Doktor

Wie ein Fragezeichen…

arztkofferEs war eigentlich nur eine Frage der Zeit.

Ältere Reifere Männer neigen ja mitunter dazu, auch mal kleinere Zipperlein ertragen zu müssen, weil ihr Astralkörper eben nicht mehr der neueste ist. Tja, und diesmal hats mich eben erwischt. Gestern Abend, nach einer ruckartigen und relativ unbedachten Bewegung spürte ich gleich, dass da in meinem Rücken etwas zwickte, was normalerweise nicht zwickt.

Heute morgen war das Zwicken schon so weit fortgeschritten, dass ich nur noch mit hängen und würgen ins Auto einsteigen konnte. Aber an einem Donnerstag zum Onkel Doktor zu fahren und sich bei 30° im Wartezimmer einen abzuschwitzen ist ziemlich uncool, da wartet man(n) lieber bis Freitag ab, ob das Zwicken vielleicht über Nacht wie durch Zauberhand verschwinden wird.

Anzunehmen ist dies natürlich nicht, eher ist davon auszugehen dass es noch schlimmer wird. Eben hätte ich fast einen kleinen Kran bestellen müssen, nur um aus dem Auto zu steigen. Auch meine Körperhaltung lässt schwer zu wünschen übrig, denn die hat irgendwie Ähnlichkeit mit einem Fragezeichen. Und so werde ich morgen mal wieder eine Menge Geduld opfern müssen, damit der Medizinmann mir eine – oder mehrere – Spritze(n) setzen kann, um das Zwicken zu verscheuchen.

Sollte ich bis morgen früh überleben, werde ich mir vorsichtshalber mal meine kleine Bazooka mitnehmen. Denn sollten mehr als fünf Rentner das Wartezimmer in Beschlag nehmen, muss ich wohl dann ein wenig aufräumen. Schließlich hat Mann auch besseres zu tun als den halben Tag beim Arzt zu verbringen.

Vorläufige Beileidsbekundungen gerne in die Kommentare, ich suche gerade jemanden der mir meinen Schnürsenkel zubinden kann…

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Eine ärztliche Odyssee am Freitag

arztkofferWar ja eigentlich klar…

Quasi am letzten offiziellen Urlaubstag machte sich gestern mein Rücken nach langer Zeit mal wieder bemerkbar. Folgerichtig stand ich morgens mehr oder weniger wie ein Fragezeichen in der Kemenate und es bedurfte diesmal keiner Aufforderung der besseren Hälfte, den Onkel Doktor aufzusuchen. Das kam dann aber schon einer Odyssee gleich.

Denn eigentlich wollte ich ja nur mal schnell zum Medizinmann meines Vertrauens, der meinen Rücken zudem schon bestens kennt. Schnell eine Spritze abgeholt und gut isses… Doch wie der Teufel es wollte, weilt dieser im Moment noch im Urlaub. Das Schild an der Praxistür wies auf eine Vertretung in der Innenstadt hin. Also Adresse notiert und ab dafür. Doch dann wurde es bitter…

Angekommen in der Praxis, Kärtchen abgegeben und umgehend bekam ich einen Fragebogen ausgehändigt, wo eine Menge bezüglich vorheriger Erkrankungen anzukreuzen war. Habe ich auch alles wahrheitsgemäß ausgefüllt und als ich den Zettel wieder abgab, da schaute mich die Dämlichkeit mit einem herzzerreißenden Blick an und eröffnete mir, dass vor Freitag nächster Woche leider kein Termin mehr frei wäre.

Nutzte mir aber leider wenig, weil der Rücken ja aktuell zwickte und ich das Zwicken ja nicht bis nächste Woche einstellen kann. Zumindest bekam ich dann noch eine Adresse eines anderen Medizinmannes, bei dem ich mein Glück versuchen sollte. Naja, da musste ich wohl hin. Also mehr schlecht als recht wieder ins Auto gekrabbelt und ab dafür.

Etwa 10 Minuten später stand ich wieder an einer Empfangstheke, Kärtchen abgegeben und mein Leid geklagt. Doch offensichtlich bekommt man heute keinen Termin mehr, ohne vorher seinen medizinischen Lebenslauf zu offenbaren. Dann abermals bekam ich ein Blatt Papier mit vielen Fragen zu meinen Innereien. Auch das kreuzte ich alles wieder an, gab den Zettel wieder ab und dann – ich hatte es schon fast im Urin – eröffnete mir das hinter der Theke sitzende Weibchen, „dass der Herr Doktor wahrscheinlich erst am Montag wieder in seiner Praxis ist, weil er noch OP-Termine im Krankenhaus hat.“ Hätte man ja auch mal früher sagen können…

Auch sie gab mir aber dann angesichts der Dringlichkeit noch eine Adresse eines anderen Medizinmannes und bevor ich mich verabschiedete, ließ ich mir noch eine Kopie dieses Zettels machen, den ich vorher ausgefüllt hatte. Zwar schaute sie etwas irritiert, aber sie parierte kopierte. Und weiter ging es dann zum nächsten Mediziner…

Meine erste Frage an der Rezeption war folgerichtig: „Besteht heute noch eine Chance eine Spritze zu bekommen oder spricht etwas dagegen?“ Das Weibchen nickte zustimmend und fragte dann was mich denn plagen würde, während ich abermals mein Krankenkassenkärtchen aushändigte. Ich erwiderte, dass mein Ischiasnerv wohl den Dienst versagt hätte und die Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt wäre. „Sie notierte das und erstaunlicherweise bekam ich diesmal keinen Zettel zum ausfüllen, was mich dann doch überraschte. „Nehmen sie einen Moment im Wartezimmer platz“ sagte sie und ich verschwand hinter der Glastür.

Wider erwarten öffnete sich keine 5 Minuten später die Tür und ich wurde aufgerufen. Und das obwohl noch mindestens 5 Rentner(innen) und eine Frau mit Kleinkind vor mir den Warteraum bevölkerten. Also ab ins Behandlungszimmer, wo ich mein Problem schilderte. Er tastete mich kurz ab, ich schrie kurz auf, worauf er dann erklärte, dass ich mir wohl den Ischiasnerv eingeklemmt hatte. „Ich setze ihnen eine Spritze und gebe ihnen ein paar Tabletten mit, dann sollten sie am Montag wieder einsatzbereit sein.“ Gesagt, getan…

Auf den gut gemeinten Rat nicht Auto zu fahren log ich ihn noch freundlich an und erwiderte, dass mich ein Freund zu ihm gefahren hätte. Naja, eine Notlüge, darf man manchmal… Anschließend ging es nach dieser ärztlichen Odyssee auf die heimische Couch und schon heute ist schon fast wieder jede Bewegung schmerzfrei. Und heute nachmittag werde ich während eines kurzen Nickerchens davon träumen, in den nächsten 25 Jahren keinen Arzt mehr aufsuchen zu müssen.

Diesen Traum habe ich mir fest vorgenommen…

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