Salatteller

Bestellung wider Willen

nurmalso

Es gibt ja Zeitgenossen beiderlei Geschlechts, die zum Beispiel bei einer Bestellung in einem Restaurant scheinbar hoffnungslos überfordert sind.

So wie das Pärchen gestern Abend. Schon bei den Getränken fing das große Überlegen an. Er orderte ein Bier, sie zuerst einen Weißwein. Dann entschied sie sich in Sekundenbruchteilen um und fragte, ob auch Rotwein zu bekommen wäre. Nachdem der Kellner die bejahte fiel ihr dann allerdings ein, dass „mein Mann ja Alkohol trinkt, dann muss ich ja fahren.“ So wurde aus dem Wein dann eine Apfelschorle…

Nun forsteten beide die Speisekarte durch. Er wurde wohl auch relativ schnell fündig, er klappte die Speisekarte wieder zu und legte sie vor sich. Sie traute dem Braten wohl nicht recht und fragte vorsichtshalber: “ Hast du etwa schon etwas gefunden?“ Er nickte nur und antworte: „Such du in Ruhe weiter, wir haben Zeit.“ Ich hätte in diesem Fall geantwortet: „Nein, aber was soll ich mit der Karte, ich kann doch nicht lesen.“ Aber das nur nebenbei, dss Spektakel ging ja noch weiter.

Sie blätterte vor und zurück und konnte sich scheinbar nicht entscheiden. Nach ein paaar Minuten fragte sie dann: „Was hast du denn ausgesucht?“ „Rumpsteak mit Zwiebeln und ein kleiner Salat“ antwortete er kurz. Sie nickte und widmete sich wieder der Speisekarte. Nach weiteren knapp 5 Minuten erschien der Kellner wieder. „Haben sie schon etwas ausgesucht?“ fragte er. Der Mann nickte und gab seine Bestellung, das Rumpsteak mit Zwiebeln und Salat, auf.

Da wurde wohl auch sie wieder aus ihrer Bestellungs-Lethargie gerissen. „Das möchte ich auch gerne haben“ flötete sie zum Kellner. Dann wandte sie sich ihrem Göttergatten zu und sagte: „Das ist aber blöd dass du das auch bestellt hast, bestell dir doch etwas anders, dann kann jeder vom anderen mal probieren.“ Mir wäre spätestens jetzt die Hutschnur geplatzt doch er blieb ganz ruhig.

Er blickte den Kellner an und ohne nochmal in die Speisekarte zu sehen sagte er zu ihm: „Dann bekomme ich einen großen, gemischten Salatteller!“ Ihr fiel dann bald die Mimik in die Apfelschorle, der Kellner bedankte sich für die Bestellung und ging. Meine 2 Tisch-Nachbarn, die das Geschehen ebenfalls verfolgt hatten, grinsten genau so über alle 4 Backen wie ich. Besser hätte ich das auch nicht lösen können…

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Ein großer gemischter Salatteller

salat

Ab und zu schiebe ich mir abends gerne mal einen großen gemischten Salat in den Verdauungstrakt…

Gemischt heißt in diesem Fall alles, was das Treibhaus um diese Jahreszeit so hergibt. Blattsalat, Krautsalat, Möhren, Gurken, Tomaten, gerne auch Mais und Bohnen. Und noch lieber garniert mit ein paar Hühnchenstreifen oder mit getuntem Thunfisch. Dazu Essig und Öl, aber auch ein nettes Joghurt-Dressing lasse ich mir gefallen.

Gestern Abend habe ich mir in Offenburg einen großen gemischten Salatteller bestellt. Groß war er ja, das muss man ihm zugestehen. Allerdings blinkte es verdächtig oft rot auf dem Teller so dass die Vermutung nahe lag, dass es Möhren wohl im Sonderangebot gab. Eigentlich bestand der sogenannte gemischte Salat zu etwa 80% nur aus Möhren, wenn man mal von 2 Salatblättern, etwas Mais und ein paar Bohnen absah.

Da hätte ich mir gleich einen Möhrensalat bestellen können, der hätte mit ein wenig Garnitur wahrscheinlich mehr Auswahl geboten. Allerdings hatte ich keinen Bock darauf dass man ein paar billige Erdgewächse dazu benutzt, um mich auf auf hinterhältigste Art und Weise an der Nase herumzuführen und um meinen bestellten gemischten Salat betrügt. Denn wenn ich schon 8 Euro 90 für so einen Teller Grünzeug bleche, dann möchte ich auch ein wenig mehr Auswahl aufm Teller.

Was ich dann auch dem Ober mitgeteilt habe. Mit der Bitte den Koch doch notfalls unter Androhung roher Gewalt zu überreden, mir etwas mehr Spaß beim Essen zu gönnen als das herzlose Töten von wehrlosen Möhren. Er nickte dann nur kurz, schnappte sich den Möhreneintopf und stand knapp 5 Minuten später wieder bei mir und fragte, ob diese Auswahl die er mir da gebracht hatte so recht sei. War sie… Das man manche Gastronomen aber auch erst mit dem Kopf vor die Wand hauen muss…

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