Vokabeln

We speak English

nurmalso

Englisch, dieser nordische Seeräuberdialekt mit falsch ausgesprochenen Vokalen, ist eine Sprache die wie fast alle schlechten Angewohnheiten aus Amerika kommt. Heute wird in Amerika jedoch mehr Kaugummi-Englisch gesprochen, weshalb die Engländer die Sprache an sich rissen und sie nun als ihre Nationalsprache bezeichnen.

Englisch ist eigentlich ein Sprachenmix. Es entstand, als ein paar Vorläufer der späteren Hippies in ihrem Delirium die Wörterbücher einiger Sprachen in einen Topf und anschließend in einen Mixer warfen. Auch aus heutiger Sicht noch eine unverantwortliche Freveltat… Im Gegensatz zum richtigen amerikanischen Englisch wird englisches Englisch möglichst unverständlich ausgesprochen.

Wenn ein Engländer spricht, möchte man ihn am liebsten bitten doch die Putzwolle aus dem Mund zu nehmen. Sagt man aber natürlich nicht, um ihn nicht zu beleidigen… Zu diesem Zweck werden dann wahllos ganze Wortsilben beim sprechen ausgelassen, die dann durch den Zuhörer erraten werden müssen. Zum anderen werden Vokale bewusst in einer Weise ausgesprochen, als stehe der Sprecher kurz davor sich zu übergeben.

Ganz schlimm verunstalten die Unterarten der Engländer, die Iren, Schotten und Waliser die englische Sprache. Hier ist teilweise die englische Sprache, selbst in ihren Ursprüngen, nicht mehr zu erkennen. Wobei sich diese munteren Völkchen einen Dreck darum scheren und einfach ihr Kauderwelsch weiterplappern.

In früher Vorzeit, nachdem sich der Chef der Welt irgendwann mal dachte: „Tja, Englisch ist gut, das mache ich jetzt zur Weltsprache“ wird es auch heute noch zum Unmut vieler Schüler in jeder weiterführenden Schule neben der Sprache des Wahnsinns Deutsch gelehrt. Wobei, wie man hört, viele schon überhaupt keine Lust mehr auf dieses Sprach-Halli-Galli haben.

Heutzutage ist dieser Sumpf an Wörtern leider nicht mehr aus der Sprache wegzudenken. Und wer jemals mit einem Chinesen per Telefon englisch sprechen musste wird nachvollziehen können, dass Englisch nicht immer das Allheilmittel ist. So bleibt dem normalen Menschen nur noch die Möglichkeit, selbst eine neue Sprache zu erfinden und diese dem Chef der Welt schmackhaft zu machen….

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Schulzeit oder Leidenszeit?

papierSchulerlebnisse…

Meinen schulischen Werdegang kann man alles in allem als durchwachsen bezeichnen. Das Lernen an sich war da noch das geringste Problem, eher die Anwesenheit. Dabei hatte ich es in frühen Jugendzeiten gar nicht erwarten können, endlich in die Schule zu kommen. Von meinen Eltern war mir nämlich vorgespiegelt worden, Schule sei etwas ganz tolles. Aber schon wenige Wochen nach der Einschulung bemerkte ich, dass ich in diesem Punkt schändlich belogen worden war.

Schule war für mich immer etwas, wofür man furchtbar früh aufstehen musste. Die Schule war ein Ort, an dem es so chaotisch zuging, so dass die überforderte Grundschullehrerin mich öfter einmal den schlimmsten an die Tafel malen lassen musste, damit mit dem Rest der Klasse wenigstens im Ansatz ein Unterricht stattfinden konnte. Und schließlich war die Schule ein Ort, wo unter den Kindern nur derjenige etwas galt, der gut Fußball spielen konnte. Zumindest da hatte ich bei meinem Sportlehrer einen Stein im Brett.

Zu den Highlights meiner Grundschulzeit gehörte der Religionsunterricht bei Pfarrer Kirsch. „Guten Morgen, Herr Pfarrer“ mussten wir ihn zu jeder Religionsstunde begrüßen. Und uns nach Beendigung der Stunde auch wieder im Chor von ihm verabschieden. Doch an einem Tag, ich war mittlerweile in der vierten Klasse, blieb ich stumm. Ich lag zum Unterrichtsende nämlich unter dem Tisch und war kaum bei Bewußtsein. Vorausgegangen war eine überaus detaillierte Schilderung der Leiden Christi…

Bei der Kreuzigung seien die Nägel nämlich nicht durch die Handflächen getrieben worden, wie man es auf Bildern immer sehe. Nein, dies würde am Kreuz ausreißen, wenn das Gewicht eines erwachsenen Mannes daran hinge. Deshalb beschrieb er uns äußerst wahrheitsgetreu, man habe die Nägel gleich neben dem Handgelenk zwischen Elle und Speiche durchs Fleisch gebohrt. Dort, wo auch die Nervenbahnen verlaufen würden, was natürlich bestialische Schmerzen zur Folge gehabt hätte.

