Was ist bei einem Wechsel eines WordPress-Themes zu beachten

wordpressMal wieder etwas zum Thema WordPress…

Es soll ja Leute geben, die das Layout ihres Blogs häufiger wechseln als die Unterwäsche. Wenn WordPress unter der Haube werkelt, dann ist dies im Regelfall auch kein Hexenwerk. Wenn keine Farbanpassungen oder sonstige Änderungen im Layout gewünscht sind, dann ist das mit ein paar Klicks erledigt. Doch der Teufel lauert wie so oft im Detail…

Denn nicht jedes Theme unterstützt auch die Funktionen des Vorgängers. Weshalb es sich doch empfiehlt, lieber einmal vorher auf Herz und Nieren zu prüfen. Wenn ich in der Vergangenheit bei meinen alten Blogs einen Theme-Wechsel vorbereitet oder wie jetzt aktuell etwas komplett Neues aufgesetzt habe, dann teste ich vorher erst einmal in einer eigenen Umgebung. Denn nicht immer bietet die integrierte Themevorschau von WordPress auch das Aussehen wieder, wie das neue Theme auch wirklich im Betrieb aussieht.

Testumgebung mit Xampp schaffen

Dafür gibt es zum Beipiel Xampp. XAMPP ist eine kostenlose, leicht zu installierende Apache-Distribution, die MySQL, PHP und Perl enthält. Das Open-Source-Paket ist schnell und einfach eingerichtet und bietet, sofern man kein Testblog online betreibt, eine optimale Testumgebung. Sollte man Xampp noch nie verwendet haben, gibt es hier eine prima Hilfe zur Installation.

Hat man sich nun einen solchen „Homeserver“ mit einer aktuellen WordPress-Version eingerichtet, bietet dieser eine perfekte Umgebung um ein neues Theme anzupassen und auszuprobieren. Baut man mal Mist, dann ist der Schaden nicht ganz so hoch als an einem Theme, das schon online betrieben wird. Doch was ist nun bei einem Theme-Wechsel zu beachten?

Widgets sichern

Viele Themes werden von ihren Betreibern durch hinzufügen von Widgets in der Sidebar und/oder im Footer ergänzt. Oft werden auch Anpassungen direkt im Quellcode oder im Stylesheet vorgenommen, die bei einem neuen Theme nicht mehr greifen. Bei den Widgets sind diese Änderungen nicht gravierend, da die Grundausrüstung mit Kommentaren, Archiv etc. bei den modernen Themes immer zur Verfügung steht.

Beim Thema Widgets scheiden sich die Geister. Die meisten setzen mindestens eines ein, viele verzichten aber auch darauf. Und nicht alle WordPress-Themes unterstützen auch Widgets. Zwar kann man mit den entsprechenden Kenntnissen ein Theme auch widgetfähig machen, allerdings sollte das nicht gerade im „Live-Betrieb“ geschehen. Denn schon ein Fitzel falscher Code reicht aus, um sich alles abzuschießen.

Aber es ist ratsam, sich eventuell eigenhändig erstellte Text-Widgets vorher separat zu sichern, um sie in einem neuen Theme wieder verwenden zu können. Ich habe hier in der Quetschkommo.de nichts eigenhändig geschriebenes, allerdings waren in den Vorgänger-Blogs mehrere Text-Widgets mit dem entsprechenden Code enthalten. Diese Codezeilen habe ich immer in Evernote gebunkert, um sie immer griffbereit zu haben. Zur Not reicht aber auch eine einfache Textdatei, in der man mittels Copy & Paste die betreffenden Codezeilen einfügen und abspeichern kann.

Funktionieren alle Plugins?

Bevor man nun an eventuelle Änderungen des äußeren Erscheinungsbilds Hand anlegt, sollte man sich zuerst einmal vergewissern, ob auch alle verwendeten WordPress-Plugins wie gewünscht funktionieren. Denn es kann vorkommen, das ein Plugin nicht mit einem Theme harmoniert und die Zusammenarbeit verweigert. Noch dazu sind vielleicht gar nicht alle Plugins beim neuen Theme notwendig, die man beim Vorgänger verwendet hat. Deshalb in Ruhe ausprobieren und notfalls eine Liste erstellen, was man zukünftig nutzen möchte und was nicht.

Deutsch oder eine andere Sprache?

Dann gehts ans Eingemachte. Denn der Großteil der WordPress-Themes ist für eine internationale Klientel gemacht und dementsprechend auf Englisch. Da heißt es dann, sich durch alle php-Dateien des Themes zu ackern und die entsprechenden Dateien anzugleichen. Für benötigte Sonderzeichen wie zum Beispiel die deutschen Umlaute gibt es eine HTML-Sonderzeichentabelle, aus der man den gewünschten Code kopieren kann. Oder man sucht sich gleich ein Theme, dass eine deutsche Sprachdatei enthält.

Hat man nun alle Anpassungen am Theme vorgenommen, vielleicht so wie ich noch eine neue Headergrafik gebastelt und die gewünschten Plugins aktiviert, kann man sein Theme online präsentieren. Um nicht alle Änderungen im Style noch einmal eintippen zu müssen, einfach das geänderte Theme aus dem entsprechenden Xampp-Ordner (bei mir: xampp->htdocs->wordpress->wp-content->themes) kopieren, zippen und per FTP-Programm auf den Server schießen und im WordPress-Backend aktivieren.

