Überlingen

Schönes Wetter am Bodensee und Touristen ohne Ende

Gut, vorletzte Nacht hat es geregnet und wir haben noch ein paar Ausläufer von einem Gewitter abbekommen. Hat mich eher wenig gestört und ich habe es auch erst gestern morgen beim Frühstück im Hotel erfahren, denn meistens schlafe ich nachts. Und tagsüber ist hier seit Sonntag Heldenwetter, vorgestern über 30°, gestern knapp 30° und heute soll es auch wieder in diese Regionen gehen.

Doch leider kommt mir dieses schöne Wetter sehr ungelegen, denn da die Region Bodensee leider nur auf Landstraßen zu umfahren ist, ist Stau quasi vorprogrammiert. Gestern morgen auf dem Weg nach Lindau gings noch, war wohl den meisten Touris noch zu früh. Doch als ich von Lindau nach Überlingen fahren wollte, da brach das Chaos über mich hinein.

Normalerweise benötige ich für die Strecke von 50 Kilometern eine knappe Stunde. Angesichts der Tatsache das man durch diverse Ortschaften fahren und in diesen auf Tempo 30 begrenzt wird und noch dazu Starenkästen an jeder Ecke noch eine vertretbare Zeit. Gestern habe ich für die 50 Kilometer allerdings 2 Stunden und 35 Minuten benötigt!!

Da war man gut aus einer Ortschaft raus und konnte mal wieder dezent aufs rechte Pedal treten, da tuckerte dann ein Traktor mit sagenumwobenen 15 km/h vor einem, 7 Kilometer lang. Gott sei Dank bog er dann in der nächsten Ortschaft ab, also mit 30 km/h bis zum Ortsende getuckert und dann gabs Feuer. Zumindest knappe 4 Kilometer…

… und dann bremste dieser Primat vor mir plötzlich so blitzartig auf freier Strecke von ca. 80 km/h auf null, das ich ihn bald noch weitergeschoben hätte. Gegenverkehr im Sekundentakt, keine Chance zum überholen. Mein erster Gedanke war, das der Vordermann eventuell eine Panne hätte. Doch den Gedanken verwarf ich noch 30 Sekunden wieder.

Denn da ging die Beifahrertür auf, ein Weibchen rannte mit gezücktem Smartphone 5 Meter nach rechts und… Wer jetzt denkt, das sie eventuell ein Foto vom Bodensee schießen wollte, den muss ich leider enttäuschen. denn der lag auf der anderen Straßenseite. Nein, das Weibchen fotografierte tatsächlich Äpfel!!! Mir ist leider nicht bekannt ob es in Slowenien eventuell keine Äpfel gibt aber ich habe einen guten slowenischen Freund, der mir das sicher beantworten kann.

Was es aber ganz sicher in Slowenien nicht gibt ist eine Straßenverkehrsordnung, da bin ich mir hundertprozentig sicher. Selbst das Hupkonzert das in der Zwischenzeit munter hinter mir eingesetzt hatte schien den Fahrer wenig zu beeindrucken. Ich stieg dann also mal aus, tigerte die paar Meter zu seinem Auto, klopfte höflich an die Scheibe der Fahrertür und fragte genauso höflich, ob er seinen Morgenschiss vergessen oder einfach nur zeitweise Aussetzer im Kopf habe.

Er lächelte, scheinbar verstand er wenig oder gar kein Deutsch. Doch zumindest deutete er meine Gestik richtig und setzte sein Fliewatüt 10 Meter weiter halb auf den Grünstreifen. Was er allerdings nicht bedacht oder/und gesehen hatte war die Tatsache, das dieser Grünstreifen etwas nach rechts abfiel. An dem deutlichen kratzen seines Unterbodens registrierte ich, das er wohl fürstlich aufgesetzt hatte und insgeheim wünschte ich mir, das er da ruhig noch ein paar Stunden stecken bleiben konnte.

