Der Fiat Abarth 595

nurmalso

Ich habe ja nichts gegen italienische Autos, solange der Markenname mit “F” anfängt und mit “i” endet. Aber muss es denn ausgerechnet ein Fiat sein? E., die Herzensdame von Kollege F., fährt so eine fahrende Knutschkugel, einen Fiat 500 Abarth 595. Am Samstag kam ich dann in den „Genuss“ das Ding mal selbst fahren zu dürfen müssen.

Fiat wird ja bis zum heutigen Tag noch mit diversen Abkürzungen bedacht. Etwa “Für Italiener ausreichende Technik”, “Fehlerhaft in allen Teilen” oder auch “Für Idioten allgemein tauglich”. Wobei meine Lieblings-Abkürzung ja “Ferrari in außergewöhnlicher Tarnung” lautet. Die Modelle dieses südeuropäischen Autokonzerns, dessen Blechkonstruktionen sich über die Jahrzehnte auch manchmal durch ein elegantes Design auszeichneten, welches allerdings nicht immer die gerade noch zueinander passenden Technikbestandteile auch adäquat zusammenhielt, genossen in früheren Jahren einen zweifelhaften Ruf.

Nach alter Turiner Tradition des Attrappenbaus wurde nämlich beim Herstellungsprozess tragender Teile immer noch ausschließlich ein rotfleckiger, russischer Spezialstahl verwendet, der seit Urzeiten im Hafen von Genua für mehrere Jahre ungeschützt im Regen gelagert worden ist. Dies gewährleistete auch, dass man spätestens nach 2 Jahren wieder einen Modellwechsel vollziehen musste, da das noch aktuelle Fahrzeug im Regelfall nach spätestens diesem Zeitraum unterm Arsch wegfaulte voller Rostflecken war. Man konnte von Glück sagen, wenn man während der Fahrt keine unbedingt benötigten Teile verlor.

Deshalb war auch meine Verwunderung groß, dass dieser kleine Asphaltquäler tatsächlich schon 9 Jahre auf dem kleinen Buckel hatte und diese Zeit allem Anschein nach doch relativ gut überstanden hat. Und obwohl die kleine Kugel wirklich abgeht wie ein Zäpfchen und locker über 200 km/h erreicht, ist das ein Auto wo ich mich nicht unbedingt sicher drin fühle. Bei mir dürfte es schon eine Nummer größer sein, etwas mehr Knautschzone. Es muss ja auch nicht unbedingt ein Fiat sein…