Frauen lieben Tupperpartys

mülleimer

Über Tupperware hatte ich mich ja gestern schon ausgelassen.

Der Polyethylen-Alptraum jedes Mannes ist bei den Hausfrauen so beliebt, weil man mit den Erzeugnissen aus der Plastik-Werkstatt nicht nur lagern, sondern auch in der Mikrowelle kochen kann. Zum Erfolg von Tupperware hat auch die Überzeugung in die eigenen Plastik-Erzeugnisse beigetragen. Tupper gewährt 30 Jahre Garantie auf jedes Stückchen Plastik.

Die Seelen der auserkorenen Hausfrauen und die Geldbeutel ihrer Haushaltsvorstände werden bei sogenannten Tupperpartys geschändet. Bei diesen okkulten Messen gehört heimelige Wohlfühl-Rhetorik genauso zum vorher ausgetüftelten Plan wie die kleinen Snacks, die mittels der tuppereigenen Vertriebsprodukte vor Ort zeitnah gefertigt werden. Das demonstriert nicht nur den unmittelbaren Nutzen der Produkte, sondern erzeugt auch ein kaum zu unterdrückendes „Haben-Wollen“ Gefühl bei den unbedarften Teilnehmerinnen.

Die teilweise horrenden Preisforderungen für die Plastik-Erzeugnisse werden mangels fehlender Vergleichsmöglichkeiten mit Konkurrenzprodukten zumeist anstandslos bezahlt. Mittels undurchsichtiger Tages-, Wochen-, Monat- und Einmal-„Angebote“ und großzügiger Vergabe von „Geschenken“ werden diese Preise allerdings geschickt verschleiert.

Die Ausrichterin einer Tupperparty bekommt immer ein Gastgebergeschenk dass vorrangig dazu dient, die Gute bei der Stange zu halten und für weitere Ausrichtungen zu begeistern. Die Teilnehmerinnen erhalten je ein Willkommensgeschenk. Und last but not least kann die Gastgeberin beim Erreichen bestimmter Verkaufsziele zusätzliche Bonusgeschenke einstreichen. Und das so lange, bis auch wirklich jede Teilnehmerin einer Tupperparty eine komplette Kücheneinrichtung ihr Eigen nennt.

Es soll weibliche Menschen geben, die Tupperware horten und jedes Teil in mindestens zweifacher Ausführung lagern. Geht doch mal etwas kaputt oder der Weichmacher in den Plastik-Töpfchen hat nicht die geforderte Qualität, dann ist der weibliche Seelenfrieden bis zum garantiebedingten Umtausch wenigstens gewahrt. „Ersatz hat noch nie geschadet“ denkt sich da die Hausfrau und freut sich schon auf die nächste Tupperparty, um wieder ein Willkommensgeschenk abzugreifen.

Und solange der Haushaltsvorstand den Tupper-Vorrat nicht entdeckt, den die jeweilige bessere Hälfte angehäuft hat, kann man sich die Platzreservierung im Frauenhaus auch sparen…

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