Den Plan zur Durchsetzung meines Wunsches auch noch alle seine 4 Reifen platt zu stechen ließ ich aber wieder fallen. Die letzten 20 Kilometer schaffte ich dann in sagenhaften 50 Minuten um in Überlingen anzukommen und nicht einen freien Parkplatz zu finden. Alles voll, Parkhaus voll, nada, niente, nichts. Also mal wieder Plan B aus der Tasche gekramt, meinen guten Bekannten B. angefunkt, die Situation geschildert und höflich angefragt, ob ich mein Auto so für 2 Stündchen auf einem der Parkplätze seiner Firma abstellen könne.

„Ausnahmsweise, die Kollegen sind alle unterwegs“ bekam ich als Antwort. Na wenigstens das klappte dann gestern relativ reibungslos. Ich bedankte mich und sagte ihm, das er bei meinem nächsten Besuch hier am Bodensee einen bei mir gut hätte. B. ist übrigens Polizist hier in Überlingen und seit langem mit einer ehemaligen Klassenkameradin von mir verheiratet. Connections sind das halbe Leben…

Gefahren bin ich übrigens gestern ungefähr 200 Kilometer und dafür habe ich gut 6 Stunden im Auto verbracht. Und falls jemand fragen sollte, gearbeitet habe ich auch noch. Heute morgen bin ich schon um 6 Uhr vom Hotel abgefahren, ziemlich zügig in Meersburg angekommen, mit der Fähre nach Konstanz übergesetzt und auf dem „Heimweg“ zum Hotel werde ich den Bodensee mit einem großen kühnen Bogen weiträumig umfahren.

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Hundskaputt oder Gott sei Dank ist Wochenende

nurmalso

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Oder so ähnlich…

Nach unserem jährlichen Betriebsausflug zum DTM-Rennen am Nürburgring am vergangenen Wochenende war die jetzige Woche eigentlich anders geplant. Eigentlich… Denn dank Personalnotstand infolge anderer Aufträge und einer Menge angefallener Störungen im Süden der Republik durfte ich mich nach Absprache mit Rudi meinem Chef selbst in den Blaumann schmeißen und im Süden nach dem rechten sehen.

Und das fing schon relativ stressig an. Sonntag Rückkehr vom Nürburgring um 19 Uhr, geduscht, umgezogen und zum Krönungsball des Schützenfestes in Rath-Heumar geeilt, wo mein letzter Einsatz als Bezirkskönig in diesem Jahr anstand. Um 24 Uhr im Bett gewesen (ohne Alkohol ), um 4 Uhr klingelte dann wieder der Wecker, weil ich um 5 Uhr auf der Autobahn sein wollte. Erstes Ziel war München.

Dort dann 3 Tage alles an Störungen beseitigt was zu beseitigen war. Einzig eine kleine Maus hinderte mich daran, alles wieder zum laufen zu bringen. Die hatte nämlich durch einen 400 Volt-Suizid die komplette Elektronik eines Klimagerätes verursacht und da der Schaden die voraussichtliche Laufzeit der Anlage nicht decken würde, dürfen die Kollegen von der schwer arbeitenden Truppe demnächst dort etwas neues, moderneres montieren. Schließlich müssen wir ja auch Geld verdienen…

maus

Weiter ging es dann gestern über Landsberg am Lech, Kempten im Allgäu, Überlingen am Bodensee nach Villingen im Schwarzwald, wo ich gestern Abend noch todmüde im Hotel eingecheckt und eben noch die vorletzte Störung beseitigen konnte. Nachdem ich das gleich hier getippselt habe, gehts dann noch etwa 150 Kilometer quer durch die Pampa den Schwarzwald nach Mühlacker, gelegen zwischen Stuttgart und Karlsruhe.

Und wenn ich es noch schaffe dort auch wieder alles zum funktionieren zu bewegen, dann gehts aber mit Karacho Richtung Kölle. Und wenigstens hätte sich der Blaumanneinsatz dann auch vollständig gelohnt. Und der erste der morgen vor 10 Uhr bei uns mit einem Laubbläser, Rasenmäher oder ähnlichen hantiert, der wird erschlagen. Ich schwöre! So, jetzt wisst ihr Bescheid, drückt mir die Daumen das ich in keinen Stau gerate…

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