Unser Nachbardorf Leverkusen und sein Fußballverein

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Unser Nachbardorf Unsere Nachbarstadt ist ja eigentlich nur ein Dorf, zumindest wenn man sich die Bayer AG weg denkt. Böse Zungen behaupten übrigens, dass das schönste an Leverkusen die Ortsausgangsschilder wären, wobei das „Stadtzentrum“ aus langlebigem Beton auch nicht zu verachten ist.

In Leverkusen ist eigentlich so ziemlich alles – von verschiedenen Einkaufszentren bis zum örtlichen Fussballclub – im Besitz der Bayer AG. Allerdings ist dank Bayer dort die Arbeitslosigkeit sehr niedrig und wer nicht bei Bayer arbeitet, der findet notfalls eine Beschäftigung in der örtlichen Fußballabteilung. Selbst ausgemusterte Teamchefs aber auch leicht übergewichtige Ex-Co-Trainer eines Verbandsligisten fanden dort schon eine Anstellung.

Verfahren kann man sich in im Dorf an der Dhünn nicht, denn alle Wege zu Bayer. Mangels Alter fehlt dem Dorf natürlich eine Altstadt und deswegen ist Leverkusen am Wochenende quasi ausgestorben. Denn da wollen die Einwohner Altstädte sehen und scheuen daher auch nicht den Weg nach Köln. Die jenigen die auch kein Bier mögen, die zieht es allerdings eher nach Düsseldoof Düsseldorf, der etwas älteren aber nahezu gleich großen Nachbargemeinde.

Die Fußballabteilung von Leverkusen hat eine Eigenart, sie wird bei wichtigen Ereignissen wie zum Beispiel Fußballmeisterschaften sehr gerne Zweiter. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass die Herren Balltreter-Profis sich schämen, vor 14 Fans auf einem Balkon der Geschäftsleitung der Bayer AG den Hampelmann zu machen.

Apropos Fans, eigentlich hat die Werksmannschaft überhaupt keine richtigen Fans. Eine Anstellung „beim Bayer“ bekommt man nämlich nur wenn man sich verpflichtet, mindestens 4 Spiele der balltretenden Kollegen zu besuchen. Daher häufen sich auch gerade Samstags bundesweit gesehen die Krankmeldungen, wobei die schnelle Genesung bis zum Montag dank der hauseigenen Chemie-Abteilung allerdings gewährleistet ist.

Der hohe Krankenstand erklärt auch die Tatsache, dass das malerisch an der Kreuzung der A1 und der A3 liegende Stadion, dass früher einmal als Depot diente um Deutschland flächendeckend mit Aspirin zu versorgen, meistens ziemlich leer ist. Im Prinzip hat eigentlich jeder Drittligaclub mehr Fans als die Pillen-Kicker, den VfB Stuttgart II vielleicht mal ausgenommen.

Ein böses Vorurteil ist es übrigens, dass Reiner Calmund nur gehen musste, weil das Fundament des Stadions für solche Lasten nicht ausgelegt ist. Es stimmt allerdings, dass ich immer wenn ich über die A3 Richtung Oberhausen fahre und am Stadion von Leverkusen vorbei fahre, ganz laut „Für euch solls Shyce und kleine Knochen regnen“ singe. Naja, ein bisschen Spaß muss sein…

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