Der Fahrtrichtungsanzeiger

Im Normalfall besitzt jedes Fahrzeug auf 4 RĂ€dern mindestens 4 dieser lustig an und aus gehenden gelben Lichtlein. An vielen Fahrzeugen neueren Datums sind oft noch ein paar mehr dieser lustig an und aus gehenden gelben Lichtlein verbaut, meistens in den Seitenspiegeln oder auch an den vorderen KotflĂŒgeln. Doch diese lustig an und aus gehenden gelben Lichtlein haben einen entscheidenden Nachteil: Man muss sie auch mittels eines kleinen Hebels am Lenkrad initialisieren, damit sie ĂŒberhaupt an und aus gehen können.

Und gerade da scheint es bei sehr vielen Verkehrsteilnehmern doch Defizite zu geben. Denn was ich alleine in den vergangenen 14 Tagen so beobachten konnte, da scheint blinken nicht gerade zu den LieblingsbeschĂ€ftigungen vieler zu gehören. Da wird munter die Spur gewechselt und abgebogen ohne den Blinker zu setzen. Von der Ausfahrt aus einem Kreisverkehr reden wir jetzt besser mal ĂŒberhaupt nicht…

Da mir doch anteilmĂ€ĂŸig sehr viele Verkehrsteilnehmer aus dem Osten Europas auffielen die den Blinker nicht betĂ€tigten, war meine erste Vermutung, das an ihren Fahrzeugen eventuell aus EinspargrĂŒnden ĂŒberhaupt kein Blinkerhebel verbaut wurde. Doch wozu sollten dann die gelben Lichtlein an ihren Fahrzeugen gehören? Also verwarf ich diesen Gedanken schnell wieder und entschied mich fĂŒr Variante 2: Sie waren schlicht und einfach zu faul dazu!

Aber nicht nur die Kameraden und KamerĂ€der aus Osteuropa ignorierten die Blinkerei, auch Ö-Streicher Österreicher, HollĂ€nder, Franzosen und natĂŒrlich auch viele deutsche MitbĂŒrger. Dabei fragt man sich dann schon einmal, was eigentlich so abstoßend am blinken ist. Ist der Hebel vielleicht zu klein? Passt er farblich nicht zur Handtasche oder ist er gar abgebrochen?

Mehrer Male habe ich auch die Herren Berufskraftfahrer mit ihren fahrenden SchrankwĂ€nden dabei beobachtet, „einfach mal so“ die Spur zu wechseln. Da kommt dann mitunter auch Freude auf nĂ€mlich dann, wenn man mit 150 km/h auf der mittleren Spur angebraust kommt und ruckartig und natĂŒrlich ohne die lustig an und aus gehenden gelben Lichtlein zu betĂ€tigen plötzlich ein knapp halb so schneller GĂŒtertransport aus Ungarn vor der Windschutzscheibe steht.

Das kann dann auch schon einmal zu einem schnellen Schweißausbruch im Schuh fĂŒhren und einem fĂŒnfsekĂŒndigem schnellen Fluch, den ich hier besser nicht wiedergebe. Es könnten ja Kinder mitlesen und ich möchte ja nicht, das sie schon in jungen Jahren Vorurteile gegen ungarische LKW-Fahrer aufbauen. Sie werden ihre Erfahrungen sicher spĂ€ter selbst machen und wer weiß, vielleicht blinken ja in ein paar Jahren die lustig an und aus gehenden gelben Lichtlein schon automatisch…

2 Kommentare zu „Der Fahrtrichtungsanzeiger“

  1. Wie heißt es so schön: Mit dem Fehlverhalten anderer ist zu rechnen. So auch damit, das ein Sattelzug ohne VorankĂŒndigung plötzlich die Spur wechselt.

    Gerade bei Lkw muss man besondere Vorsicht walten lassen.

    Und auch wenn auf einer Autobahn kein Tempolimit gilt, ist die Richtgeschwindigkeit immer noch 130 km/h.

    Ich schweife jetzt zwar ab, trotzdem:

    Wer mit 150 Sachen oder mehr ĂŒber die Bahn bĂŒgelt, handelt aus meiner Sicht grob fahrlĂ€ssig. Die moderne Technik mag zwar unterstĂŒtzen, aber sie hebelt ja nicht die physikalischen Gesetze aus.

    Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob geblinkt wird oder nicht. Weil Blinker setzen und zum ĂŒberholen ansetzen in der Regel in eins erfolgt.

    Und man sollte sich auch mal in die Lage der Brummifahrer versetzen. Bei 150 km/h legt man binnen einer Sekunde eine Strecke von 45 Metern zurĂŒck. Da ist man, wenn der Lkw zum Überholen ansetzt (besonders wenn man dann auch noch als Besitzer eines Ă€lteren Autos ohne Licht fĂ€hrt), fĂŒr die Fahrer wohl möglich maximal ein kleiner Punkt im RĂŒckspiegel, der schnell ĂŒbersehen werden kann.

    Bei so einer Geschwindigkeit kann man – anders als das eigentlich heutzutage der Fall sein mĂŒsste – nicht mehr fĂŒr 3 (Vordermann, Hintermann , sich selbst) (mit)denken, sondern muss sich auf sich selber konzentrieren

    Schließlich sollte man sich ĂŒberlegen, das man dann einen Anhalteweg von fast 300 m hat.

    Und auch wenn diejenigen, die mit so einer Geschwindigkeit ĂŒber die Bahn brettern, in der Regel meinen, sie könnten Auto fahren oder wĂ€ren gar gute Autofahrer, dann sind sie höchstens eines: Raser die ĂŒber die Folgen ihres Geschwindigkeitsrausches nicht wirklich nachdenken. Hinterher aber sagen: der hat ja nicht…

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