Kontrolle ist besser

Nachdem man alle Funktionen noch einmal kontrolliert hat, sollte auch ein Augenmerk auf die Ladezeit des Blogs gelegt werden. Deshalb lieber mal auf ein Plugin verzichten und vor allem darauf achten, dass der Quellcode des gewählten Themes nicht mit Scripts und Tonnen unnötigen Codes gefüllt ist. Die Ladezeit eines Blog oder einer Website kann man hier überprüfen, bei mir sieht es im Moment so aus:

ladescreen

Das war es eigentlich schon. Natürlich kann man bei einer nicht zufrieden stellenden Ladezeit noch ein wenig mit Caching-Plugins heraus holen. Bei vielen Themes die kostenfrei zur Verfügung gestellt werden ist aber auch der Quellcode so „vermatscht“ und mit diversen Javascript-Dateien überfüllt, das Hopfen und Malz verloren ist.

Was ist noch zu beachten?

Um einigermaßen sicherzugehen, dass das neue Theme „sauber“ und vor allem keinen schädlichen oder unerwünschten Code enthält, würde ich nur Themes von wirklich vertrauenswürdigen Quellen zu verwenden. Das WordPress-Themeverzeichnis bietet da eigentlich schon eine gute Auswahl. Oder man greift sogar auf ein kostenpflichtiges Premium-Theme zurück, wo auch der Support bei eventuellen Fragen geklärt ist.

Vier Augen sehen mehr als zwei. Deshalb bitten viele Blog-Betreiber nach einem Theme-Wechsel ihre Leser, eventuelle Auffälligkeiten oder eine vergessene deutsche Übersetzung zu melden. Mache ich auch immer so, denn schnell hat man trotz sorgfältiger Überprüfung mal etwas übersehen. Und auf diese Art und Weise können sich die Besucher gleich einmal mit dem neuen Layout anfreunden…

Tja, ist dann erst einmal alles in Butter, kann man die Füße hochlegen und sein neues Theme genießen. Und natürlich sollte man auch nicht vergessen, es mit Content zu befüllen…

4 Kommentare zu „Was ist bei einem Wechsel eines WordPress-Themes zu beachten“

  1. Bei einer Testumgebung auf dem eigenen Rechner wäre ich vorsichtig, denn PHP zeigt unter Windows gerne mal ein anderes Verhalten, als man es von einer Linux-Umgebung kennt und erwartet. Da in heutigen Hostingpaketen meist ausreichend Speicherplatz zur Verfügung steht, lege ich einfach eine beliebige Subdomain an und installiere da mein Testsystem. Da habe ich dann exakt die Bedingungen, die auch für das Live-System gelten.

    Im Übrigen steckt der Teufel gerne mal im Detail. Ich habe im Theme für unsere Linedance-Seite tagelang den Fehler gesucht, warum die Diashow der NextGen-Gallery in der Sidebar nicht läuft. Ich habe im Plugin gesucht, in der Sidebar und im Widget. Nichts gefunden. Bis mir durch Zufall aufgefallen ist, dass im Footer der Hook wp-footer() fehlt und deshalb die notwendigen Scripts nicht geladen werden. Der Aufruf ging einfach ins Leere…

    1. Also mit PHP unter Windows hatte ich mit Xampp noch nie Probleme. Möglich wäre es natürlich, das da mal etwas zickt. Vielleicht hatte ich immer nur Glück… Und mit solchen wie von dir beschriebenen Fehlerchen habe ich mir auch schon manche Nacht um die Ohren geschlagen. Aber dafür testet man ja…

  2. Hallo Hans,

    grundsätzlich stimme ich Dir zu, dass es Vorteile bietet, vor Theme- oder Snippetänderungen einige Dinge erst lokal anzutesten. Besser als die Hauruck-Methode im Original-Blog.
    Ich habe allerdings vor längerer Zeit dabei das Phänomen erlebt, dass beim Antesten eines WordPress-Updates mein Theme zerschossen wurde.
    Ich habe dann vom Original-Blog zig Sicherungen gemacht und nach dem Motto „Augen zu und durch“ online das Update vollzogen – und alles hat wunderbar funktioniert. Mein Theme war danach völlig in Ordnung.

    Daher habe ich auch kurz nach diesem Erlebnis die von Markus beschriebene Subdomain-Variante gewählt, die ich in den Wartungsmodus gesetzt habe, nicht indexieren lasse usw.
    Ich besitze sozusagen ein Duplikat meiner Blogs mit allen Inhalten. Das war mir eine echte Hilfe, als – aus welchen Gründen auch immer – ein einzelnder Beitrag einschließlich der Kommentare spurlos verschwunden war.
    Mittlerweile führe ich auf diesen Testblogs auch erst immer die WordPress- und Plugin-Updates durch.

    Gruß Sylvi

    1. Ich probiere Updates von WordPress und von Erweiterungen auch unter Xampp aus und bisher gabs keine Probleme. Da habe ich dann auch die Original-Datenbank usw. eingespielt. Zwar könnte ich mir auch ein Testblog installieren, aber dazu bin ich zu faul…

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