Deutschland deine Dialekte

nurmalso

Gestern, ganz später Nachmittag…

Ich war fast am Hotel hier im Schwabenland angekommen, als mich auf der Landstraße ein Auto überholte. Dann ging im Heckfenster eine Lichtreklame an, auf der „Bitte folgen“ stand. Na toll, Zivilstreife. Ich war zwar weder zu schnell noch Zickzack gefahren und mit einem schnellen Blick aufs Armaturenbrett überzeugte ich mich noch einmal, das auch beleuchtungstechnisch nichts defekt sein sollte. Sicher ist sicher…

Ich hielt also wie angewiesen an, schaltete den Motor aus und zückte schon einmal Fahrzeugschein und Führerschein, um die Herren der beamteten Raubritter schneller wieder los zu werden. Als der Fahrer dann auf mich zukam, hörte ich durch die geschlossene Scheibe in allerbreitestem schwäbisch, das ich die Seitenscheibe herunter lassen sollte. Dazu muss erwähnt werden, das die Einwohner dieses Bundeslandes gerne und fast ausschließlich im Dialekt reden. Mal mehr, mal weniger…

Das „Allgemeine Verkehrskontrolle, Führerschein und Fahrzeugschein bitte“ hätte er sich sogar sparen können, denn die Papiere hielt ich ihm während er sein Sprüchchen aufsagte schon unter den Rüssel. Intensiv beschäftigte er sich besonders mit meinem Fahrzeugschein, zückte zwischendurch mal eine Taschenlampe und leuchtete auf die Bereifung. Da das Auto allerdings noch keine 4 Wochen zugelassen ist, folgerichtig noch fast flammneu, ließ ich ihn erstmal gewähren, denn ich war mir sicher das er nichts finden würde, was da nicht hingehört.

Nach etwa 2-3 Minuten, während sein Kollege nochmal gemächlich und mit scheinbar suchendem Blick um mein Auto geschlendert war, fragte er mich – abermals in breitestem schwäbisch – wo ich denn hinfahren würde. Nun, ich war mir nicht sicher ob ihn das etwas angehen würde, antwortete ihm aber. Ziemlich ausführlich und in breitestem kölschen Dialekt. Das was ich ihm erzählte war erstunken und erlogen doch ich war mir sicher, das er mindestens dreiviertel dessen was ich ihm da unterjubelte, sowieso nicht verstand.

Danach hielt er mir dann meine Papiere wieder hin, bedankte sich und fragte, ob ich aus dem Rheinland käme. „Us Kölle, ewer hättste richtisch in minge Lappe jeluurt dann dätsde nit frore.“ Er grinste, wünschte eine gute Weiterfahrt und ich war mir wieder sicher, das er mich nicht verstanden hatte. Deutschland, deine Dialekte…

Ob die beiden nun Langeweile hatten oder eventuell einen anderen Grund mich anzuhalten, werde ich wohl nie erfahren. Ich habe auch nicht gefragt und außerdem habe ich schon mindestens 5 Jahre keine Polizeikontrolle mehr mitgemacht. Und zu verbergen hatte ich schon mal überhaupt nichts. So, und gleich gehts wieder in Richtung Heimat. Dann hoffentlich ohne Polizeikontrolle.

1 Kommentar zu „Deutschland deine Dialekte“

  1. „Us Kölle, ewer hättste richtisch in minge Lappe jeluurt dann dätsde nit frore.“ http://quetschkommo.de/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_good.gif Allzeit gute Fahrt und angenehmes Wochenende.

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