Monat: Mai 2019
Gedanken zur EU-Wahl – Was läuft denn da in der Politik?

Diese Europawahl hat wohl hoffentlich wieder einige zum Nachdenken gebracht. Jedenfalls wünsche ich mir das… Gut, im europäischen Parlament haben sich die Mehrheitsverhältnisse nicht entscheidend verändert, ob das nun gut oder schlecht ist wird die Zukunft zeigen. Und das ich von unseren Europa-Politikern nicht gerade die beste Meinung habe, wurde hier ja schon mehrmals erläutert. Jeder Staat kocht halt am liebsten immer noch sein eigenes Süppchen, da sind Mehrheiten garantiert schwer zu bekommen. Ob diese Entscheidungen dann sinnvoll sind steht auf einem anderen Blatt…
Generell bietet ein einheitliches Europa auf jeden Fall sicherlich viele Vorteile. Grenzkontrollen entfallen, ich kann in jedem Land arbeiten, ein zollfreier Binnenmarkt, nur einige Beispiele. Auch die gemeinsame Währung, der Euro, hat zwar am Anfang vieles verteuert (auch wenn es immer abgestritten wurde), ist aber generell zu einer starken Währung gewachsen. Auch die Verlängerung der Gewährleistungspflicht geht im übrigen auf die EU zurück. Es gibt da natürlich auch EU-Richtlinien, bei deren Festlegung die entsprechenden „Experten“ wahrscheinlich hochgradig besoffen waren…
Das die Grünen angesichts der Kampagne „Fridays for Future“ der vergangenen Wochen und Monate ein Hoch erleben würden, dürfte den meisten wohl klar gewesen sein. Sieht man vielleicht mal von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ab, für den O-Ton „Das Klimathema aus irgendeinem Grund plötzlich ein weltweites geworden ist.“ Gut, wenn man nur hinterm Schreibtisch sitzt, die Glotze nicht einschaltet oder keine Zeitung liest vielleicht nachvollziehbar…
Ich gebe ehrlich zu, das dieses Thema Klimaschutz auch mir Bauchschmerzen bereitet. Sicherlich kann man nicht alles so laufen lassen wie bisher, doch gerade die Grünen sind mir in vielem zu radikal. Da wird alles auf einmal gefordert, Hauptsache wir ernähren uns nur noch Bio, der Sprit kann nicht teuer genug sein und der Strom wird nur noch sauber erzeugt. Gerade letzteres ist sicher am ehesten umzusetzen, allerdings geht nun mal nicht alles von heute auf morgen.
Vor allem wenn man sieht, das wir offensichtlich mal wieder eine Vorreiterrolle übernehmen sollen. Rings um uns herum in Europa und auch weltweit scheint dieses Thema nämlich wirklich keines zu sein, da werden munter alte Kohlekraftwerke betrieben und sogar neue Atomkraftwerke gebaut. Und wir müssen wahrscheinlich demnächst unter eine Käseglocke leben, damit wir unsere gesündere Umwelt auch wirklich genießen können.
Versteht mich bitte richtig, ich unterstütze alles was einigermaßen realistisch ist. Doch viele dieser Forderungen sind mir einfach zu weltfremd. Der Planet wurde leider im Zuge der Industriealisierung umwelttechnisch gesehen mächtig malträtiert, es wurden in der Vergangenheit sicherlich viele Fehler gemacht und auch heute noch treten viele das Thema Umweltschutz buchstäblich mit Füßen. Die nächsten Generationen werden es sicher viel schwerer haben, um noch einigermaßen gesund leben zu können. Es muss etwas getan werden!
Die früheren Volksparteien sind für dieses wichtige Thema meines Erachtens nach nicht reif genug. Zu viele alte Säcke, denen einzig und alleine ihre persönlichen Interessen wichtiger sind. Vielleicht überspitzt ausgedrückt, doch anders kann ich mir nicht erklären, das man sich nicht mal parteiübergreifend zusammensetzen und diskutieren kann, wie man gemeinsam etwas verbessern kann. Nicht nur im Umweltschutz… Wenn ich mich da allerdings die letzten Sondierungsgespräche zu einer Regierungsbildung erinnere, fehlt mir daran der Glaube.
