Vatikan

Brittany Maynard – Gedanken über einen Freitod

In diesen Tagen ging der Freitod der Amerikanerin Brittany Maynard durch alle Medien.

Sie erkrankte unheilbar und wählte diesen Weg um unerträglichen Schmerzen zu entgehen, nachdem bei ihr ein aggressiver Gehirntumor diagnostiziert worden war. Sie wurde leider nur 29 Jahre alt, aber ihre Familie stand bis zuletzt hinter ihr und respektierte ihre Entscheidung. Mit der Entscheidung freiwillig aus dem Leben zu scheiden hat Brittany in den USA allerdings eine Diskussion zwischen Gegnern und Befürwortern der Sterbehilfe entfacht.

In den letzten Wochen ihres Lebens hat Brittany mit mehreren Videoclips Millionen von Menschen erreicht. Sie kündigte sogar vorher darin das Datum an, wann sie sich das Leben nehmen wolle, nachdem man ihr im April noch höchstens 6 Monate gegeben hatte. Am 2. November machte sie ihre Ankündigung wahr und nachdem sie sich im Netz von allen verabschiedet hatte die ihr beigestanden haben, schluckte sie eine Medikamentenmischung.

Ich bewundere den Mut der jungen Frau und finde auch ihre Entscheidung vollkommen in Ordnung. Sicherlich ist da nicht jeder meiner Meinung aber im Endeffekt müssen die, die gegen eine solche Selbsttötung sind, auch nicht eventuelle Schmerzen aushalten. Wenn mir eine solche Diagnose gestellt würde, wäre wahrscheinlich eine ähnliche Reaktion wie die von Brittany zu erwarten. Wahrscheinlich weniger öffentlich aber das ist auch jedem selbst überlassen.

© Brittany Maynard
© Brittany Maynard

Sicherlich ist dieses Thema nicht einfach, denn schließlich hängt jeder an seinem bisschen Leben. Bei einem Schlaganfall oder ähnlichem, womöglich mit Lähmungen und Sprachverlust verbunden, hat man wahrscheinlich nur wenig Chancen seine Entscheidung selbst zu treffen. Aber bei solch einer Diagnose wie einem Gehirntumor würde ich so eine Entscheidung jedem freistellen. Natürlich muss so etwas mit dem Partner und der Familie besprochen werden und die Reaktion des Weibchens möchte ich mir lieber nicht vorstellen.

Aber generell könnte mich wahrscheinlich sowieso niemand davon abbringen, denn wenn ich mir etwas vornehme, dann ziehe ich das gemeinhin auch durch. Mit allen Konsequenzen… Wie denkt ihr über so ein Thema? Würdet ihr genauso oder ähnlich handeln wie Brittany? Oder würdet ihr „lieber“ bis zum Schluß leiden wollen? Sollte man einem Menschen in solch einem Fall den Freitod „erlauben“ oder seid ihr strikt dagegen? Den kirchlichen Aspekt lasse ich jetzt absichtlich einmal außen vor, denn der Vatikan hat zum Freitod eine seit Jahrhunderten gleiche Meinung…

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Wird der Vatikan doch noch modern?

daumenDa treffen sich in Rom fast 200 Bischöfe…

Papst Franziskus hatte zu einer Synode geladen und normalerweise wäre dies nicht unbedingt ein Thema, das Nicht-Theologen vom Hocker reißt. Ob es nun an der vorherigen Ermunterung des Papstes zur „freien Rede“ lag oder ob einige Kirchenfürsten sich einer Gehirnwäsche unterzogen haben kann nur vermutet werden. Denn wenn das was dort besprochen wurde wirklich spruchreif werden sollte, dann darf man das getrost schon als eine mittlere kirchliche Revolution bezeichnen.

Schon alleine die Tatsache dass bei einem Bischofstreffen über das Thema Homosexualität gesprochen wird, zeigt dass dieser Papst anders tickt als seine Vorgänger. Selbst sein Vorgänger Benedikt XVI. hatte Homosexualität noch als Anomalie bezeichnet. Und nun zieht man sogar die Möglichkeit in Erwägung, Schwule und Lesben ins kirchliche Gemeindeleben mit einzubeziehen.

Zwar darf man nun keine komplette Erneuerung der Kirche erwarten, aber immerhin nimmt man zum Beispiel jetzt auch in der Kirche wahr, dass zwar die Ehe auch weiterhin als Lebensgemeinschaft zwischen Mann und Frau unantastbar ist, dass es aber auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften gibt, die immerhin „anerkannt“ werden müssen. Wie auch immer man das interpretieren möchte…

Der Anfang klingt zumindest schon einmal gut, auch wenn Papst Franziskus noch einen langen Weg vor sich haben dürfte, um auch die christlichen Hardliner zu überzeugen. Ich wünsche ihm ein langes Leben und eine damit verbundene lange Amtszeit, damit die katholische Kirche vielleicht doch noch einmal im 21. Jahrhundert ankommt.

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