Je suis Charlie

Der gestrige Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris, bei der 12 Personen erschossen wurden und weitere teilweise schwer verletzt wurden, schockt nicht nur die Franzosen. Ob die Tat nun von ein paar radikalen Islamisten verübt wurde ist noch nicht hundertprozentig sicher, es scheint aber höchst wahrscheinlich. Zumindest hat man zwei Verdächtige im Visier, die in Richtung schon aufgefallen sind. Charlie Hebdo legte sich schon seit Jahren mit religiösen Eiferern angelegt – gleich welcher Glaubensrichtung – und wurde deshalb auch schon seit Jahren bedroht.

Traurig ist außerdem, dass egal durch wen dieser feige Anschlag ausgeführt wurde, dies den PEGIDA-Sympathisanten wieder voll in die Karten spielt. Denn Islamisten sind Islamisten, obwohl die weitaus meisten von ihnen diesen Anschlag wahrscheinlich genauso abscheulich finden wie der Rest der Welt. Doch in dieser Beziehung werden da leider nur selten Unterschiede gemacht. Es wird verallgemeinert und das ist Gift für ein friedvolles Miteinander.

Sicherlich gibt es auch in Europa Moslems, die eine intensivere Glaubensausübung vertreten als der Rest. Auch in Deutschland gibt es genügend Christen, die weitaus öfter eine Kirche besuchen als die Mehrheit. Keine dieser Gruppen ist aber gewalttätig wenn es darum geht, ihren Glauben auszuleben. Die meisten Moslems in aller Welt wollen eigentlich nur in Ruhe leben und ihnen sind Gottesstaaten, die religiöse Eiferer ausgerufen haben, genauso suspekt wie dem Rest der Welt. Trotzdem sehen sich nach so einer Tat wie gestern Moslems schon genötigt sich öffentlich zu entschuldigen, um nicht mit den Attentätern gleich gestellt zu werden.

charlie

Religiöse Eiferer wird es leider immer geben und gerade die Weltreligion Islam produziert diese immer wieder. Wer sich ereifern möchte, der wird auch immer einen Grund finden. Um diesen Eiferern keinen Angriffspunkte zu geben, müsste man im Prinzip nur die Pressefreiheit außer Kraft setzen. Undenkbar bei uns, Gott und Allah sei Dank. Vielleicht würde es aber auch schon seitens der Karikaturisten dieser Welt genügen, den Propheten Allah einfach nicht bildlich darzustellen. Denn das ist der Zankapfel, das ist nach muslimischen Glauben nicht erlaubt. Weder in harmlosen Zeichnungen und erst recht nicht in einer – für uns Christen – harmlosen Karikatur. Vielleicht ist das aber auch nur etwas kindlich gedacht…

Es bleibt aber abzuwarten, ob dies eine Einzeltat war oder ob noch andere Anschläge folgen. Denn im Prinzip ist jeder gefährdet, da machen Eiferer keine Ausnahme. Wer ihren Anforderungen nicht entspricht, der ist gefährdet. Egal ob Moslem oder Christ… Umgehend veröffentlichte übrigens gestern PEGIDA ein Posting, auf das ich hätte wetten können. Und auch die umstrittene Bürgerbewegung Pro NRW setzte sich mit auf den Zug und veröffentlichte das hier. Angesichts dieser Scharfmacher darf man gespannt sein, wie der Anschlag von Paris medial noch weiter negativ ausgeschlachtet wird.

Wozu die vermeintliche Angst vor Islamisten auch führen kann zeigt dann die folgende Meldung. Und das ist sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange…

5 Kommentare zu „Je suis Charlie“

  1. P*A*GIDA? Jedenfalls:

    Vielleicht würde es aber auch schon seitens der Karikaturisten dieser Welt genügen, den Propheten Allah einfach nicht bildlich darzustellen.

    Vielleicht wär’s aber auch besser, denen, die ihre Vorstellungen mit Gewalt und feigen Morden durchsetzen wollen, gerade nicht die Macht zu geben, damit Erfolg zu haben…?

    » Interessanter Meinungsartikel dazu (engl.)

    1. Ups, verbessert… Das Problem wird jetzt sein, das die Sache nicht noch mehr ausufert. Wenn sich nämlich jetzt „christliche Rächer“ dazu berufen fühlen eventuell gleiches mit gleichem zu vergelten, dann wird das eine Kette ohne Ende. Bei „uns“ wird eben vieles viel liberaler gesehen als in islamischen Ländern, weshalb ein wenig Zurückhaltung bei solchen Themen wie diesen Karikaturen sicher auch gut täte. Denn vermissen würde so etwas bei uns auch niemand, wozu dann Öl ins Feuer gießen? So in der Art ist es ja auch in diesem Artikel formuliert…

      1. Laut und sichtbar!
        ================

        Ja genau das ist scheinbar eines der Ziele des Islam wenn man sich die Vergangenheit weltweit bis heute anschaut Hans.

        Wir passen uns in UNSEREM Land (und die Franzosen in ihrem Land) so lange an die islamistische Denkweise an bis wir alle gen Mecka und so weiter!

        Ich fände es echt toll, wenn die Moslems der Welt, welche gegen solchen Extremismus sind, auch mal dagegen auf die Straße gehen würden und dagegen demonstrieren was deren extremistische Landsleute da veranstalten.

        Im Fernsehen den „Chef“ vorschicken der dann Betroffenheit ausdrückt ist nicht genug!

        Wie wäre es wenn sie sich die Moslems dieser Welt solidarisch mit uns zeigten und gegen solche Attentate demonstrieren.

        Laut und sichtbar!

        Viele Grüße
        Lutz

        1. Das wäre sicherlich ein Zeichen wobei ich mir nicht sicher bin, ob das von uns nicht auch wieder falsch gedeutet wird. Und die von mir beschriebenen Verallgemeinerungen werden auch in Zukunft geschehen, denn die meisten hier in Deutschland befassen sich nicht mit Wahrheiten, sondern plappern lieber weiter was sie irgendwo aufgefangen haben. Selbst wenn sie keinen Moslem persönlich kennen, wird Moslem mit Radikal gleichgesetzt. Und da würde auch nicht helfen, wenn Moslems auf die Straße gehen.

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