Eines Tages und der ist nach der derzeitigen Entwicklung nicht mehr weit weg, werden auch die vermeintlich größeren Parteien akzeptieren müssen, das man am Wähler vorbei regiert. Will man nicht noch mehr Zustimmung verlieren, wird man sich schnellstens wirklich aktuellen Themen zuwenden und Lösungen anbieten müssen. Der Wähler verliert die Geduld, wandert ab und ruckzuck haben wir eine Regierung am Ruder, deren Ziel es ist althergebrachtes zu verbieten oder einzuschränken.
Oder ist im allerschlimmsten Fall so sauer über die Politik, das er aus Verdrossenheit mal lieber ganz rechts wählt. Im Osten der Republik schon fast Standard, doch ich möchte keine Spacken als Regierungspartei, bei deren Wahlprogramm ich schon wild onanierend um den Küchentisch rennen muss um nicht zu explodieren. Gerade die alten sogenannten Volksparteien müssen sich dringend reformieren und erneuern, moderner und auch für eine gemässigte rechte oder linke Zielgruppe wählbar werden.
Sonst wird es in einem Land, in dem eben Themen wie Klimaschutz eher relevant sind als zum Beispiel Ehe für Gleichgeschlechtliche oder welcher Minister für seine Doktorarbeit wie oft abgeschrieben hat ziemlich bald noch mehr bergab gehen. Und im ungünstigsten Fall wird Deutschland so unregierbar werden wie ein Bananenstaat, weil das Mehrparteiensystem keine Mehrheiten mehr hervorbringt.
Beitragsgrafik: Wikipedia
Urlaub in Porec (5) – Wieder daheim
Am Freitagvormittag habe ich mich dann zwecks Verabschiedung nochmal durch die halbe Nachbarschaft kämpfen müssen. Und es wurde im Lauf des vormittags ganz nett warm unter der schwarzen Kuhhaut, denn der Planet knallte schon fleißig. Die Tour durch Kroatien ging auch recht flott, einzig an der slowenischen Grenze gab es gut 15 Minuten Wartezeit, weil ich einen Schweizer Wohnmobilkonvoi vor mir hatte. Nur ein Grenzübergang offen und die Herren Zöllner hatten scheinbar Spaß dabei, jedes einzelne Wohnmobil anzuhalten und die Pässe zu kontrollieren.
Dafür gings an der slowenisch-österreichischen Grenze flott, da stand nämlich niemand. Durch die Ösi-Alpen habe ich mir dann Zeit genommen, nochn paar Fotos unterwegs gemacht, ein Käffchen getrunken und nachdem ich dann hinter Salzburg wieder deutschen Boden unter den Rädern hatte, bin ich gleich in Bad Reichenhall abgefahren, um die verbleibenden Kilometer nach Ruhpolding noch ein wenig Landstraßen erkunden zu können. Gut, die Strecke kannte ich ja schon von meinen beruflichen Ausflügen mit dem Auto.
So gegen 15 Uhr 15 bin ich dann im Hotel zum Hirschhaus in Ruhpolding angekommen, welches mir mein Kumpel Beppi besorgt hatte. Übrigens sehr zu empfehlen, unter Leitung eines sehr netten bulgarischen Ehepaares, geräumige Zimmer, zivile Preise und ein reichhaltiges Frühstück gabs am nächsten Tag auch. Wenn Beppi nicht schon unseren gemeinsamen Abend vorgeplant hätte, dann hätte ich sicher auch dort zu Abend gegessen. Doch wie schon gesagt, Beppi hatte geplant…

Und nachdem ich in den 14 Tagen in Kroatien viel Fisch und überwiegend einheimische Gerichte probiert habe, gabs in Ruhpolding nicht etwa die Schweinshaxe die ich erwartet hatte, sondern passender Weise einen Riesen-Grillteller. Laut Beppi kroatische Kost zum langsamen entwöhnen, die zwar wirklich sehr lecker war, doch die Menge hat mich an dem Abend etwas überfordert. Im Laufe des Abends wurden dann zwischen uns und seiner Frau Sarah noch eine Menge olle Kamellen aufgewärmt, wir haben viel gelacht. Später am Abend folgte dann eine Frage: „Wann fährst du morgen eigentlich wieder?“
