
Seit gut einer Woche geht es in den verschiedenen Motorradgruppen bei Facebook und auch im Real Life mächtig rund. Denn wenn es nach dem Willen des Bundesrats geht, dann sollen Motorräder künftig nicht nur weniger Lärm verursachen, auch das Fahren an Sonn- und Feiertagen soll verboten werden. Ob dieser Vorschlag es bis zu einem Gesetz im Bundestag schafft sei mal dahin gestellt, denn nicht nur in meinen Augen stellt dies ganz klar eine Diskriminierung von immerhin 4 Millionen Motorradfahrern in Deutschland dar.
Sicherlich gibt es einige, die mit wirklichen Radautüten unterwegs sind. Nicht nur viele Fahrer der amerikanischen Eisenhaufenfraktion lassen ihre Gefährte gerne mal mittels einer elektronisch verstellbaren Auspuffanlage in dumpfem Geknatter erschallen. Gehört beim Moped in gewissem Rahmen einfach dazu, das man seinen Motor auch mal hören möchte.
Sicherlich habe ich auch Verständnis für die Leute, die zum Beipiel an beliebten Ausflugsstrecken wohnen und sich an jedem Wochenende mit Verkehrslärm plagen müssen. Doch dazu gehören eben nicht nur Motorräder, auch diverse Autos sind unüberhörbar. Wenn mein Nachbar zum Beispiel samstags den Rasenmäher anwirft, dann produziert der alte Benzinmäher mit einiger Sicherheit mehr als die gewünschten 80 dB. Und die diversen Laubbläser hier im Umkreis, die gerne mal an Herbsttagen zum Einsatz kommen, sind geräuschtechnisch gesehen auch nicht zu verachten.
Diese Fokussierung auf lärmende Motorräder, die zudem nur von einer Minderheit gefahren werden, die aber die Allgemeinheit strafen würde, ist absolut nicht hinzunehmen. Selbstverständlich ist Verkehrslärm ein Problem, die Lösung kann aber nicht sein, jetzt eine Hexenjagd auf Motorradfahrer/innen zu beginnen. Auch wenn diese Verbote schon rein rechtlich gesehen nur schwer umzusetzen sind, ist die Aufregung natürlich groß. Und es regt sich auch schon Widerstand, denn eine Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer ist so nicht mehr gegeben.
Auch der Bundesverband der Motorradfahrer unterstützt unter anderem diese Petition, bei der ich mich auch eingetragen habe. Denn ich akzeptiere nicht, das mein langjähriges Hobby verboten oder eingeschränkt wird. Gleiches Recht für alle!