Windschutzscheibe

Rettung eines Überschwemmungsopfers im Saarland

knopf

Heute bin ich ja schon fast durch mit meiner Saarlandtour, doch gestern wurde ich noch zum Retter.

Zugegeben, die Überschrift hört sich ja etwas reißerisch an. Eigentlich ist sie das auch, doch ich erzähle euch jetzt mal die Geschichte die gestern passiert ist und dann könnt ihr selbst entscheiden. Ein Super-Wetterchen herrschte hier im Saarland in den vergangenen Tagen, doch leider bringt dieses Super-Wetterchen generell so mit sich, dass ein Auto schon nach kurzer Zeit wie ein Geflügelfriedhof aussieht.

Will sagen, dass vieles von Natur aus flugfähige an so mancher Windschutzscheibe sein Leben aushaucht. Und das behindert nicht nur die gute Sicht, es sieht auch noch ziemlich Shayce aus. Und da ich – wie schon erwähnt – heute noch den Heimweg antreten werde, entschloß ich mich gestern Abend beim volltanken kurzfristig noch dazu, das Fliewatüt einer maschinellen Wäsche zu unterziehen.

Und die Suppe die da hinunter gespült wurde, bestand bei weitem nicht nur aus Tierleichen. Auch eine durchaus nicht zu übersehende gelbliche Masse wurde abgespült, denn das Auto stand am Hotel unter Bäumen und die harzten in den vergangenen Nächten wohl hemmungslos. Naja, nach rund 10 Minuten glänzte es zumindest wieder einigermaßen und ich fuhr hinaus.

Draußen bewaffnete ich mich dann mit einem Lappen, um letzte Dreckspuren an den Innenseiten der Türen, Holme usw. zu beseitigen. Denn wenn ich eines hasse, dann wenn ich in ein Auto oder aus einem Auto steige und mir beim ein- oder aussteigen schon die Hose versaue, weil der Türholm aussieht wie eine Karre Mist. Aber das nur nebenbei… Und als ich ein paar Minuten da so wische…

…da höre ich plötzlich unweit von mir einen gellenden Hilfeschrei. Genau genommen waren es mehrere Schreie und noch genauer genommen schrie da der Stimme nach ein vermeintlich weibliches Wesen mehrmals „Halt! Hilfe! Halt! Hilfe!!“ Ich schmiß den Lappen aufs Auto, rannte wie von der fast 56-jährigen Tarantel gestochen in die Richtung der Schreie und mich blickte ein blondes mittelalterliches Wesen total entsetzt an. Dann zeigte sie in Richtung Waschanlage und dank meiner vom Herrn Gott gegebenen hyperschnellen Auffassungsgabe schob ich sie leicht zur Seite und drückte…

…den großen roten Not-Aus-Knopf auf dem Bedientableau. Und dank dieser reflexartigen Handbewegung rettete ich damit ein Überschwemmungsopfer! Denn in der Waschanlage stand ein Renault-Cabrio, was an sich nichts verwerfliches ist. Dumm ist es allerdings, wenn man dieses Cabrio in die Waschanlage fährt, aussteigt, den zuvor enthaltenen Zahlencode eingibt und dann auf die Start-Taste drückt. Naja, das ist eigentlich auch noch nicht dumm…

Dumm ist nur, das man das Verdeck des durchaus schicken Frauenautos vorher nicht geschlossen hat. Dank meiner gütigen Mithilfe waren nur ein paar unbedeutende Spritzer Wasser im Innenraum zu verzeichnen und das Weibchen war happy. Ihr Angebot, zum Dank für die Rettung des Überschwemmungsopfers mit ihr einen Kaffee in der Tanke zu trinken habe ich allerdings höflich abgelehnt.

Schließlich musste an meinem Auto die Innenseite der Beifahrertür auch noch geputzt werden.

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Das war das reinste Massaker

nurmalso

Kaum wird es etwas wärmer, da schwirren sie wieder…

Gestern auf der Rückfahrt von Saarlouis nach Köln. Herrliches Wetter, annehmbarer Verkehr auf der Autobahn, entspanntes fahren. Wenn da nicht diese 236.540 Platscher auf der Frontscheibe zu verzeichnen gewesen wären. Natürlich nur ganz grob geschätzt… Und jeder Platscher war im Prinzip ein Mord, es war das reinste Massaker…

Wenn man das jetzt mal ganz grob hochrechnet, dann habe ich gestern mindestens die halbe Mücken, Fliegen- und Bienen-Population des Saarlands und Rheinland-Pfalz mit meiner Frontscheibe erlegt. In diesen zwei Bundesländern droht also im Sommer keine Gefahr mehr durch ungebetene Stech- oder Krabbelinsekten. Naja, das mit den Bienen ist natürlich tragisch, davon gibt es ja immer weniger. Aber warum können die Viecher auch nicht ausweichen? Muss ich in Zukunft auch noch winken um das Geflügel dazu zu ermuntern, die Autobahn nicht als Freiflugfläche zu benutzen?

Und warum zum Teufel hinterlassen diese Flugtierchen immer so häßliche Flecken auf dem Glas? Und nicht nur da, selbst auf dem Kühlergrill sieht es aus, als wäre jemand mit unzureichender Verdauung vor mir her gelaufen. Alles, aber auch wirklich alles wird ja erfunden, nur kein Geflügel, dass einfach nur von der Frontscheibe abprallt und das ohne Flecken zu hinterlassen.

Könnte nicht jemand mal so etwas erfinden? Vielleicht könnte mir ja auch mal jemand ein elektronisches Zählwerk empfehlen, damit ich die Leichen nicht immer manuell erfassen muss? Da selbst das Hochdruckgerät nicht sämtliche Leichen beseitigen konnte, musste ich doch tatsächlich noch nachträglich mit Chemie nacharbeiten. Jetzt ist zumindest das Auto wieder erkennbar…

Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen…

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Vorfahrt missachtet

reisszweckenGestern auf der Autobahn…

Es gibt tausende verschiedene Vogelarten. Und von Zeit zu Zeit werden zum Beispiel in den Tropen noch neue Vogelarten entdeckt. Das vor einigen Jahren entdeckte Twitter zählt allerdings nicht zu den Vögeln, da es zwar zwitschern aber nicht fliegen kann. Wenn man einige Laufvogelarten einmal ausklammert, dann kann eigentlich jeder Vogel fliegen. Einige Vogelarten sind sogar wahre Akrobaten wenn es um das fliegen geht…

Ich denke da zum Beispiel an diverse Greifvögel, die stundenlang durch die Luft gleiten oder auch an den Kolibri, der sogar in der Luft stehen bleiben kann. Genau das hätte diese eher träge Taube, die mir gestern bei etwa 140 km/h gegen die Windschutzscheibe geklatscht ist, besser auch gekonnt. Denn erstens hatte ich Vorflugfahrt weil ich von rechts kam und zweitens legt man sich als Flattermann besser nicht mit einem Auto an.

Gut, geknallt hat es ganz schön heftig und erschrocken habe ich mich auch. Geblieben ist allerdings nur dieser häßliche Fettfleck da oben auf der Scheibe. Da muss ich wohl heute nachmittag nochmal eine Waschanlage anlaufen… Ach ja, bevor ich es vergesse, da ich sie nicht beerdigen konnte, habe ich sie gestern Abend in mein Abendgebet eingeschlossen. Mein Beileid den Angehörigen…

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