Medikamente

Beipackzettel für Medikamente

nurmalsoLiest eigentlich jemand einen Beipackzettel?

Selbst wenn man noch niemals Medikamente nehmen musste, dürfte ein Satz wohl aus der Werbung bekannt sein: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die Packungsbeilage und fragen sie ihren Arzt oder Apotheker. Und gestern habe ich mir mal aus Jux und Dollerei so eine Packungsbeilage durchgelesen.

Eigentlich handelte es sich nur um ein normales Grippe-Präparat, dass ich für Rudi meinen Chef aus der Apotheke besorgt hatte. Doch als ich mir diesen ellenlange Exemplar zu Gemüte geführt hatte stand eines für mich fest, nämlich dass ich um Gottes Willen niemals Medikamente nehmen muss. Wer vorher noch nicht krank ist, der wird es nämlich mit Sicherheit schon beim lesen des Zettels.

Wenn man bis dahin noch dachte ein Medikament könnte einem helfen, dann verliert man spätestens beim lesen des Beipackzettels den Glauben in die Pharmaindustrie. Falls man jemals so etwas hatte… Denn eigentlich gibt es selbst bei „harmlosen“ Medikamenten mehr Nebenwirkungen zu verzeichnen, wie ein normal gebauter Mensch überhaupt verkraften kann. Und fragt sich dann doch, ob diese Präparate mehr nutzen oder schaden.

Ich hoffe inständig, dass zu den geschätzten 5 Tabletten die ich in meinem bisherigen Leben einnehmen musste, keine mehr hinzu kommen. Wobei ja eigentlich auch egal ist, ob man der Krankheit verendet oder an den Risiken und Nebenwirkungen des Medikaments. Lest ihr eigentlich auch den Beipackzettel? Oder werft ihr einfach ein und gut isses?

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Rentner und Krankenkassen

arztkofferMan könnte behaupten, unseren Rentnern ginge es gut.

Immerhin verspricht die Bundesregierung Rentenerhöhungen von fast fünf Prozent bis zum Jahr 2016. Im nächsten Jahr sollen die Renten erst einmal um 1,57% (West) und 1,71% (Ost) steigen. Und zum 1. Juli 2016 winkt dann ein richtig fettes Plus: Sage und schreibe 4,51% gibts im Westen, im Osten sogar 4,62% Rentenerhöhung. Liest sich gut und wenn es dazu käme, es wäre die größte Rentenerhöhung seit 1991. Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre…

Denn versprochen wurde unseren Ruheständlern schon viel, gehalten wurde aber das wenigste. Wobei viele eine Rentenerhöhung dringend benötigen würden. Es ist schon traurig genug, dass eine Generation die nach dem Krieg alles wieder in Gang gebracht und geschuftet hat, heute mit 1000 Euro Rente auskommen muss. Denn nicht jeder bekommt eine fette Rente und kann davon gut leben.

Viele haben eben nicht so gut verdient, einen Stall voller Kinder und da musste auch damals schon jeder Pfennig zweimal umgedreht werden. Und sparen war nur möglich, wenn man auf etwas anderes verzichtet hat. Der einzig wirkliche Vorteil der heutigen Rentner ist, dass sie noch Rente bekommen. schon in absehbarer Zeit wird wahrscheinlich so wenig in den Kassen sein, dass selbst das nicht gewährleistet werden kann.

„Absicherung fürs Alter“ heißt die Zauberformel, mit der sich die Generation der heute 20-30-jährigen befassen muss, Wohl oder Übel. Aber ich will hier nicht den Rentenexperten geben, eigentlich beschäftigt mich etwas anderes. In unserem näheren Umfeld gibt es auch einen solchen Fall, 48 Jahre durchgehend fast ohne Arbeitslosigkeit gearbeitet und bekommt eine Rente von 1065 Euro.

Sie ist alleinstehend, kein Kind, kein Rind. Noch dazu benötigt sie auf Grund einer schweren Erkrankung Medikamente, die nicht ganz billig sind. Bisher trug diese Kosten bis auf eine relativ moderate Zuzahlung ihre Krankenkasse, doch seit etwa 2 Monaten verweigert die Kasse die Zahlung. Sie beruft sich auf ein billigeres Präparat, dass die Bekannte aber – nach einer medizinisch überwachten Testphase – nicht verträgt und das auch nur geringfügig billiger ist.

Genau genommen ist das alternative Medikament 6 Euro und 65 Cent preiswerter. Aufgerundet 344 Euro soll das „Original-Medikament“ kosten und seit 2 Monaten muss die Bekannte diese Kosten selbst übernehmen. Bei 1065 Euro Rente sicherlich schon fast ein unmögliches Unterfangen, ohne den Gang zum Sozialamt antreten zu müssen. Da fragt sich der geneigte Beitragszahler natürlich, ob dies mit rechten Dingen zugeht.

Müssen Krankenkassen jetzt mit aller Gewalt Geld sparen oder geht es vielleicht nur darum den eigenen Profit zu mehren, in dem man quasi dem Staat einen Sozialfall mehr in die Statistik drückt. Oder war da wieder einmal nur ein übereifriger Sachbearbeiter am Werk, der einer eingeschüchterten Rentnerin mal zeigen wollte, wozu er fähig ist?

Traurig genug ist eigentlich schon, dass Ärzte selbst dringend benötigte Medikamente nicht mehr verschreiben dürfen, weil deren Kontingent für ein Quartal aufgebraucht ist. Da fragt man sich dann schon was wichtiger ist: Die Gesundheit oder der Profit der Krankenkassen? Es krankt in unserem Gesundheitssystem und das ziemlich heftig.

Vielleicht sollte man in Deutschland mehr Gefängnisse bauen. Und wer dann das Rentenalter erreicht braucht nur einen kleinen Einbruch zu begehen, um dann verknackt und eingelocht zu werden. Und da im Knast, da kann man dann in Ruhe seine Wehwehchen behandeln lassen…

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