Fahrten mit dem Anhänger – Ein toller Crash

nurmalso

Gestern war wieder so ein Tag…

Ich fahre privat auch mehrmals im Jahr mit einem Anhänger durch die Gegend. Wenn wieder etwas sperriges transportiert werden muss, ist so ein Anhänger eben sehr praktisch. Noch praktischer ist, das wir verschieden lange Modelle in der Firma haben, die man sich dann nach Bedarf mal ausleihen kann. Doch bei Fahrten mit einem Anhänger gilt es auch bestimmte Regeln einzuhalten.

Ich rede jetzt nicht von Achslasten, das die Reifen des Hängers bei ständigen Autobahnfahrten nicht älter als 6 jahre sein dürfen etc. Vielmehr möchte ich auf die Geschwindigkeite eingehen, die man mit einem Anhänger einhalten soll. Generell gilt außerhalb geschlossener Ortschaften für Pkw mit Anhänger eine Geschwindigkeit von maximal 80 km/h. Wohnmobile mit Anhänger dürfen ein Tempo von 60 km/h nicht überschreiten.

Damit man mit dem Anhänger überhaupt 100 km/h – beispielsweise auf der Autobahn – fahren darf, muss das seitens der Zulassungsstelle im Fahrzeugschein des Anhängers vermerkt werden. Und doch knattern einige mit Anhänger durch die Botanik, als gäbe es kein morgen mehr. Da hüpfen dann die unbeladenen kleinen Zweiachser wie ein afrikanischer Springbock hinter dem PKW her. Klar hat man oft ein starker Zugfahrzeug, doch einige unterschätzen einfach auch die Gefahr.

So wie der Blödmannsgehilfe gestern auf der A9. Ich fahre mit knapp 140 km/h auf der rechten Spur und bin im Begriff langsamer zu werden, weil ich die nächste Ausfahrt raus muss. Ich fahre also in die Ausfahrt, als links neben mir dieser Mercedes Vito noch angebrammelt kommt. Ich habe immer noch knapp 110 km/h drauf, ich schätze mal das der Benz-Bus mindestens noch 130 km/h drauf hatte. Und hinter sich einen Hänger mit einem PKW…

Gott sei Dank hob der Vito gleich beim einlenken in die Rechtskurve mächtig die Hufe und der Anhänger samt PKW geriet mächtig ins schleudern. Ich habe dann gleich mal den Rettungsacker gesetzt und Abstand gehalten, während der Anhänger sich über den auf der Seite liegenden Vito abdrehte und samt PKW in einem Wäldchen endete. Der Mercedes rutschte noch ein paar Meter auf der Seite, bevor er auf der Wiese vor dem Wäldchen zu stoppen kam.

Warnblinkanlage an, ein Mann aus dem Fahrzeug hinter mir und ich rannten dann gleich mal dort hin uns stellten fest, das sowohl Fahrer als auch Beifahrer die Schlittenfahrt offensichtlich ohne größere Verletzungen überstanden hatten. Sie kletterten sogar alleine aus dem Wrack und hatten scheinbar nur Prellungen. Trotzdem erstmal zur Sicherheit einen Notarzt und die Polizei verständigt.

Und plötzlich fängt der Fahrer dann an zu jammern. Das sein Chef ihn erschlagen würde, wenn er von dem Unfall und vor allem von dem Schaden erfahren würde. Ich hab ihm dann nur geantwortet, das – wenn er es nicht tun würde – ich den Job gerne übernehmen würde. Ich hab ihn dann nur so aus Interesse mal gefragt, ob er schon einmal etwas von Geschwindigkeitsbegrenzungen bei der Fahrt mit einem Anhänger gehört hätte, worauf er nur erwiderte, das ihm das jetzt scheißegal sei. Ich tippte auf Schock oder angeborene Blödheit, vielleicht auch beides.

Als die Polizei dann etwa 15 Minuten später eintraf, schilderte ich ihnen den Unfallhergang und vergaß auch nicht zu erwähnen, das der Knabe offensichtlich viel zu schnell war. Alles in allem dürfte der Schaden mal locker 50.000 Euro betragen, denn der Vito sah noch relativ neu aus und auch der etwa 2-3 Jahre alte VW samt Hänger dürften jetzt nur noch Schrottwert haben. Hoffentlich lernt das Kerlchen wenigstens für seine künftige Fahrweise etwas aus dem Crash.

Um das Gespräch mit seinem Chef beneide ich ihn jedenfalls nicht.

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