Mal eben mundartlich geflucht

reisszweckenDa musste ich eben mal lügen…

Ich habe mich ja schon des öfteren mit den Eigenheiten unseres rheinischen – speziell kölschen – Dialektes beschäftigt. Vieles wird da verniedlicht aber es gibt auch Bezeichnungen, die eventuell etwas herber klingen. Ich benutze ja selten Schimpfworte, wenn es allerdings von Nöten sein sollte, dann rutscht mir auch schon mal etwas heraus. So wie eben, als ich mit dem Bezirksleiter eines Großkunden in meinem Auto unterwegs war.

Da hatte ich wieder einmal so ein unentschlossenes, weibliches Stück Fleisch vor mir. Sie traute sich offensichtlich nicht rechts abzubiegen und das obwohl die Straße eigentlich menschenleer war. Weder von links war ein Fahrzeug zu sehen und auch auf der rechten Seite gähnende Leere. Kein Radfahrer oder Fußgänger meilenweit…

Nur fand die Dämlichkeit wohl ihr Gaspedal nicht. Meine erste Vermutung dass ihr dieses wohl gestohlen worden wäre, bewahrheitete sich allerdings nicht. Denn nach etwa 30 Sekunden Wartezeit hüpfte mit ihrem Gefährt ein klein wenig nach vorne. Nur abbiegen wollte sie auch nach einer weiteren Wartezeit immer noch nicht. Tja, und da kann einem natürlich schon mal der Geduldsfaden reißen, wenn man da so verlassen hinter jemandem steht, der zwar könnte aber scheinbar nicht will.

Und so habe ich ihr dann ein freundliches „Nun fahr doch endlich, du Dresstonn“ durch mein geöffnetes Fenster mit auf den Weg gegeben. Und siehe da, plötzlich fuhr sie tatsächlich. Zwar anfänglich etwas zögerlich, aber sie fuhr… Etwas später fragte mich dann mein Beifahrer, was denn das Wörtchen „Dresstonn“ bedeuten würde. Ich habe es mit „Fahranfänger“ übersetzt, wohlwissend dass dies natürlich falsch war.

Aber hätte ich ihm gesagt, dass man „Dresstonn“ in Wirklichkeit mit „WC“ oder auch „Toilette“ übersetzen kann, hätte er wahrscheinlich den Sinn nicht verstanden. „Dress“ heißt nämlich übersetzt so viel wie Shayze und „Tonn“ eben Tonne. Und wird auch gerne mal als Schimpfwort für jeden Zweck in Köln verwendet. Und ich denke, dass das Weibchen dem ich diesen gutgemeinten Rat mitgegeben habe, mich auch nicht verstanden hat.

Jedenfalls hatte sie ein „GAP“ für Garmisch-Partenkirchen auf dem Nummernschild.