Oktober 2015

Männer weinen nicht!

zwiebel

„Männer weinen nicht“ pflegte mein Opa väterlicherseits immer zu sagen, wenn ich als Dreikäsehoch mal wieder einen Abflug mit dem Fahrrad gemacht hatte und Oma mir die blutigen Stellen sauber machte…

Eben musste ich wieder an diesen kurzen einprägsamen Satz denken. Als mir nämlich das Weibchen 6 Zwiebeln hinlegte, verbunden mit dem klar formulierten Auftrag diese zu schälen und zu schneiden. Nun ja, in meiner unendlichen Güte habe ich mich dazu hinreißen lassen, diesen eigentlich dem weiblichen Geschlecht zugedachten Part zu übernehmen. Wobei mir allerdings nicht klar war/ist, was man mit 6 Zwiebeln kochen will. Zwiebelsuppe scheidet hoffentlich aus, das würde mein Umfeld nicht verkraften…

Und wie immer wenn Mann sich verpflichtet fast freiwillig einen Frondienst im Haushalt zu übernehmen, hat Mann danach die Arschkarte. Denn 6 Zwiebeln erzeugen jede Menge brennende Augen und dadurch ist Mann fast gezwungen zu weinen. Auch wenn Männer eigentlich nicht weinen, wie Opa immer behauptete. Heute weiß ich natürlich, dass der Opa ein wenig übertrieben hat. Denn in Ausnahmefällen dürfen Männer auch mal kurz weinen. Außer beim Zwiebeln schneiden ist weinen noch in folgenden Ausnahmefällen erlaubt:

    Wenn ein heldenhafter Hund stirbt, um sein Herrchen zu retten.
    Wenn Barbara Schöneberger ihre Bluse aufknöpft.
    Wenn der Lieblingsfußballverein verloren hat oder abgestiegen ist.
    Wenn sie ihre Zähne benutzt.

Ansonsten zählt das was Opa immer gesagt hat…

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Ich bin ein Kunstbanause

lupe

Habt ihr schon mal mitbekommen, wenn Mütter die ersten kreativen Schöpfungen ihrer Sprößlinge bewundern?

Das erste selbst gemalte Bild zum Beispiel wird ja in den meisten Fällen irgendwo aufgehängt, um später einmal der Nachwelt von den Talenten des Sprößlings erzählen zu können. War bei uns auch nicht anders, obwohl es ja schon ziemlich lange her ist. Auf manchen Bildern konnte man mit viel Glück sogar erkennen, was denn dargestellt werden sollte.

Der kleine Kacker, der mir eben beim Brötchendealer ganz unverhofft ein Blatt bemaltes Papier unter die Nase hielt, dachte wohl gleich von mir dass er hier an einen Kunstexperten geraten würde. Denn siegessicher lachte er mich an, zupfte nebenbei an meinem Hemdsärmel und erwarte wohl jetzt von mir, dass ich die Auflösung geben sollte was er denn da fabriziert hatte.

Nun, im Prinzip war ich ja auch gewillt dort etwas zu erkennen. Allerdings konnte ich mich beim besten Willen nicht zwischen dem Berliner Reichstag, einem Kreis mit Strichen dran oder etwas Unvollendetem entscheiden. Aber da ich ja weiß, das Kinder liebend gerne bei ihren ersten Gemälden ihre Erzeuger darstellen und der weibliche Teil dieses Duos auch noch neben mir stand, tippte ich mal dass er seine Mutter gemalt hatte. Zwar etwas unkenntlich, aber was solls. Schließlich ist noch kein Picasso vom Himmel gefallen…

Darum war mein Erstaunen um so größer, als plötzlich die Mama das Wort ergriff und mir stolz mitteilte, dass das dargestellte nicht sie, sondern der Kölner Dom sein sollte. Worauf ich mir das Bildchen dann noch mal angeguckt habe und feststellen musste, dass unser Kölner Wahrzeichen aber eine verdammte Ähnlichkeit mit seiner Mutter hatte. Aber vielleicht habe ich ja auch nur keine Ahnung von Kunst…

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