Wer gut schmiert, der gut fährt – War die WM 2006 gekauft?

fussballDer nächste Skandal ist in Sicht.

Glaubt man dem Bericht des Spiegel, dann haben nicht nur die Funktionäre der FIFA und der UEFA Dreck am Stecken, sondern auch unsere deutschen Fußballbonzen. Denn die WM 2006 in Deutschland soll nur durch Schmiergeldzahlungen möglich gemacht worden sein. Gut, überraschend wäre das jetzt für mich nicht, denn ich vertrete schon lange die Meinung dass zumindest im internationalen Bereich – sprich die großen Turniere wie EM und WM – nichts mehr ohne gewisse Gefälligkeitszahlungen angeht.

Gerade die führenden Mitglieder der afrikanischen und asiatischen Verbände sehen ihre Mitgliedschaft bei einer Organisation wie der FIFA vorrangig als Einladung zum Geld verdienen. Natürlich nur unter der Hand… Da werden nicht erst seit dem Ober-Korrupti Sepp Blatter Summen gezahlt, die einem normalen Menschen die Schamesröte ins Gesicht treiben. Und unter der Devise „Ehrlich währt am längsten“ ist heute kein Blumentopf mehr zu gewinnen, geschweige denn eine große Veranstaltung an Land zu ziehen.

Bestes Beispiel hierfür dürfte auch die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar sein. Hierfür haben die mächtigen Scheichs wahrscheinlich nicht nur jede Menge Kohle fließen lassen, die FIFA ließ sich sogar dazu herab die Spielpläne der europäischen Verbände zu ignorieren und ein traditionelles Sommer-Turnier in den Winter zu verlegen. Geld machts eben möglich…

Die endgültigen Beweise dass auch der DFB „sein“ Sommermärchen 2006, das leider nur mit einem dritten Platz belohnt wurde gekauft hat, müssen noch erbracht werden. Doch sowohl DFB-Präsident Niersbach wie auch der Macher der WM, unser aller Fußballkaiser Franz Beckenbauer, dürfte im Fall des Falles jetzt mächtig die Düse und vor allem die Erklärungen ausgehen. Und dem Fußballfan der gegen die WM in Katar wettert gehen die Argumente aus.

Wenn keine stichhaltigen Argumente und Belege seitens des DFB auf den Tisch des Hauses gelegt werden können, dann dürfen auch Skeptiker davon ausgehen, dass in Sachen WM 2006 nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Was den Fußballfan an sich wenig stören dürfte, Hauptsache man hatte die Weltmeisterschaft im eigenen Land. Die Karrieren der Herren Beckenbauer und Niersbach dürften allerdings national wie international beendet sein.

Ich bin gespannt was in Endeffekt dabei heraus kommt. Und wäre – wie schon erwähnt – nicht überrascht wenn…

Das Ende von Sepp Blatter

fussballNun also doch…

Vier Tage nach seiner Wiederwahl zum FIFA-Präsidenten ist der selbsternannte Fußball-Gott Sepp Blatter nun doch zurück getreten. Noch nicht so ganz, denn bis zu einem erneut einberufenen Kongress, wo dann sein Nachfolger bestimmt werden soll, wird er die Geschäfte weiterhin führen. Trotzdem überraschend, zumindest für mich.

Entweder hat er in den Tagen seit der Wahl angefangen zu denken oder ihm schwant etwas, dass die amerikanischen Ermittlungsbehörden ihm jetzt erst recht auf den Pelz rücken werden. Sein Rücktritt bietet einem Nachfolger zumindest die Chance, in dem als hochgradig korrupt geltenden Gremium einmal grundlegend auszumisten. Doch wer blickt da durch und vor allem – wer soll der neue Präsident werden?

Ich kann mir kaum vorstellen dass zum Beispiel die europäischen Vertreter der UEFA nochmals den jordanischen Prinzen Ali die Gefolgschaft versprechen. UEFA-Präsident Platini war zwar ein toller Fußballer, aber als Kandidat nur ein Maulheld ohne Durchsetzungsvermögen. Wie auch sein zögerliches Verhalten vor der Wiederwahl Blatters gezeigt hat. Doch wer hat den Mut diesen riesigen Verband, dessen Einigkeit man sich in der Vergangenheit nur erkaufen konnte, zu führen?

Die FIFA wird nur überleben können, wenn die Gremien rigoros abgespeckt und vor allem diese geldgeilen, überwiegend älteren, Männer ausgetauscht werden. Durch Mitglieder denen der Sport am Herzen liegt und nicht die persönliche Bereicherung. Das ist sicher nicht einfach, allerdings auch nicht unmöglich. Innerhalb der FIFA muss ein Umdenken stattfinden.

Zugesprochene finanzielle Unterstützungen für Verbände müssen auch dort ankommen und nicht auf den Konten bestechlicher geldgeiler Säcke landen. Dazu müssen Kontrollgremien geschaffen werden, die dies überwachen. Die Klauseln der Verträge mit den Veranstaltern von Turnieren wie etwa der Fußball-WM müssen dringendst überarbeitet werden.