„Ich hatte vor, spätestens so gegen Mittag wieder nach Hause zu fahren“ antwortete ich. „Schön, dann können wir ja morgen früh noch eine kurze Tour zusammen fahren“ kam zur Antwort, wurde von mir kurz abgenickt, während Sarah nur verständnislos mit dem Kopf schüttelte. Also haben wir den restlichen Abend nicht so ausschweifend gestaltet, denn am nächsten Morgen sollte es schon um 8 Uhr losgehen. Beppi stand auch pünktlich mit seiner Ducati Desmosedici RR vorm Hirschhaus, ich habe ihn vorher schon gehört obwohl er noch mindestens einen Kilometer entfernt war. Mann hat der Bock einen Sound…
Wir sind dann am Tegernsee vorbei bis runter nach Garmisch-Partenkirchen gebrettert, teils wunderschöne kurvenreiche Straßen die ich auch noch nicht kannte. In Garmisch nochn gemütliches Käffchen getrunken und dann quer durchs bayrische Voralpengebiet zurück nach Ruhpolding. Waren alles in allem auch wieder knappe 150 Kilometer, die aber tierisch Laune gemacht haben. In Ruhpolding gleich nochmal vollgetankt, die Diva wieder mit Koffern und Gepäck aufgerüstet, in die Kuhhaut gezwängt, bei Beppi und Sarah vorbei gefahren und verabschiedet und dann wieder auf die etwa 10 Kilometer entfernte A8 gefahren und Gummi…
Eigentlich war auf der kompletten etwa 680 Kilometer langen Rückfahrt ein super Wetterchen. Nur kurz vor meinem ersten Tankstop bei Nürnberg, da hatte es eine große einzige schwarze Wolke wohl auf mich abgesehen. Ich sah die schwarze Wand schon von weitem, doch dahinter wars wieder hell, also kein Regenkombi. Den hätte ich allerdings bei der Menge Wasser die da von oben kam mal besser angezogen, denn dieser Schauer dauerte nur etwa 10 Minuten, dafür lief mir das Wasser aber danach vom Hals am Rücken herunter…
Während meines Tank-Kippe-Kaffee-Stops musste ich mich dann mal ein Viertelstündchen in die Sonne setzen, um alles wieder trocken zu legen. Anschließend ging es aber ausschließlich trocken und zügig weiter. 50 Kilometer vor Köln noch einen zweiten Tank-Kippe-Kaffee-Stop eingelegt, daheim angerufen, ungefähre Ankunftszeit mitgeteilt und schon mal ein Kölsch geordert. Dieser Plan wurde allerdings 20 Kilometer weiter, am Autobahndreieck Bonn/Siegburg, leider durchkreuzt. Vollsperrung auf der A3, also runter und die letzten Kilometer „über die Dörfer“ und wirklich fast jede rote Ampel persönlich begrüßt.
Naja, angekommen bin ich dann doch noch so gegen halb acht gestern Abend. Alles in allem musste die Diva in den vergangenen 14 Tagen gut 4200 Kilometer – überwiegend Autobahn – zurücklegen. Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit auf Hin- und Rücktour, Baustellen mal ausgenommen, immer so zwischen 150 und 160 km/h. Schneller wie 180 km/h ging sowieso nicht, da die alte Dame wegen Packtaschen und Gepäckrolle dann etwas bockig reagierte. Deshalb habe ich der Diva dann auch nicht zuviel zugemutet, schließlich musste ich kein Rennen fahren…
Zum Schluß noch einmal ein Dankeschön an alle, die meine Urlaubsbildchen und kurzen Berichte bei Facebook und Instagram immer mit sehr wohlwollenden Kommentaren bedacht haben. Wie schon mal erwähnt habe ich zwar nicht alles immer beantwortet, aber ich habe alles gelesen. Und jetzt ist noch eine Woche „Heimaturlaub“, der aber garantiert auch mit Arbeit ausgefüllt sein wird. Denn erstmal muss die Diva wieder auf Vordermann gebracht werden und zweitens startet in knapp 2 Wochen unser Schützenfest. Die ersten Aufträge/Erledigungen habe ich schon erhalten. Man(n) gönnt sich ja sonst nichts…