WM 2022 in Quatar – Mein persönlicher Boykott

Die WM 2022 in Qatar ist kein „normales“ Fußball-Turnier. Es ist die erste WM die im Winter ausgetragen wird, weil die hochsommerlichen Temperaturen in dem Emirat Freiluftsport quasi unmöglich machen. Die Quataris werden die Funktionäre der FIFA wohl mit einigen Schmiergeldzahlungen Petro-Dollars überzeugt haben, dass Turnier an ihr Land zu vergeben. Wobei Quatar im Weltfußball noch nie eine nennenswerte Rolle spielte.

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Die schon seit einigen Jahren in diversen Medien veröffentlichen offensichtlichen Menschenrechtsverletzungen haben die FIFA nicht davon abgehalten, diese Vergabe noch einmal in Frage zu stellen. Man kann davon ausgehen, dass sich diese Fragestellung angesichts weiterer Vergünstigungen für die korrupten FIFA-Verantwortlichen gar nicht erst ergab.

Statt dessen bremst man die teilnehmenden Nationen lieber aus, politisch motivierte Botschaften in jedweder Form kundzutun. Offiziell ist die FIFA zwar ist bestrebt, „innerhalb der Organisation und bei all ihren Tätigkeiten ein diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen“, in der Realität scheint man diesen Passus ihrer Beschlüsse allerdings ausgeblendet zu haben.

Das geht sogar so weit, dass man selbst Vorgaben des Veranstalters gegenüber Besuchern, sofern sie sich als homosexuell bzw. „queer“ outen oder „unangemessene Kleidung“ tragen, beispielsweise kniefreie Hosen oder schulterfreie Oberteile unter Strafe zu stellen, einfach als gegeben hin nimmt. Wichtig scheint einzig und allein der Kommerz. Leider ist eine Tendenz zu erkennen, sportlichen Großereignisse wie etwa die Fußball-WM, an autoritär oder diktatorisch geführte Staaten zu vergeben.

Was mit Sicherheit auch an den überzogenen Forderungen und Vorgaben des Verbandes liegt und es deshalb für demokratisch regierte Staaten, die nicht die Möglichkeit haben mit dem Geld um sich zu werfen und die Regeln für sich zu bestimmen, Großereignisse wie eine Weltmeisterschaft oder auch Olympische Spiele auszurichten.

All das gehört zu den Gründen, weshalb ich mir als zugegeben Fußball- und allgemein großer Sportfan, diese Winter-WM nicht geben werde. Natürlich ist es fast unmöglich auch angesichts der digitalen Medien, diese WM komplett zu ignorieren. Aber ich werde mir kein Spiel im Fernseher ansehen und auch die anderweitige Berichterstattung nur darauf beschränken, was mir so per Nachrichten in den Feedreader gespült wird, wie ich im Januar dieses Jahres ja auch schon hier berichtet hatte.

Und noch ein Wort zum Schluss. Vor „normalen“ Großereignissen war ich bisher schon wochenlang vorher interessiert und informiert. In diesem Jahr geht das Desinteresse sogar so weit, dass ich noch nicht einmal alle teilnehmenden Teams dieser WM kenne. Es geht mir komplett am Arsch vorbei, um es einmal weniger vornehm auszudrücken. Wie sieht es bei euch aus? Werdet ihr euch die WM ansehen oder boykottiert ihr diese Wüsten-WM auch?

Beitragsgrafik: Screenshot WDR-Mediathek

Wer gut schmiert, der gut fährt – War die WM 2006 gekauft?

fussballDer nächste Skandal ist in Sicht.

Glaubt man dem Bericht des Spiegel, dann haben nicht nur die Funktionäre der FIFA und der UEFA Dreck am Stecken, sondern auch unsere deutschen Fußballbonzen. Denn die WM 2006 in Deutschland soll nur durch Schmiergeldzahlungen möglich gemacht worden sein. Gut, überraschend wäre das jetzt für mich nicht, denn ich vertrete schon lange die Meinung dass zumindest im internationalen Bereich – sprich die großen Turniere wie EM und WM – nichts mehr ohne gewisse Gefälligkeitszahlungen angeht.

Gerade die führenden Mitglieder der afrikanischen und asiatischen Verbände sehen ihre Mitgliedschaft bei einer Organisation wie der FIFA vorrangig als Einladung zum Geld verdienen. Natürlich nur unter der Hand… Da werden nicht erst seit dem Ober-Korrupti Sepp Blatter Summen gezahlt, die einem normalen Menschen die Schamesröte ins Gesicht treiben. Und unter der Devise „Ehrlich währt am längsten“ ist heute kein Blumentopf mehr zu gewinnen, geschweige denn eine große Veranstaltung an Land zu ziehen.

Bestes Beispiel hierfür dürfte auch die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar sein. Hierfür haben die mächtigen Scheichs wahrscheinlich nicht nur jede Menge Kohle fließen lassen, die FIFA ließ sich sogar dazu herab die Spielpläne der europäischen Verbände zu ignorieren und ein traditionelles Sommer-Turnier in den Winter zu verlegen. Geld machts eben möglich…

Die endgültigen Beweise dass auch der DFB „sein“ Sommermärchen 2006, das leider nur mit einem dritten Platz belohnt wurde gekauft hat, müssen noch erbracht werden. Doch sowohl DFB-Präsident Niersbach wie auch der Macher der WM, unser aller Fußballkaiser Franz Beckenbauer, dürfte im Fall des Falles jetzt mächtig die Düse und vor allem die Erklärungen ausgehen. Und dem Fußballfan der gegen die WM in Katar wettert gehen die Argumente aus.

Wenn keine stichhaltigen Argumente und Belege seitens des DFB auf den Tisch des Hauses gelegt werden können, dann dürfen auch Skeptiker davon ausgehen, dass in Sachen WM 2006 nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Was den Fußballfan an sich wenig stören dürfte, Hauptsache man hatte die Weltmeisterschaft im eigenen Land. Die Karrieren der Herren Beckenbauer und Niersbach dürften allerdings national wie international beendet sein.

Ich bin gespannt was in Endeffekt dabei heraus kommt. Und wäre – wie schon erwähnt – nicht überrascht wenn…