Das war dann für eine zartbesaitete Natur wie mich zuviel. Dem kleinen Hansi wurde schlecht und er rutschte unter den Tisch. Was den Pfarrer allerdings nicht daran hinderte, unbeirrt mit seinem Unterricht fortzufahren, wie man mir nach meiner Ohnmacht berichtete. Erwähneswert wäre vielleicht auch noch das Krippenspiel, das wir im dritten Schuljahr aufführen sollten. Meine Klassenlehrerin, eine gebürtige Holländerin, hatte mir die Rolle des Josef zugedacht. Es wurde auch ein großer Lacherfolg, da ich den mir zugedachten Text eigenhändig umgestaltete und das ganze in Kölner Mundart darbot. Was nicht nur meine Nebendarsteller entsprechend irritierte, sondern mir nach Beendigung der Vorstellung und dem noch anhaltenden Applaus der anwesenden Zuschauer auch eine Ohrfeige meiner holländischen Aussiedlerin Klassenlehrerin einbrachte. Kunstbanausin…

Wenn ich gerade nicht ohnmächtig war oder Theater spielte, saß ich während der Grundschuljahre meistens brav im Unterricht, hörte zu und hatte ohne erheblichen Aufwand ganz ordentliche Noten. Dementsprechend groß war die Überraschung, als dies nach dem Schulwechsel zur weiterführenden Schule plötzlich nicht mehr funktionierte. Das mag zum einen an einem mir äußerst unsympathischen Klassenlehrer gelegen haben, zum anderen war ich es nicht gewohnt, die nachmittägliche Fußball-Freizeit mit Tätigkeiten wie z.b. Vokabellernen zu vertauschen. Und ich machte auch vorerst keine Anstalten mich umzugewöhnen.

So bedurfte es lediglich dreier Mathearbeiten bis zur ersten Sechs. „Errare humanum est“ (Irren ist menschlich) hatte ich unter die letzte geschrieben. Dies imponierte zwar meiner Mathelehrerin sehr, weil wir nämlich zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Latein hatten, erboste sie aber umso mehr, weil dies das einzige fehlerfreie in der ganzen Arbeit war. Leider war auch in den nachfolgenden Schuljahren Vokabeln lernen und Hausaufgaben machen gefragt. Hinsichtlich meiner Arbeitsmoral war die Beschreibung meiner Englischlehrerin recht treffend: „Eigentlich müßte über dir ein schwarzer Fleck an der Decke sein, Hans. So sehr stinkst du vor Faulheit zum Himmel!“ In der Folgezeit benutzte ich dann ein Deodorant um nicht allzu sehr aufzufallen.

Konsequent wie ich nun einmal war und immer noch bin, handelte ich mir im Laufe der Jahre in fast allen Hauptfächern zum Halbjahr mindestens eine Fünf ein. Um diese zur anstehenden Versetzung in bravouröser Manier und mit geringfügigem Arbeitsaufwand wieder wett zu machen. Nur in Deutsch hatte ich nie eine Fünf. Denn da reichte es nach wie vor, nur dazusitzen und zuzuhören, wie unser Deutschlehrer seine witzigen Anekdoten aus dem 2. Weltkrieg darbot.

Leser im schulpflichtigen Alter warne ich allerdings vor Nachahmung! Es war gar nicht so einfach, aus dem Sumpf der Fünfen zu entkommen. In Englisch zum Beispiel ließ eine amerikanische Brieffreundin mein Interesse an Frauen der Sprache erwachen. In Mathe klappte es mit ein wenig Unterstützung der besagten Lehrerin, die ich unter Einsatz meines Jungmänner-Charmes quasi um den kleinen Finger wickelte. In Physik, Chemie, Biologie und Geografie war es durchaus hilfreich, einen guten Banknachbarn in Kombination mit der ein oder anderen Zigarette bei Laune zu halten.

Durch intensives büffeln göttliche Fügung wurde mir nach jahrelanger Leidenszeit dann zu meiner eigenen Überraschung das viertbeste Abschlußzeugnis überreicht. So traf es eigentlich die Falschen, als ich in unserer Abschlußzeitung mit der Schulzeit abrechnete. Mein geliebter Kunstlehrer mit der neckischen Nickelbrille, den ich eigentlich sehr gut leiden konnte, schrieb gar einen zweiseitigen Brief, in dem er seinen Unterricht rechtfertigte. Natürlich wären viele seiner Argumente locker zu widerlegen gewesen. Trotzdem ließ ich die Angelegenheit auf sich beruhen.

Zum einen war die Schule endlich vorbei, zum anderen war dieser Lehrer Amateurboxer.

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