Die Vorweihnachtszeit – Hochsaison für Bettler

nurmalso

Zu sehen sind sie – zumindest in größeren Städten – fast an jeder Ecke.

Die Rede ist von Bettlern, wobei diese Wort etwas irreführend ist. Zum einen gibt es da wirklich arme Schweine, die sich mit ein paar Euro über den Tag retten und das erbettelte Geld wirklich nur dazu nutzen, um etwas zu essen und zu trinken zu haben. Dann gibt es diese Menschen, die aus welchem Grund auch immer mal auf der Straße gelandet sind, die ihren Tag nur mit einer gehörigen Alkohol überstehen und um dieser ist mit Hosenknöpfen natürlich nicht zu bezahlen.

Oft stecken hinter diesen Menschen wirkliche Schicksale und nicht immer sind sie „freiwillig“ auf der Straße gelandet. Und dann gibt es diese Bettlerbanden, vorzugsweise aus dem Osten von Europa, die in manchen Fußgängerzonen so häufig vertreten sind, dass man schon bald darüber stolpert. Sehr häufig praktizieren sie eine wirklich offensive Art des Bettelns und da wird einem für den Fall dass man nichts gegeben hat auch schon mal die Pest an den Hals gewünscht.

Gestern konnte ich in Mainz zufällig so ein Gruppe beobachten, die unweit der Fußgängerzone in einem VW-Bus angekarrt wurde, dann wurde kurz und mit teilweise wilden Gesten besprochen wer sich wohin postiert und innerhalb der nächsten Stunde begegnete ich vier Personen der Gruppe an verschiedenen Stellen wieder. 2 knieten mit Demutsgeste auf einem Kissen, wobei das alleine schon fast eine sportliche Leistung ist, dort stundenlang zu hocken.

Eine Frau aus der Gruppe saß mit einem minderjährigen Kind teilnahmslos vor einem großen Kaufhaus und ein Mann aus der Gruppe begegnete mir auf dem Rückweg zu meinem Auto, der – gestützt auf eine Krücke – durch die Fußgängerzone lief und jedem der ihm begegnete einen leeren Kaffeebecher unter die Nase hielt. Wobei ich beschwören könnte, dass er beim aussteigen aus dem VW-Bus keine Krücke benötigte…

Gerade die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage scheint die Bettelindustrie wieder extrem dazu zu nutzen, um sich noch ein Weihnachtsgeld zu sichern. Und mit ihrer Mitleidsmasche haben sie durchaus Erfolg, denn vorrangig Frauen füllen die diversen Sammelbehälter. Ich habe dann aber auch noch 2 Euro locker gemacht. Allerdings für den älteren Mann, der genau am Eingang des Parkhauses mit seinem Hund auf einer alten Decke hockte und dort genüßlich ein Rosinenbrötchen verspeiste und einen Milchkaffee trank.

Und der mir sogar noch ein schönes Weihnachtsfest wünschte.

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