva in den vergangenen 14 Tagen gut 4200 Kilometer – überwiegend Autobahn – zurücklegen. Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit auf Hin- und Rücktour, Baustellen mal ausgenommen, immer so zwischen 150 und 160 km/h. Schneller wie 180 km/h ging sowieso nicht, da die alte Dame wegen Packtaschen und Gepäckrolle dann etwas bockig reagierte. Deshalb habe ich der Diva dann auch nicht zuviel zugemutet, schließlich musste ich kein Rennen fahren…

Zum Schluß noch einmal ein Dankeschön an alle, die meine Urlaubsbildchen und kurzen Berichte bei Facebook und Instagram immer mit sehr wohlwollenden Kommentaren bedacht haben. Wie schon mal erwähnt habe ich zwar nicht alles immer beantwortet, aber ich habe alles gelesen. Und jetzt ist noch eine Woche „Heimaturlaub“, der aber garantiert auch mit Arbeit ausgefüllt sein wird. Denn erstmal muss die Diva wieder auf Vordermann gebracht werden und zweitens startet in knapp 2 Wochen unser Schützenfest. Die ersten Aufträge/Erledigungen habe ich schon erhalten. Man(n) gönnt sich ja sonst nichts…

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Urlaub in Porec (4) – Abschied

Übermorgen heißt es dann Abschied nehmen, 14 Tage können schnell vorbei sein… Heute mittag bin ich aus Dubrovnik zurückgekehrt, wo ich meinen alten Kumpel Mirko und dessen Familie besucht habe. Montag früh 550 Kilometer hin, heute früh 550 Kilometer zurück. Da bekam die Diva wieder fleißig Meilen zu fressen. Ich weiß das Mirko hier mitliest, deshalb nochmal an dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft! Ich habe mich sehr gefreut, euch nach 15 Jahren nochmal wiederzusehen und wenn man schon mal in der Nähe ist… :whistle: Oder um es mit deinen Worten zu sagen: „Welcher Idiot fährt schon 1100 Kilometer um einen alten Freund zu besuchen?“

Überhaupt hat es mir hier in Kroatien sehr gut gefallen. Ich habe mir vieles angesehen, war fast immer unterwegs. Das Wetter hat mitgespielt, zwar fielen auch abends mal ein paar Regentropfen oder der Himmel war mal bewölkt. Aber es war nie kalt, im Regelfall so um die 20°. Auch morgen sind nochmal 21 ° vorhergesagt und da ich ja am Freitag wieder fahre, werde ich den morgigen Tag dazu nutzen, nochn bisschen Sonne abzubekommen und den Popo zu schonen. Fotos habe ich auch einige gemacht, alles in allem so um die 400. Manchmal gab es schöne Motive im Minutentakt, da war ich dann aber zu faul um mit der Diva wieder anzuhalten. Einiges davon konntet ihr ja bei Instagram und Facebook schon sehen, dem Social Network sei Dank.

Morgen früh werde ich schon mal das gröbste wieder packen und morgen Abend habe ich dann meine Vermieterin und ein paar Leute aus der Nachbarschaft, die sich wirklich nett um mich gekümmert haben, zum Essen eingeladen. Wir grillen im Garten und ein paar Bierchen werde ich mir auch noch gönnen. Nur keinen Rachenputzer, schließlich muss ich Freitagmorgen wieder fahren. Wobei ich auf dieses selbst gebrannte Zeug auch locker verzichten kann, denn nach 10 Gläsern wirste blind. B-) Mein Freund Carlo wollte mir noch eine Flasche schenken, das konnte ich aber mit dem Hinweis das ein Motorrad kein LKW ist dankend ablehnen. Mit dem Feuerwasser im Koffer brennt mir nachher noch die Diva ab…

Außer Carlo habe ich noch viele andere nette Leute kennen gelernt. Abends war ich immer in netter Gesellschaft, wobei ich ja auch nicht gerade unter Kontaktarmut leide. Gelabert, getrunken, gegessen – so vergingen die meisten Abende wie im Flug. Apropos Essen, ich habe selten so gut im Urlaub gegessen wie hier in Porec. Bevorzugt natürlich Fisch und Meeresfrüchte aber ich habe mir auch Restaurants empfehlen lassen, wo es einheimische Gerichte gab und das ist nicht unbedingt nur Cevapcici und Grillteller. In keinem dieser Restaurants wurde ich enttäuscht und ich bin mal gespannt, ob am Freitag die schwarze Kuhhaut noch passt.

