Freundschaftsdienst…

nurmalso…oder lieber Kohle kassieren?

Leider scheint das Wort Freundschaftsdienst immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Wenn ich mich da so an früher erinnere, da war es eigentlich gang und gäbe. Wenn jemand aus dem Freundeskreis Hilfe benötigte, egal in welcher Hinsicht, dann bekam er sie auch. Ich praktiziere das heute noch so, obwohl die bessere Hälfte in dieser Beziehung anderer Ansicht ist. Sie sieht eher die verlorene Zeit, die dann eben vergütet werden sollte.

Aber muss/kann man einem Freund, dem man zum Beispiel beim tapezieren der Wohnung behilflich ist, Kohle dafür abnehmen? Ich finde nicht, denn mein persönlicher Ehrenkodex ist so ausgelegt, dass eine Hand die andere wäscht. Wobei man da die geleisteten Arbeitsstunden nicht immer gegeneinander aufrechnen muss/kann. Man(n) hilft sich eben gegenseitig, wobei man da den finanziellen Aspekt mal links liegen lassen sollte.

Natürlich gibt es immer wieder Leute, die einen persönlich mehr beanspruchen als sie einem nutzen könnten. Aber Mann denkt da eben anders, denn Kumpels sind Kumpels und die helfen sich. Und das natürlich unentgeltlich… Und trotzdem scheint diese Devise in Vergessenheit zu geraten, denn mittlerweile habe ich es schon öfter erlebt, dass man für geleistete Hilfe auch harte Währung sehen möchte. Allerdings nicht im engeren Freudeskreis, da hilft man sich nach wie vor unentgeltlich.

Wenn jemand die Hand aufhält bin ich allerdings schon irritiert, aber nicht wegen der Kohle. Eher wegen der Einstellung, denn das Wort Freundschaftsdienst scheint heute immer weniger zu gelten. Mich würde mal interessieren, wie ihr das handhabt. Nehmen wir einmal an, jemand aus eurem Freundeskreis würde eure handwerkliche Hilfe benötigen, würdet ihr ihm dafür Geld abknöpfen?

Wohlgemerkt, wir reden hier über Hilfe im zeitlich erträglichen Bereich und nicht etwa über die Erstellung eines Neubaus…

9 Kommentare zu „Freundschaftsdienst…“

  1. „Wenn jemand die Hand aufhält bin ich allerdings schon irritiert, aber nicht wegen der Kohle. Eher wegen der Einstellung, denn das Wort Freundschaftsdienst scheint heute immer weniger zu gelten“

    Tja. Mein Onkel hat uns vor einigen Jahren die Wohnung tapeziert. Tapeten und alles was er noch benötigte hatten wir vorher schon gekauft und bereitgestellt.Am Ende sagte ich danke, lud ihn auf ein Bier ein und er antwortete, das macht 350 EUR.. Was soll man dazu noch sagen…

    1. Tja, scheint in Mode zu kommen, Habe ich zuletzt beim Umzug eines Freundes erlebt, da wollten tatsächlich 2 Mann Kohle sehen…

  2. Geld verlangen würd ich höchstens für Material, das ich dafür gekauft hätte.

    Wobei’s umgekehrt auch Leute gibt, die das ausnutzen – im erweiterten Freundeskreis hab ich mal bei einem Umzug nach weiter weg geholfen, wo zunächst ein Abendessen versprochen wurde, aber weil’s etwas später wurde, bekamen wir (ich+Helfer 2) nur die mageren Zutaten dazu mit, u.a. ein trockenes Fladenbrot mit MHD nächster Tag; aus der Geburtstagsparty einen Monat später wurde nichts, weil die neuen Stühle noch nicht geliefert wären, und für eine in Aussicht gestellte Silvesterparty haben sie sich nicht mehr gemeldet. Naja, good riddance, wie der Lateiner sagt (oder so)…

    1. „Reinfallen“ kann man immer… Wobei bei uns bei gegenseitiger Hilfe auch mal zum Essen eingeladen oder ein paar Bierchen genommen werden. Aber gleich Geld verlangen? Ist wohl eine Charaktersache…

  3. Ich handhabe das genauso. Bin aber auch schon von guten Freunden ausgenutzt worden. Zuletzt von der Freundin, die ich in den letzten 3 Jahren rundumversorgt habe mit Essen, Babykarte erstellen, handwerklichen Arbeiten etc. Sie hat mit ihrem neuen Mann Ende des Jahres wissentlich hinterrücks das Haus gekauft, in dem wir wohnen und das wir seit 8 Jahren zu kaufen planten. Das ist dann der Dank.

  4. Das ist aber dann schon wirklich herb, sogar hinterlistig… Ich könnte ja jetzt schreiben „Weiber eben“, tu ich aber nicht… http://quetschkommo.de/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_wink.gif

  5. Material hatten wir in unserem Fall vorher gekauft. Er lies sich schlicht und einfach die Arbeitsstunden bezahlen. Fand ich innerhalb der Verwandtschaft ziemlich mies. Ich nehme ja auch nix, wenn ich bei Eltern, Geschwister oder Freunden den PC neu aufsetze oder teilweise bis 23 Uhr am Telefon per TeamViewer Probleme am PC löse *seufz*

  6. Innerhalb der Verwandtschaft ist das heftig, das hat es bei uns noch nicht gegeben. Da hätte ich wahrscheinlich auch schon viel Geld verdient…http://quetschkommo.de/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_wink.gif

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