Die teuersten Motorräder der Welt – 1939 Vincent HRD Serie A Rapide

Eine sehr seltenes Schätzchen ist die Vincent HRD Serie A Rapide. Von dem V-Twin wurden in den Jahren 1936-39 gerade einmal 78 Maschinen hergestellt, wovon bis zum heutigen Tag noch 65 Motorräder „überlebten“ und zu den Schmuckstücken in den entsprechenden Sammlungen gehören. Die hier dargestellte Vincent ist nach ihrer Rahmennummer die vorletzte gefertigte Maschine. Der Sammler Harry Lloyd hatte sie seit 1959 als voll alltagstaugliches Motorrad in Besitz und benutzte sie auch zu diversen Ausflügen auf der britischen Insel.

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Später lagerte Lloyd die Vincent in der Garage eines Freundes und als die beiden eines Tages Streit bekamen, wurde die Maschine kurzerhand im Schlafzimmer des Eigentümers deponiert. Und das für 15 Jahre… Im Jahr 2007 beschloß Lloyd die Vincent restaurieren zu lassen, erlebte ihre Fertigstellung aber nicht mehr. Der Familienrat einigte sich nach seinem Tod die Maschine, die mittlerweile über 50 Jahre in Familienbesitz war, zu verkaufen.

Wegen der Vielzahl von externen Ölleitungen bekam die Maschine auch den wenig schmeichelhaften Beinamen „Klempners Albtraum“ verpasst. Die Vincent hat 998 Kubikzentimeter Hubraum und leistet etwa 45 PS bei knapp 5500 Umdrehungen. Der gefederte Rahmen wurde neu entwickelt, ebenso das Vierganggetriebe der Fa. Burman. Die Leistung der Maschine reichte für knackige 110 Meilen, knapp 180 km/h. Im April soll die Vincent versteigert werden und man erwartet einen Erlös von 300-350.000 Euro.