Am allerbesten hat mir gefallen, das es sowohl hier in Porec als auch in Dubrovnik, Novigrad, Umag, Funtana oder Rovenj jahreszeitlich bedingt nicht überlaufen war. Man bekam überall noch Platz, selbst in der Altstadt die in den Sommermonaten brechend voll sein soll, konnte man gemütlich spazieren gehen ohne angerempelt zu werden. Deshalb war die Entscheidung im Mai hierher zu fahren goldrichtig! Würde ich jederzeit wieder so machen. Vielleicht komme ich ja nochmal hierher nach Porec oder auch in einen anderen Ort, auf dem Merkzettel ist Kroatien auf jeden Fall dick markiert.

Jetzt freue ich mich aber auch wieder auf daheim. Eine Übernachtung in Ruhpolding ist ja diesmal eingeplant, um meinen Kumpel Beppi und dessen Frau Sarah zu besuchen. Wir haben eben noch telefoniert, Tisch fürs Abendessen und einen kleinen Umtrunk hat er schon bestellt. Samstag dann erstmal ausschlafen, frühstücken, verabschieden und so gegen Mittag werde ich dann wohl in Richtung Köln aufbrechen. Wo dann am Samstagabend schon wieder Wiedersehen in der Stammkneipe aufm Plan steht. Gott sei dank habe ich nächste Woche ja auch noch Urlaub…

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Urlaub in Porec (3) – Carlo

Yamaha

Einen Tag nach meiner Ankunft habe ich beim Gang ins Städtchen Carlo kennengelernt.

Er hat mich auf einen Espresso eingeladen und wir haben ein wenig erzählt. Er ist seit kurzem Rentner, gebürtiger Italiener, lebt aber seit 20 Jahren hier in Porec. Er spricht naturgemäß italienisch, ausgezeichnet deutsch und soweit ich das beurteilen kann auch fließend kroatisch. Er sitzt quasi von früh bis spät in einem kleinen Cafe vor der Altstadt, schüttet Unmengen Espresso in sich hinein und jeder der vorbei kommt wird mit ein paar Worten bedacht. Mal nur ein Gruß, mal etwas ausgiebiger. Doch offensichtlich ist er auch ziemlich bekannt, denn fast jeder nennt ihn beim Namen.

Gestern spätnachmittags, nach meinem Tagesausflug nach Pula, habe ich mich wieder zu ihm gesellt und mich für die Einladung letzte Woche revanchiert. Und dann begann er zu erzählen… Er kann wirklich so erzählen, das es für seinen jeweiligen Gesprächspartner nicht unangenehm wird. Will heißen, er labert dir keine Frikadelle ans Ohr. Scheinbar hatte er schon eine ganze Hand voll verschiedener Berufe, wie ich während unseres Gesprächs erfuhr. Schuhmacher hat er mal gelernt, Maurer war er und 11 Jahre zur See gefahren ist er unter anderem auch. Unterbrochen wurden seine interessanten Erzählungen übrigens nur, wenn jemand vorbei kam und er wieder einen Gruß loswerden wollte.

Ruckzuck waren gestern plötzlich fast 3 Stunden vorbei. Wäre mir fast nicht aufgefallen wenn es nicht langsam dunkel geworden wäre. Während dieser 3 Stunden hat Carlo mindestens 10 doppelte Espressi schnabuliert und ich kann euch sagen: Die sind hier nicht ohne! Ich trinke ja selbst gerne und viel meist starken Kaffee aber bei den Mengen Espresso hätte ich wahrscheinlich Herzklabaster bekommen. Der Mann muss eine Pumpe haben wie ein Stier. Aber scheinbar macht es ihm überhaupt nichts aus denn…

…als ich eben mal wieder Richtung Altstadt spazierte, da saß er mit zwei anderen schon wieder da und hatte ein Tässchen an den Lippen. Und natürlich wurde auch ich mit einem freundlichen „Dobar dan Hans, alles gut bei dir?“ begrüßt. Der Carlo, das ist ne Marke, den musste ich doch jetzt auch mal hier verewigen…

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