Nur die Medaillengewinner zählen, der Rest hat versagt

Wie schon vermutet, habe ich das olympische Geschehen in Südkorea bisher überwiegend aus der Konserve genossen.

Einzig am vergangenen Sonntag habe ich die Glotze von morgens um 6 bis zum späten Nachmittag glühen lassen, um mir einige Entscheidungen live anzusehen. Und wie bei jeder größeren Sportveranstaltung habe ich mich auch am Sonntag einige Male geärgert. Nicht etwa über die Athleten, sondern über die Reporter.

Dieses überzogene Anspruchsdenken geht mir ja schon seit Jahrzehnten auf den Beutel. Frei nach dem Motto: Wer keine Medaille holt ist ein Verlierer! Immer nur die Medaillengewinner stehen – zumindest für die Dauer der jeweiligen Veranstaltung – im Fokus, der große Rest hat quasi die Arschkarte gezogen. Dabei hat es eigentlich jeder verdient der bei Olympischen Spielen oder anderen Großereignissen antritt, das seine Leistung auch gewürdigt wird. Denn alle die dort an den Start gehen erbringen Leistungen, die es wert sind gewürdigt zu werden. Egal ob man nun Vierter oder Letzter wird, gewinnen kann nun mal nicht jeder. Schon bei einer Formulierung wie „Athlet XYZ wurde „nur“ Fünfter“ wünsche ich teilweise dem Berichterstatter schon dreijährig andauernden Durchfall…

Doch Leistungen außerhalb der Medaillenränge zählen nicht nur hierzulande scheinbar nicht viel, gefragt sind ausschließlich die, die Medaillen abräumen. Den anderen gesteht man lediglich zu, vor Millionen Zuschauern mit unter die Nase gehaltenem Mikrofon nach Erklärungen suchen zu müssen, weshalb ihre Leistung nicht zu einer Platzierung ganz vorne gereicht hat.

Ich finds zum kotzen, doch ich werde wohl nichts daran ändern können. Leider…

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