Es kann ja wohl nicht sein, dass ein Fußball-Verband dem Veranstalter vorschreibt, Arbeitssicherheitsgesetze einfach auszusetzen und Staaten dies einfach so hinnehmen. Die FIFA ist nicht Gott, die FIFA ist lediglich ein Dachverband, der unter anderem die Regeln bestimmen und überwachen soll. Die FIFA braucht eine Erneuerung und keinen Götzenkult, wie er um Sepp Blatter betrieben wurde.

Ob der Weltfußballverband es schafft sich zu erneuern und vor allem wer es sich zutraut diesen riesigen Verband zu führen und das Vertrauen aller zu gewinnen wird die nächste Zeit zeigen. Hoffen wir das beste…

Ein korrupter Haufen – Die FIFA und Sepp Blatter

fussballEs gibt Leute, die kleben an ihrem Stuhl.

Und Sepp Blatter, Präsident und selbsternannter „Godfather“ des Fußballweltverbands FIFA, gehört zu dieser Spezies. Seit mittlerweile 40 Jahren, davon alleine 17 Jahre als Präsident, hat er sich ein dermaßen undurchsichtiges Netzwerk innerhalb dieses Verbandes aufgebaut, so dass selbst Strafverfolgungsbehörden kaum noch durchblicken.

Doch selbst nachdem nun einige Mitglieder des Präsidiums, darunter sogar zwei Vizepräsidenten, wegen Bestechungsvorwürfen verhaftet wurden, sieht der Blatter Sepp keine Veranlassung, in irgendeiner Form Verantwortung zu übernehmen. Im Gegenteil, heute wird er wenn nicht noch etwas unvorhersehbares passiert, für weitere 5 Jahre im Amt bestätigt. Und warum? Weil sich scheinbar niemand traut im Paroli zu bieten.

UEFA-Chef Platini schwingt zwar Kampfesreden, doch selbst in seinem europäischen Verband herrscht Uneinigkeit über das Vorgehen gegen Blatter. Zuerst will man der Wahl fern bleiben, jetzt möchte man mit den europäischen Stimmen seinen Gegenkandidaten Prinz Ali von Jordanien unterstützen. Was einen Sepp Blatter wohl kaum beunruhigen dürfte.

Deutschland als größter Fußballfachverband der Welt hält total die Füße still aus Angst, dass man innerhalb der FIFA aufs Abstellgleis geraten könnte und zukünftige Austragungen einer Weltmeisterschaft in weite Ferne geraten. Auch die anderen europäischen Verbände üben sich in Zurückhaltung ausgenommen Russland, wo sich gleich mal Staatschef Putin zu Wort meldet und den Amerikanern unterstellt, dass diese Verhaftungsaktion nur dazu diente, den Russen die Austragung der nächsten Weltmeisterschaft zu verwehren.

Afrika und Asien stehen geschlossen hinter Blatter und dürften sich auch bei seiner Wiederwahl an einer erneuten finanziellen „Förderung“ erfreuen. Bei einem Verband mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro wohl ein leichtes… Ob man damit allerdings die entsprechenden Fußballverbände fördert oder ob mit diesen Zahlungen die Häuser der Funktionäre gebaut werden, so etwas profanes kontrolliert die FIFA nicht. Hauptsache ist, man hat wieder ein paar „Freunde“ auf die man zählen kann.

Das Konstrukt FIFA muss dringend einmal ausgemistet werden, doch es scheitert an Uneinigkeit. Selbst Sponsoren halten seit Jahren die Füße still und schwitzen sämtliche Bestechungsskandale aus. Um dann weiter Milliardenbeträge in die FIFA zu pumpen, der ihnen die Werberechte sichert. Im Exekutivausschuß der FIFA sitzen vorrangig Mitglieder, deren Verband global gesehen eher klein ist, die aber Blatter treu und brav die Stange und wahrscheinlich auch hinten herum die Hände aufhalten.

In ein paar Wochen, spätestens in ein paar Monaten ist auch dieser Skandal für Blatter ausgesessen und es geht weiter munter wie bisher. Kein Schwein interessiert sich mehr dafür doch jeder weiß oder ahnt zumindest, dass die FIFA mit ihrem Präsidenten Blatter ein Verband ist, den man getrost mit der Mafia vergleichen kann, ohne gleich der Lüge oder der üblen Nachrede bezichtigt zu werden. Nur dass innerhalb der FIFA ausschließlich mit Geld gedealt wird.

Wenn zumindest die UEFA einen Arsch in der Hose hätte, würde sie die kommende Weltmeisterschaft in Russland boykottieren. Ich bin mir sicher, dass in diesem Fall auch die Werbepartner zumindest Überlegungen anstellen würden, ihre immensen Geldzahlungen zu kürzen oder gar ganz einzustellen. Denn eine WM ohne die europäischen Mannschaften ist mit Sicherheit weniger attraktiv und somit auch weniger werbewirksam. Doch das dürfte Utopie bleiben, denn zu so einem Schritt ist sich selbst die UEFA zu uneinig.

Ich habe die Hoffnung, dass der liebe Herr Gott sich vielleicht einmal dieses „Problems“ annimmt. Denn Sepp Blatter ist fast 80 Jahre alt…